Nina kniete sich neben Julia und ließ die Tannenzweige langsam über ihren Rücken kreisen. Julia biss die Zähne zusammen. Die Zweige bewegten sich weiter an den Seiten entlang über die Rippen. Plötzlich schoben sich die Zweige in die Achseln wo sie sich langsam hin und her bewegten, während Julia schrille Lachsalven hervorstieß.
Die Zweige wanderten weiter, wieder über ihren Rücken, als sie plötzlich unter ihren Bauch geschoben wurden.
„Neeeiiiiiiin!", schrie Julia auf, denn zugleich wurde sie von spitzen Nägeln am Rücken und an den Seiten attackiert. Mit flinken Bewegungen trommelten zehn Finger wie wild geworden über ihren Oberkörper ein, während sie sich auf spitzen Tannenzweigen umherwälzte, die mit jeder Berührung ihre Haut reizten.Nun wurden auch wieder ihre Füße zwischen zwei Oberschenkel eingeklemmt und ihre Zehen fest nach hinten gedrückt. Zwei Fingerkuppen machten sich langsam auf den Weg von den Fersen abwärts. In schnellen, kreisenden Bewegungen fuhren sie an den Rändern der Sohlen entlang bis zu den Ballen. Dort verweilten sie kurz mit leichtem Druck, um dann wieder zurückzugleiten. In der Sohlenmitte wurden dann alle verfügbaren Finger eingesetzt und bearbeiteten mit flinken Bewegungen die empfindliche Haut.
Auf Julias Oberkörper flitzten noch immer gemeine Fingernägel hin und her. Sie überquerten die Rippen und stießen in die Achseln. Und das Spiel begann wieder von vorn.
Aber wenigstens fühlte sie keine Tannennadeln mehr unter ihrem Bauch. Jemand hatte die Zweige entfernt. Diese spürte sie allerdings an ihren Füßen als sie langsame Kreise zogen und in jeden ihrer Zehenzwischenräume geschoben wurden.Julia hatte es bereits aufgegeben sich zu wehren. Sie spürte nur mehr ein endloses Kribbeln und ein unkontrolliertes Zucken am ganzen Körper. Gerade als sie panisch daran dachte von allen umstehenden Leuten gekitzelt zu werden, hörte sie die Stimme ihres Bruders:
„Ihr könnt jetzt aufhören, es ist genug!"Sofort wurde das Kitzeln eingestellt, ihre Arme und Beine losgelassen und die Tannenzweige aus ihren Zehen entfernt.
Julia war noch nie so froh wie jetzt über ihre Brüder die sie gerade erlöst hatten. Sie setzte sich auf und machte ein paar kräftige Atemzüge.Die Menschenmenge rundherum löste sich langsam auf. Einige, die noch an die Reihe kommen wollten, machten ein enttäuschtes Gesicht.
Julia war etwas verwirrt, sie verstand nicht was das eben sollte. Vorwurfsvoll blickte sie zu ihrem Nachbarn. Der machte einen großen Schluck aus seiner Bierflasche, wischte sich mit dem Handrücken über seinen Schnauzbart und sagte lachend zu Julia:
„Ich habe Ihnen ja meine Hilfe angeboten. Sie hätten auch gar nichts dafür tun müssen. Aber Sie wollten ja nicht. Aber die Idee ihrer Brüder war auch nicht schlecht."Julia verstand nicht ganz was er damit meinte. Sie schaute zu ihrem Bruder Patrick. Der stand lachend mit einer Box vor ihr, die mit Münzen und ein paar Scheinen gefüllt war. Er sagte:
„Jetzt haben wir genug für ein Eis und etwas zu Trinken." Sein Bruder Markus sagte: „Wir bringen dir auch ein Eis mit. Schließlich hast du es dir verdient."
„Ihr habt doch nicht etwa ..." sagte Julia verwundert und schaute ihnen nach als sie ins Schwimmbad-Restaurant verschwanden.Erst jetzt bemerkte sie den großen Zettel der an einem Baum klebte. Sie konnte darauf die Handschrift ihrer Brüder erkennen. Mit großen Augen und offenem Mund las sie:
Kitzel-Show mit Julia
Heute Nachmittag
Zuschauen: 1 Euro, Mitmachen: 3 EuroJulia war fassungslos. Sie schaute ihren Nachbarn an, der mit jemandem telefonierte.
„Hallo, Bernd", sagte er ins Handy. „Du hast doch gesagt, dass du den Gästen in deinem Lokal etwas Neues bieten willst. Ich hätte da eine Idee..."Und wieder schaute er Julia grinsend an.
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Julias unfreiwillige Show-Einlage im Schwimmbad
Historia CortaEs waren Ferien und Julia musste ihre halbwüchsigen Brüder mit ins Schwimmbad nehmen, was ihr so gar nicht behagte. Aber das waren nicht die einzigen Unannehmlichkeiten an diesem Tag. Denn da gab es noch eigenartige Leute, die es scheinbar alle auf...