Marlene:
Als die Schule endlich zu Ende war, gingen ich und Sam zu ihr nach Hause. Heute in der Pause hatte ich wirklich Angst um sie. Sie sah so abwesend aus. Genauso wie jetzt. Sie starrte einfach nur in die Ferne. Was sie wohl gerade dachte? Ich hatte keine Ahnung. Sie hatte ein perfektes Pokerface. Ich war müde, und lehnte mich beim Laufen gegen sie. Fast sofort legte sie einen Arm um mich und stützte mich. Ich atmete auf, und lief weiter. Als wir an ihren Haus waren, und sie aufschloss, war mir mulmig zumute. Irgendetwas stimmte nicht. Sie schien es auch zu merken, da sie mich zurück hielt und ins Haus späte. "Warte hier. Ich... muss kurz was schauen."sagte sie. Ein Schauern lief mir über den Rücken. Ihre Stimme war so tief und rau gewesen.Sam:
Langsam lief ich ins Haus. Meine Haut kribbelte. Jeder Muskel in meinem Körper war angespannt. Meine Nase roch etwas metallisches. Vermischt mit Schweiß und etwas animalischen. Ich lief weiter und hielt im Wohnzimmer. Ein großer Schatten stand da und starrte mich an. Sie war komplett in schwarz gekleidet. Ihre Haut war schneeweiß, sie bildeten einen krassen Kontrast zu ihren schwarzen Haaren. Und ihre Augen. Sie waren blutrot. Meine Hand fuhr zu meiner schwarzen Hose und ich zog mein Messer aus einer der vielen Taschen. Die Frau lachte nur, und hielt plötzlich eine lange Machete in der Hand. "Was machst du hier?" fragte ich sie. Meine Stimme war tief und bedrohlich. Ich spürte jede Bewegung der Fremden. "Leg die Waffe weg, dann sage ich es dir." Antwortete sie und grinste mich an. Wie konnte sie die Frechheit besitzen, und in meinem Eigenen Haus vorderungen stellen. "Leg du zuerst deine weg!"knurrte ich und verfolgte, wie sie die Machete langsam sinken ließ, und auf ihren Rücken schnallte. Ich nickte nur, und ließ auch mein Messer verschwinden. "Also, was willst du hier?"fragte ich sie erneut. "Ich wollte mit dir sprechen." Sagte sie und setze sich, ohne zu fragen auf die Couch. "Was solltest du von mir wollen?"fragte ich, und klang dabei aggressiver als beabsichtigt. "Hattest du in letzter Zeit das Bedürfniss, Blut zu trinken? Einen andern Menschen komplett aufzusaugen?"fragte sie mich geradeheraus und sah mich prüfend an. Die Frage warf mich so aus der Bahn, das ich ihr einfach ehrlich antwortete:"Ja! Erst heute morgen. Und das schon seit Wochen." Ich biss mir auf die Unterlippe. Normalerweise war ich nicht so vertrauensselig, geradezu paranoid. Die Frau lächelte nur. "Roxsana. Freut mich, dich endlich persönlich kennen zu lernen!" Sagte sie förmlich und verbeugte sich im Sitzen vor mir. Sie VERBEUGTE sich. Ich starrte sie einfach nur an. "Ähm... Sam! Freut mich ebenfalls."sagte ich komplett verwirrt. "Da das jetzt geklärt ist, will ich dir etwas erzählen. Aber deine kleine Freundin da draußen sollte besser nach Hause gehen." Sie lächelte mich wissend an. Shit! Ich hatte Lene komplett vergessen. "Aber..." wollte ich widersprechen. "Nichts da. Sie muss gehen. Das hier ist wichtiger." Fuhr sie mir mit solcher Dominanz dazwischen, das ich einfach gehorchte. Ich lief zur Türe, wo Lene immer noch komplett verstört stand. "Meine Mom ist doch da... sie will nachher noch mit mir einkaufen und ich muss im Haushalt helfen. Tut mir Leid Lene. Geh nach Hause. Bis morgen." Erklärte ich meiner Freundin und umarmte sie zum Abschied. "Oh! Okay. Bis morgen!" Sagte sie verwirrt und drehte sich um. Ich schloss die Türe und ging wieder ins Wohnzimmer.Marlene:
Während ich zum Bus lief,um nach Hause zu fahren, dachte ich über Sam nach. Was an sich nichts Ungewöhnliches war. Ich dachte immer an sie. Ich war ein paar mal kurz davor gewesen, ihr zu sagen das ich Gefühle für sie hatte. Aber ich hatte mich nie getraut. Warum es jetzt wohl doch nicht gegangen war. Ihre Mom war erst vor drei Tagen einkaufen gewesen. Irgendetwas stimmte nicht.
Ich tat es mit einem Schulterzucken vorläufig ab. Sie kann auf sich alleine aufpassen! Und das sehr gut wenn man bedenkt, wie viele Kampfsportarten sie beherrscht. Entschlossen ging ich zu mir nach Hause und legte mich in meinem Zimmer auf mein Bett.Sam:
Ich hatte mich Roxana gegenüber auf einen Sessel gesetzt. Ich lauschte gespannt ihrer Erzählung, und warf immer wieder Fragen ein.
"Vor vielen Millionen von Jahren herrschte nich eine andere Rasse über die Erde: die Vampyre. Sie waren eine unsterbliche Rasse, und regierten lange Zeit über den Planeten. Alles war friedlich und perfekt. Doch plötzlich kamen die Menschen. Sie zerstörten die Natur. Lebten nich im Einklang, sondern im Krieg mit Mutter Erde. Anfangs bemühten wir uns noch, mit ihnen zusammen zu leben. Aber wir waren einfach zu unterschiedlich. Schließlich beschlossen die Anfürer der vier Clans in den Untergrund abzutauchen. Sie löschten die Erinnerungen der Menschen und zerstörten alles, was auf unsere Zivilisation hindeuten könnte. Wir verschwanden. Lebten versteckt und unterdrückt." ihre Erzählung war so spannend, das ich jedes einzelne Wort in mich aufsaugte. "Und jetzt? Gibt es jetzt noch Vampyre?"fragte ich. "Ja! Ein paar von uns existieren noch. Aber es werden von Tag zu Tag weniger. Denn mit den Menschen, war auch unser größter Feind gekommen: die Saturen. Sie können uns alle Lebenskraft nehmen. Sie saugen sie auf wie Blut und nähren sich davon. Heutzutage gibt es nur noch eine Handvoll reinblütiger Vampyre. Und diese, werden immer weniger. Um genau zu sein, gibt es nur noch 3 vollkommen reine Vampyre. Mich, den Vampyrprinzen und ein Mädchen, das unter den Menschen aufgewachsen ist, um es zu schützen." Beendete sie ihre Geschichte. "Und das soll heißen?"fragte ich neugierig und wartete gierig auf eine Antwort. "Der Prinz wird sich bald eine Gefärtin aussuchen. Und im Optimalstfall eine Reinblütige. Ich kann es nicht sein, da ich seine Schwester bin. Aber sie, sie ist wunderschön, intelligent und unfassbar rein."erklärte sie mir. "Dann solltet ihr das Mädchen schnell finden. Immerhin scheint sie perfekt zu sein." Sagte ich. Sie sah mich an, als wäre ich übergeschnappt. "Was?! Hab ich was falsches gesagt?"fragte ich sie schnippisch und zog eine Augenbraue nach oben. "Ich HABE sie gerade eben gefunden. Sie steht direkt vor mir und checkt nicht, das sie den Prinzen heiraten soll." Sagte sie aufgebracht und rüttelte mich. "DU bist die von der alle reden." Ich war baff. ICH sollte ein reinblütiger Vampyr sein? ICH sollte den Prinzen heiraten? "Aber... ich bin doch in ein Mädchen verliebt. Wie soll ich da einen Jungen heiraten den ich noch nicht mal kenne?"fragte ich und stand auf. "Außerdem kann das alles auch nur irgendein Trick sein. Ich meine, mir wurde gerade offenbart das ich unsterblich bin. Und dann auch noch Reinblütig. Das muss man erstmal verdauen." Ich war während ich gesprochen hatte auf und ab gegangen. "Warum sollte ich dir das alles erzähle, wenn es nicht war wäre?" Fragte sie mich und wirbelte eine Haarsträhne zwischen ihren Fingern. "Woher soll ich das wissen?!" Erwiderte ich wütend und blieb stehen. "Und was das Mädchen betrifft... hast du nicht schon einem darüber nachgedacht, bi zu sein? Ich meine, der Prinz ist wirklich sehr attraktiv."sagte sie und lehnte sich nach vorne. "Hast du ein Bild?" Fragte ich leicht sarkastisch und verdrehte die Augen. "Tatsächlich ja."antwortete sie überraschender Weise und holte ihr Handy aus der Tasche. Sie entsperrt es mit ihrem Finger und suchte kurz in ihrer Galerie, bis sie mir ein Bild unter die Nase hielt.
Schwarze Haare, rote Augen. Er ähnelte seiner Schwester in Sachen wie Haare und Augen. Mehr nicht. Er hatte ein markantes, aber trotz allem sanftes Gesicht. Das Foto war während des Duschens aufgenommen worden, von dem her hatte ich einen guten Blick auf seine Bauchmuskeln. Und die waren wirklich beeindruckend. Nicht zu viel, aber definitiv auch nicht zu wenig. Kurzum: er sah VERDAMMT noch mal heiß aus.
"A-Aber ich kenne ihn doch nicht mal. Wie soll ich dann mit ihm zusammen kommen?" fragte ich komplett perplex und starrte das Foto weiterhin an. "Das bekommen wir schon hin. Du bist schließlich wunderschön." Sagte sie schmunzelnd und wollte das Handy weg ziehen. "Kannst- Kannst du mir das Bild schicken?" fragte ich schüchtern und sah sie an. Sie kicherte und nickte. "Gib mir deine Nummer." "Nichts lieber als das."antwortete ich und gab ihr mein Handy.
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Blutdurst
VampireDie 16 Jährige Samanta, Sam, ist dauergestresst: Schule, Haushalt und Liebesleben stehen bei ihr Kopf. Sie ist schon seit fünf Jahren in ihre beste Freundin Marlene verknallt. Und langsam aber sicher wächst ihr Verlangen ins unermessliche. Als dann...