Todobaku OS

Teil 2: Manchmal

Pov. Shoto

"Wenn du dich deswegen schlecht fühlst, ruf doch nochmal an und entschuldige dich", schlug Izuku lächelnd vor.

Ich schüttelte entschieden meinen Kopf. "Auf gar keinen Fall!"

"Wieso denn nicht? Das Gespräch muss ja nicht lang sein. Du entschuldigst dich und dann legst du wieder auf", meinte Izuku stirnrunzelnd.

Leicht biss ich mir auf die Lippe. Izuku konnte nicht wissen, dass es weitaus komplizierter war.

Eine Woche war es her, dass ich mit Mikado bei Bakugou Katsuki gewesen bin... Eine Woche, in dem mich mein schlechtes Gewissen plagte, weil ich ihn falsch eingeschätzt hatte...

Und dann war da noch mein Herz, was jedesmal für mehrere Sekunden aussetzte, wenn es an Bakugou schiefes Grinsen dachte...

Ich räusperte mich. "Izuku... Ich glaub, mit mir stimmt was nicht."

"Wie meinst du das?", fragte er verwundert.

Nervös knetete ich meine Finger. Ich fühlte mich seltsam verwundbar. "Dieser Tierarzt... Also, dieser Bakugou... Irgendwas... Irgendwas hat er mit mir gemacht. Mein Herz schlägt komisch, wenn ich an ihn denke... Und mir wird auch ganz warm... Sowas hab ich noch nie gespürt..."

Sanft lächelte Izuku mich an und legte seine Hand tröstend auf meine Schulter. "Shoto... Das klingt ganz danach, als hättest du dich in ihn verknallt!"

Mit großen Augen sah ich ihn an. "Wie bitte?! Ich hab dir schon mal gesagt, dass ich an sowas nicht interessiert bin!"

"Das liegt vielleicht daran, dass du dir bisher nicht bewusst warst, dass du vielleicht... ähm... homosexuell bist?", sagte er vorsichtig.

Entsetzt starrte ich ihn an. "Hörst du dich eigentlich selbst reden? Denkst du wirklich, dass ich nicht wüsste, wenn ich schwul wäre?! Meinst du nicht, dass mir das aufgefallen wäre?"

"Ich will damit nur sagen, dass die Wahrscheinlichkeit besteht! Vielleicht ist dieser Tierarzt genau dein Typ und deswegen hast du es erst jetzt mitbekommen! Du wirst es aber nur herausfinden, wenn du erneut Kontakt zu ihm aufnimmst!", verteidigte sich Izuku und sah mich dabei streng an.

Unwillig erwiderte ich seinen Blick und eine leise Stimme in mir gab ihm Recht. Ich konnte nur herausfinden, was es mit dieser merkwürdigen Reaktion meines Körpers auf sich hatte, in dem ich Bakugou noch einmal begegne.

Entschlossen stand ich auf. "Ich werde dir zeigen, dass deine Vermutung falsch ist! Ich werde nochmal zu der Praxis fahren!"

"Jetzt?", fragte er überrumpelt.

"Ja jetzt!", sagte ich entschieden... Bevor ich den Mut verliere.

Ich nahm meine Autoschlüssel und verließ Izukus neue Wohnung, zu der er mich heute extra eingeladen hatte, um sie mir zu zeigen. Als er mir das zweite Arbeitszimmer zeigte, wurde er ganz nervös und ich hatte es sofort verstanden...

Er hoffte es, irgendwann in ein Kinderzimmer umwandeln zu können. Er wollte mit Ochako eine Familie gründen...

Ich hatte dieses Bedürfnis nie gehabt... Ich hatte auch nie das Verlangen dazu gehabt eine Beziehung zu führen...

Weshalb sollte sich das also geändert haben?!

Auf dem Weg zu Bakugou versuchte ich meine aufkommende Nervosität zu unterdrücken. Es gab überhaupt keinen Grund nervös zu sein! Ich gehe jetzt in die Praxis und werde mich selbst davon überzeugen, dass Bakugou nur ein sehr kompetenter Tierarzt ist und mehr nicht! Ich dachte nur so oft an ihn, weil ich ihn am Anfang falsch eingeschätzt hatte und deshalb fühlte ich mich schuldig! Mehr war da nicht!!!