Long Journey (ATEEZ FF)

2. Pirate King I

We'll arrive somewhere 

on the horizon over there 

If you wanna get on a boat with me right now

You, you need a pirate king

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Nervös biss Seonghwa auf seiner Wange herum. Der Schweiß lief ihm von der Stirn und seine Hand wanderte automatisch zu dem weißen Kragen, um diesen etwas zu lockern. Eng schmiegte sich die edle Uniform an seinen schlanken Körper, drückte ihm an den Rippen die Luft ab während der lange und steife Mantel unangenehm auf seinen Schultern ruhte. 

Zu allem Überfluss gab die Sonne auch heute wieder ihr Bestes und heizte den Hafen bereits am frühen Morgen auf. Ungeduldig wippte sein Fuß auf und ab, seine Finger spielten weiterhin an dem Kragen herum, bis die Soldaten aus dem Unterdeck hervortraten. Schluckend beobachtete er, wie Hongjoong mit den bewaffneten Männern sprach. Sein Gesicht wirkte entspannt, die Lippen waren zu einem freundlichen Lächeln verzogen und die blonden Haare seines Captains strahlten in dem grellen Sonnenlicht heller als gestern. 

Leichte Entspannung durchfuhr Seonghwa, als die Soldaten nickend abmarschierte, um das nächste Schiff zu kontrollieren. Seine verkrampften Schultern senkten sich etwas, als Hongjoong mit schelmisch blitzenden Augen auf ihn zutrat. Sein Blick schweifte an ihm vorbei und schien die arbeitende Crew auf dem Deck zu fixieren, die das Schiff zum ablegen bereit machten. Nicht weit von sich entfernt, vernahm er das aufgeregte Geschnatter von Wooyoung, der Yeosang dazu nötigte den Mast hinaufzuklettern.

„Alles verläuft soweit nach Plan", unterbrach Hongjoong Seonghwas Fokus auf die Jüngeren.

„Sie haben die Fässer nicht kontrolliert?", fragte er mit gedämpfter Stimme und folgte dem Captain in seine Kabine. Der Lärm um sie herum verstummte, der Geruch von Holz stieg Seonghwa sofort in die Nase und mit skeptisch hochgezogenen Augenbrauen platzierte sich der junge Mann hinter dem Stuhl, nachdem Hongjoong ihm gegenüber Platz genommen hatte. Die braunen Augen des Captain wanderten nachdenklich über die ausgebreitete Karte, die zarten Hände waren vor seinem Mund gefaltet, ehe er langsam seinen Blick hob und Seonghwa anschaute.

„Jongho hatte Recht. Die Soldaten sind tatsächlich zu bequem, als dass sie die Kisten und Weinfässer in den hintersten Ecken kontrollieren. Diese faulen Landratten", murmelte Hongjoong die letzten Worte halb verärgert, halb vergnügt. Seufzend zog Seonghwa ein Tuch aus der Innentasche seiner Uniform hervor, tupfte die glänzenden Schweißperlen von der Stirn und ließ den Kopf kurz kreisen. Sein Genick gab ein knackendes Geräusch von sich, erst dann entspannte sich der Schwarzhaarige.

„Hattest du Sorgen?"

„Die habe ich 24 Stunden am Tag wenn ich mit dir und den Jungs zusammen bin", murmelte Seonghwa und zog die Augenbrauen hoch, als der Captain grinste.

„Entspann dich. Ich habe alles unter Kontrolle und sobald wir auf hoher See sind, liegen alle Probleme hinter uns."

„Du meinst all die gebrochenen Gesetze? Wenn sie die Jungs in den Fässern erwischt hätten. Ich mag mir gar nicht ausmalen, was passiert wäre", seufzte Seonghwa und fuhr sich durch die schwarzen Haare. Die Sorge spiegelte sich deutlich in seinem kantigen Gesicht wieder. Er war ganz und gar nicht erpicht auf den Plan gewesen, Mingi, Yunho und Jongho in den Fässern zu verstecken, doch Hongjoong überzeugte ihn letztendlich. Wie er es jedes Mal tat.

„Man würde uns vor das Gericht stellen, wo uns der Staat die Lizenz zum Seefahren abnehmen würde und wir würden für fünf Jahre in das Gefängnis gehen, da wir gegen drei Gesetze verstoßen haben. Danach wären wir wahrscheinlich Piraten geworden." Hongjoong erläuterte die imaginäre Situation, als wäre all dies nicht von Bedeutung, doch das war es für Seonghwa. Allein der Gedanke, dass man ihn vor Gericht ziehen könnte, machte ihn wahnsinnig. „Aber wir wurden nicht erwischt", endete der Captain seine Rede, klopfte mit dem Finger auf die Karte vor sich und blinzelte seinen Quartiermeister beruhigend an.