𝟬𝟯 - 𝗚𝗥𝗢𝗪𝗜𝗡𝗚 𝗪𝗘𝗜𝗚𝗛𝗧

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— BEOMGYU —

[ sign two. ]


»Du hast heute aber echt Hunger«, kommentierte ich Yeonjuns Verhalten, als er in den nächsten Burger biss und ein Schmunzeln an meinen Mundwinkeln zuckte, ehe ich meine Pommes in den Ketchup tunkte und ich sie ebenfalls in meinem Mund schob. Mein Gegenüber zuckte nur die Schulter und damit beließ ich das Thema auch, obwohl mir in den letzten Wochen deutlich aufgefallen war, dass er zugenommen hatte. Sichtbar und in auffällig kurzer Zeit. Es beschwur Besorgnis in mir auf, denn normalerweise brauchte es Zeit, um zuzunehmen. Hingegen machte mich sauer, wie sich alle anderen Leute um hin herum das Maul darum zerrissen, was er sich bloß dabei dachte, so sehr »zuzuspecken«, wie sie zu sagen pflegten. Ich wusste, dass es ihn belastete und umso überraschter war ich, als er trotzdem mit mir zu McDonalds gehen wollte.

Dieses Verlangen ihn auf sein Verhalten anzusprechen war groß. Ich hatte die Befürchtung, es handelte sich um Frustessen, immerhin würde es mit seiner Laune harmonieren und sein Auftreten in letzter Zeit. 

Aber ich hatte zu sehr Angst, er würde es falsch aufnehmen. Er würde es als Angriff auffassen, obwohl es mich nicht störte, wie seine Figur aussah. Dabei steckte ein tiefer Grund hinter seinem Verhalten, fürchtete ich und dass war es, was mich besorgte; doch auf diese Themen war er nicht gut zu sprechen.

Sobald ich es schaffte, seine aktuelle Situation als Thema einzulenken, wechselte er sofort die Route des Gesprächs und wir trieben ab.

Vielleicht war das auch alles nur ein Missverständnis. Immerhin war es normal schlechte Zeiten im Leben zu haben, ebenso wie schlechtes Wetter existierte. Es konnte nicht immer die Sonne scheinen, manchmal regnete es und manchmal zog ein Sturm auf. Das war normal. Der Sturm würde vergehen.

Ständig versuchte ich mir das einzureden. Das nicht viel dahinter lag, dass meine Brust um sonst voller Sorge quellte und Yeonjun nur auf den Geschmack von Fast Food kam, da er seine dünne Figur satt hatte.

»Beom? Hörst du mir überhaupt zu?« Argwöhnisch zog Yeonjun eine braue hoch. Vom Burger war keine Spur mehr, stattdessen konnte ich noch das Papier ausmachen, in welchem er vorher eingewickelt gelegen hat. Ganz als wäre das seine Kleidung gewesen.

»Ahhh sorry«, mich am Nacken kratzend, fixierten meine Augen sein Gesicht, »ich war kurz in Gedanken. Kannst du dich vielleicht.. wiederholen?« Yeonjun unterdrückte sich offensichtlich ein Seufzen, ehe seine Finger sich unsicher ineinander verknoteten und er scheinbar mit sich selbst zu ringen schien, ob der die Frage noch einmal stellen würde.

»Egal. Ist schon.. gut.«

Wenig überzeugt nickte ich und beließ es auch dabei. Vermutlich wäre das am besten, nicht wahr?

six signs ʚɞ beomjun ( √ )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt