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"Du machst mir manchmal den Anschein, als würde dich etwas bedrücken..." ihre Worte ließen mich nicht in Ruhe... natürlich war es so, dass mich ein paar Dinge bedrückten, ich sprach nur nie darüber. Vielleicht war das ein Fehler... vielleicht sollte ich mit jemandem reden, aber mit wem?! Mit Arya?! Nein... ich liebte sie, und sie war meine Familie, aber sie würde mir nur sagen, dass ich mit einem Menschen reden sollte, was ich ihr noch nicht einmal übel nehmen konnte... das Problem war nur, dass ich kaum einem Menschen traute, weil ich nicht wusste, ob es direkt weiter getratscht wurde...

Ein paar Tage später lief ich gerade durch die Gänge, als ich den Schein eines Zauberstabes vor mir sah... ich versuchte zu erkennen, wer es war, und sagte schließlich laut: ,,Mir egal wer du bist, aber ich zieh dir gerne 50 Punkte ab."

,,Find ich gut, und richtig..." sagte Mrs Malfoy amüsiert und drehte sich um: ,,Geht bei mir nur leider nicht."

,,Malfoy... Entschuldigung." sie lächelte und nickte: ,,Schon in Ordnung. Ich hätte dir sagen können, dass ich heute Nacht Aufsicht habe." ich schmunzelte und spürte, wie sich mich musterte, was mir wieder dieses Gefühl gab, dass sie wusste, was in mir vorging.

,,Wie trinkst du dein Butterbier?" fragte sich mich sanft, und auch wenn ich kurz etwas verwirrt war, sagte ich schließlich: ,,Mit Zimt." sie grinste und ohne, dass sie etwas sagen musste, folgte ich ihr in ihr Büro.

Sie führte mich in ihr Büro, schloss die Tür hinter mir und musterte mich erneut, bevor sie eine Karaffe mit Whiskey nahm, zwei Gläser gefüllte, und mir eins davon reichte und sagte: ,,Ich glaube das hier ist besser."

,,Meine Lehrerin gibt mir Whiskey... nicht schlecht."

,,Doch nicht so arrogant, wie du dachtest." sagte sie und zwinkerte mir zu, was mich an meine erste Woche erinnerte, und ich sagte: ,,Tut mir auch wirklich leid... ich dachte halt, dass Sie sind wie Ihre Vorgängerin."

,,Ja, davon hab ich gehört, und deswegen hab ich es dir auch nicht wirklich übel genommen." ich sah sie überrascht an und setzte mich. Sie setzte sich auch und schmunzelte: ,,Oh bitte, Muriel... schau mich nicht so an. Ich weiß oft mehr als du denkst... und ich bin kein Unmensch."

,,Das denke ich auch nicht, Malfoy... aber Sie hatten Recht... mich bedrückt etwas. Es ist nur so, dass ich nie weiß, ob ich mit jemandem darüber sprechen kann." sie nickte und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, bevor sie fragte: ,,Warum fällt es dir so schwer anderen zu trauen? Ich meine, dass du einer Sarina nichts erzählst, versteh ich..."

Ich schwieg einen Moment, denn ich wusste erst nicht, wie ich reagieren sollte... das Problem war nicht, dass ich ihr nicht vertraute, denn aus Gründen, die ich nicht verstand tat ich das... es war eher das Problem, dass ich meinen Gefühlen nicht traute... aber ich atmete schließlich durch, und sagte: ,,Ich hatte mal eine sehr gute Freundin... sie ist in meinem Jahr und in Gryffindor. Ich hatte nie ein Problem damit, dass sie ärmer ist als ich... ganz im Gegenteil, ich habe ihr immer wieder meine Hilfe angeboten. Wir konnten über alles sprechen, bis sie mich fragte, warum ich nie über Jungs mit ihr sprach, und als ich ihr dann eben sagte, dass ich lesbisch bin, wurde sie... zurückhaltender. Sie sprach eine ganze Woche nicht mit mir, ignorierte mich und erzählte eine Woche später überall rum, dass ich masturbieren würde. Ich meine ich war im dritten Jahr, und jeder um mich herum, der es gehört hat, hat mir das Gefühl gegeben, dass ich etwas wirklich verbotenes mache... etwas, dass man nicht macht als junges Mädchen. Aber das war nicht mal das schlimmste... das schlimmste war der Heuler meiner Mutter, die einen Brief von meiner angeblich besten Freundin bekommen hat."

Sie seufzte und sagte für einen Moment lang nichts, bevor sie schließlich sagte: ,,Das versteh ich... wirklich. Vor allem im ersten Jahr ist sowas besonders heftig. Lass mich raten, deine Mutter findet es nicht gut, dass du lesbisch bist?"

,,Nein." sagte ich, und musste lachen... sie sah mich schmunzelnd an und ich sagte: ,,Wenn ich das jetzt so sage, hört sich das total lächerlich an, dass ich wegen sowas mein Vertrauen in andere verloren habe."

,,Ich finde nicht, dass es lächerlich ist. Ich meine du warst jung, und erst hat dich deine beste Freundin im Stich gelassen, nur weil du lesbisch bist, und dann noch der Heuler deiner Mutter, und so etwas prägt und bleibt im Gedächtnis." nachdenklich nickte ich und trank einen Schluck von dem wirklich verdammt guten Whiskey.

Wir saßen noch lange einfach nur an ihrem Tisch, schwiegen und tranken, bis sie schließlich sagte: ,,Außerdem ist es etwas vollkommen natürliches... macht zwar alleine nicht so viel Spaß wie zu zweit, aber funktioniert auch recht gut als Stressabbau." und das war der Moment, in dem ich einfach nicht mehr konnte... ich sah sie kurz an, und begann zu lachen... ich lachte einfach nur noch, bis mir die Tränen in die Augen stiegen... und genau das... tat unglaublich gut... natürlich sagte ich ihr, dass sie so etwas nicht aus heiterem Himmel sagen könnte, woraufhin sie nur mit den Schultern zuckte, und ihren Whiskey trank, wobei ich mich dabei erwischte, wie ich daran dachte, dass ich gern das kühle Glas wäre, dass von diesem vollen Lippen berührt wurde...

Wir tranken noch ein weiteres Glas zusammen, sprachen noch lange über alles mögliche, bevor sie mich ins Bett schickte... und nein, ich konnte einfach nicht anders, als meine Vorhänge zu zu ziehen, mein Bett zu schützen, dass mich keiner hören konnte, bevor ich meine Finger tief und langsam in mir selbst bewegte, bis meine Bewegungen schneller wurden, und ich nach einigen Minuten lautstark von meinen eigenen Fingern kam... und ja, danach fühlte ich mich definitiv besser...

"I'm more than... they say..." {or: "I'm just in Love with you."}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt