Kap. 15 II Kurze Nähe

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"E-es tut mir Leid. ich hätte fragen sollen. ich werde schnell raus gehen und draußen warten."

"Ach was redest du denn. Komm, so gehts doch schneller."

"A-Aber ..Meister..."

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"Ich ... also ...eigentlich ..weiß nicht. Ich-" Ich war total geschockt über diese Situation gerade hier und wusste gar nicht wie's weiter geht bzw. was ich dazu sagen sollte. Ich mein' was sollte das? Ich hatte meine Stimme wieder total verloren, als er völlig selbstverständlich auch seine Boxershorts ausgezogen hatte. Wie hypnotisiert konnte ich meinen Blick auf seine Körpermitte nicht vermeiden. Erst danach stellte ich fest, worauf das hier hinauslaufen würde. Aber er war doch so nett gewesen? Ich hätte nie gedacht, dass er wirklich wie mein letzter Meister meinen Körper wollte. Ich war nicht bereit dafür. Ich wollte das nicht. Nicht hier und nicht jetzt."

"Ich weiß nicht, was du jetzt machen willst, aber ICH gehe jetzt unter diese Dusche", verkündete er fröhlich und schob den Vorhang beiseite, um die Dusche betreten zu können. Ich zögerte. Was sollte ich denn jetzt tun? Ich konnte nicht einfach mit unter die Dusche gehen. Aber ich wollte auch nicht klein beigeben und das Badezimmer ihm überlassen bzw. einfach gehen. Das wäre voll eine unangenehme Situation zwischen uns. Wobei die hier noch viel unangenehmer ist.

Mein Herz schlug immer schneller und gewaltiger gegen meinem Brustkorb, während mein Verstand mich mit wüsten Beschimpfungen anschrie, ich solle gefälligst das Weite suchen. Ich wusste ja nicht einmal ganz sicher, mit wem ich es eigentlich zu tun hatte.

"Kommst du jetzt?", fragte er dann und reichte mir seine Hand. "Sonst wird das Wasser hier noch kalt." Ohne zu überlegen, legte ich meine Hand in seine und ließ mich in die Dusche hineinziehen, die erstaunlich großräumig war. Das Geschrei meiner Vernunft ging im Rauschen meines Blutes unter. Mein Puls raste und meine wurde mit errötenden Wangen bewusst, dass ich ihm jetzt so nahe war, dass ich ihn ohne weitere berühren könnte.

"Duscht du immer mit Unterwäsche?", fragte er neugierig und zeigte auf meine Unterwäsche.  Noch mehr Blut schoss in meine Wangen und ich war mir sicher, dass ich inzwischen mindestens die Farbe einer Tomate erreicht haben musste.

"Ehrlich gesagt", suchte ich nach einer Erklärung, wurde aber mit einem breiten Grinsen unterbrochen.

"Sei doch nicht so schüchtern." Er fing an zu lachen. Ich schüttelte schnell meinen Kopf.

"Ich bin nicht schüchtern. I-ich..I-ich.."

"Zieh es doch einfach aus. Ich beiße nicht. Und ich werde auch nicht gucken..." Damit drehte er sich um und widmete sich den Wasserhähnen. " Du musst lernen, etwas lockerer zu werden. Immerhin bin ich wirklich kein schlechter Kerl."

"Wobei die Welt mir die Chance nicht geben konnte um 'lockerer' zu sein. Tut mir Leid. Ich werde mein bestes geben."

"Ich wollte dich jetzt damit nicht verletzten. Es war nur eine kleine Anmerkung," Ich spürte sein Grinsen im letzten Satz." Ich fing ebenso an zu lächeln aber dennoch war ich so verwirrt gewesen.  Obwohl ich bereits wieder am Zweifeln war, ob ich mich wirklich unbedingt in der Höhle des Löwen aufhalten wollte, zog ich schnell mein letztes Kleidungsstück aus und warf es über den Duschvorhang.

"Hast du dein Duschgel dabei?" Er drehte sich wieder halb um und drehte ein wenig am blauen und etwas mehr am roten Hahn. Erschrocken bemerkte ich, dass das Duschgel tatsächlich nicht da war.  Es müsste auf dem Boden neben meiner Kleidung liegen. Verdammt. Als ich mich gestern umsah, wollte ich unbedingt alles was mit Seife und Duschgel zu tun hatte, mit nach vorne zum Waschbecken nehmen unm etwas zu reinigen. Ich mochte es, wenn es in meiner Umgebung sauber und rein war. Und da das Zimmer jetzt nun mir gehörte, wollte ich es sauber und rein haben.

• S L A V E II •| Yoonmin | 18+Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt