Kapitel 5

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Ich war mir sicher, er wollte mit in mein Zimmer kommen und versucht mich zu erpressen. Jetzt begann er auch noch mich anzuknurren! Was fiel ihn eigentlich ein?! So ein hinterhältiger Idiot! Nicht mit mir! Ich war doch sein Alpha, oder? Dann musste ich mich mal anfangen wie einer zu benehmen!
„Verschwinde jetzt von hier verdammt! Was fällt dir eigentlich ein? Ich habe gesagt, das ich nach Hause muss, du hast das zu akzeptieren!"
Ich schrie ihm die Worte wütend entgegen und augenblicklich nahm er wieder die Haltung von unserer ersten Begegnung ein. Er ordnete sich mir unter. Ich musste sagen, in diesem Moment war ich echt stolz auf mich. Der Wolf kam meiner Aufforderung nach und verschwand sofort mit eingezogenem Schwanz.

Als mir einfiel, das ich ja jetzt Hausaufgaben machen musste, sank meine Laune augenblicklich. Seufzend schlurfte ich in mein Zimmer und setzte mich an meine Deutschhausaufgaben. Irgendwann, als es gefühlt schon mitten in der Nacht war und ich die ganze Zeit kurz davor war einzupennen, war ich dann auch endlich fertig und nachdem ich mir noch schnell die Zähne geputzt hatte, legte ich mich gähnend in mein Bett.
Das Szenario vor meinen Deutschhausaufgaben spielte sich vor meinem inneren Auge ab. Dieser Wolf wurde echt immer aufdringlicher. Andererseits war ich ja sowas wie seine Familie, oder nicht? Aber so würde ich ihn nicht mehr lange verstecken können und ich hatte Angst was passieren würde, wenn das mit ihm rauskommt. Toll, jetzt war ich wieder hellwach!

Massen an unnützen, verwirrenden, nicht weiter bringenden Gedanken später schlief ich dann doch ein. Am nächsten Morgen verließ ich nach der morgendlichen Routine wieder mal das Haus und traf den Wolf mit sogar etwas mehr Abstand als sonst zu meinem Haus.
Langsam ging ich auf ihn zu und begrüßte ihn ganz normal, wir liefen zusammen zur Kreuzung vor der Schule, verabschiedeten uns und gingen unseres Weges. Die ganze Zeit musste ich darüber nachdenken, wie es mit uns weitergehen sollte. Es war nur eine Frage der Zeit, bis meine Mutter das mit dem Wolf herausfand, wenn es so weiter ging und ich hatte wirklich einfach nur Angst davor. War ich durch meine Panik und Angst, das meine Mutter etwas über den Wolf erfahren könnte vielleicht doch zu hart gewesen? Hatte ich es vielleicht doch ein bisschen mit dem Alpha-sein übertrieben?

Als ich am Schuleingang ankam, wartete schon Leo auf mich.
„Hi! Hast du schon das neueste mitbekommen? Wir bekommen einen neuen Schüler!"
„Oh, ok. In unserer Klasse?"
„Ne aber in unserem Jahrgang"
„Naja dann lassen wir uns mal überraschen."
Zusammen betraten wir das Schulgebäude und liefen schonmal in die Richtung unseres Raumes. Plötzlich entdeckte ich den „netten" Jungen, der hinter mir saß. Ich meine ja, er geht auf unsere Schule und in meine Klasse, aber er war einsam. Und er stand nicht alleine.
„Der neue?" ich drehte mich zu Leo nur um dann wieder die zwei Jungs anzustarren.
„Wahrscheinlich." Auch Leo blickte nun zu den Jungs und prompt in dem Moment drehten sich auch die Jungs zu uns um und stoppten ihre Unterhaltung.

Wahrscheinlich der neue Junge blickte mich auf eine komische Art und Weise an und dann Leo, komisch aber anders komisch. Erfreut sah er nicht gerade aus. Vielleicht schließt er sich ja dem ich-hasse-Isabell-ohne-Grund-und-renne-vor-ihr-weg-habe-Angst-vor-ihr-aber-bin-auch-wütend-auf-sie-und-starre-sie-durchgehend-an-Club an..

In diesem Moment gongte es und ich packte Leo an der Hand und zog ihn in den Klassenraum. Jetzt erstmal Mathe. Yay... Nach gefühlten Ewigkeiten war auch diese Mathestunde endlich vorbei und wir hatten wieder Pause. Leo und ich stellten uns an unseren üblichen Platz im Flur und redeten über belangloses Zeug.
Da bemerkte ich, dass wir wirklich von dem neuen angestarrt wurden. Er laberte seinen anscheinend jetzt Kumpel zu und dieser wirkte echt genervt. Zu gerne würde ich wissen über was sie reden...

My best friend - the wolve Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt