𝐎 𝐍 𝐄

1.1K 14 10
                                    

„𝓷𝓪𝓬𝓱 𝓭𝓮𝓻 𝓢𝓬𝓱𝓾𝓵𝓮, 𝓲𝓼𝓽 𝓿𝓸𝓻 𝓭𝓮𝓶 𝓣𝓻𝓪𝓲𝓷𝓲𝓷𝓰."

»So der Rest ist Hausaufgabe.«,
ertönte es laut von vorn, da kaum einer mehr seine Aufmerksamkeit der Person richtete, die an der Tafel stand. Diese Person ist niemand geringeres als meine Klassenlehrerin Frau Schmitz.
Es ist Freitagnachmittag und jeder ist mit seinen Gedanken schon im anstehenden Wochenende.
Genervt von dem Schultag zückte ich meinen Kugelschreiber und notierte mir die bis Montag aufgegebenen Buchseiten, die bis dahin zu erledigen waren. Wenige Sekunden verblieben bis zum hellen schrillen der Schulglocke.

𝙀𝙣𝙙𝙡𝙞𝙘𝙝 ... 𝙙𝙞𝙚 𝙀𝙧𝙡𝙤̈𝙨𝙪𝙣𝙜 𝙯𝙪𝙢 𝙁𝙧𝙚𝙞𝙩𝙖𝙜𝙣𝙖𝙘𝙝𝙢𝙞𝙩𝙩𝙖𝙜
Dachte ich nun erleichtert und begann meine zerstreuten Schulsachen ordentlich zusammen zu packen. »Tschüss bis Montag!«,
rief ich meinen zwei Freundinnen die ich in der Schule hatte, zu.
Erschöpft von dem Tag stieg ich in meine Straßenbahn ein mit der ich jeden einzelnen Tag fuhr und setze mich ans Fenster.
Wenig später stieg ich wieder aus, da mein Schulweg nicht all zu lang gewesen war.
𝙆𝙡𝙖𝙧 𝙝𝙖̈𝙩𝙩𝙚 𝙞𝙘𝙝 𝙙𝙖𝙨 𝙎𝙩𝙪̈𝙘𝙠 𝙟𝙚𝙩𝙯𝙩 𝙖𝙪𝙘𝙝 𝙡𝙖𝙪𝙛𝙚𝙣 𝙠𝙤̈𝙣𝙣𝙚𝙣, 𝙖𝙗𝙚𝙧 𝙙𝙖𝙛𝙪̈𝙧 𝙬𝙖𝙧 𝙞𝙘𝙝 𝙚𝙞𝙣𝙛𝙖𝙘𝙝 𝙨𝙘𝙝𝙤𝙣 𝙯𝙪 𝙢𝙪̈𝙙𝙚 ...,
mit dem Gedanke öffnete ich meine Haustür und warf meinen schwarzen Rucksack einfach in irgendeine Ecke meines Zimmers. Danach ging ich erstmal ins Wohnzimmer um meine Mutter zu begrüßen.
»Na wie war denn die Schule Liebling?«,
fragte sie mich wie immer nach jedem Schultag.
»Ach es war okay ... nix besonderes eben.«, schwafelte ich, während ich hungrig in die Küche stolzierte.
Da noch von gestern Nudeln übrig geblieben sind, nahm ich mir eine ordentliche Portion und stellte sie in die Mikrowelle.
𝙄𝙢𝙢𝙚𝙧 𝙙𝙞𝙚𝙨𝙚𝙨 𝙡𝙖𝙣𝙜𝙚 𝙂𝙚𝙬𝙖𝙧𝙩𝙚 𝙬𝙚𝙜𝙚𝙣 𝙙𝙞𝙚𝙨𝙚𝙧 𝙗𝙡𝙤̈𝙙𝙚𝙣 𝙈𝙞𝙠𝙧𝙤𝙬𝙚𝙡𝙡𝙚! 𝙄𝙘𝙝 𝙝𝙖𝙗 𝙃𝙪𝙣𝙜𝙚𝙧!

Nach zwei Minuten konnte ich nun endlich den viel zu heißen Teller mit den lauwarmen Nudeln herausholen und in meinem Zimmer genießen.
Zwischenzeitlich zog ich mir schon meine Trainingsklamotten über und legte mich nochmal in mein gemütliches Bett um nochmal ein bisschen zu lesen.
Da ich häufiger etwas abwesender war wenn ich am lesen bin, beachtete ich heute noch nicht einmal die Uhrzeit. Aber dies sollte mir heute wohl zum Verhängnis werden. Denn als ich auf mein Handy starrrte, war es schon 18:25 Uhr.
𝙁𝙪𝙘𝙠! 𝙈𝙚𝙞𝙣 𝙏𝙧𝙖𝙞𝙣𝙞𝙣𝙜 𝙗𝙚𝙜𝙞𝙣𝙣𝙩 𝙞𝙣 𝙛𝙪̈𝙣𝙛 𝙈𝙞𝙣𝙪𝙩𝙚𝙣...𝙪𝙣𝙙 𝙞𝙘𝙝 𝙗𝙞𝙣 𝙣𝙤𝙘𝙝 𝙯𝙪 𝙃𝙖𝙪𝙨𝙚?!
Es dauerte einen Moment bevor ich es realisierte und sprang geschockt auf.

Nachdem ich mein ganzes Zeugs das ich brauchte in Eile zusammen gepackt hatte, rannte ich fix zu meiner üblichen Haltestelle und wartete geschafft auf den nächsten Bus. Während ich ungeduldig wartete, zog der schnelle kalte Wind umher und als ich mich versah, begann es schon zu schneien. Ich betrachtete die Schneeflocken die durch den Wind tänzelten und vernahm den sich annähernden Motor des Busses. Die Kälte zog sich langsam von Kopf bis Fuß.
𝙒𝙞𝙚 𝙡𝙖𝙣𝙜𝙚 𝙬𝙖𝙧𝙩𝙚 𝙞𝙘𝙝 𝙬𝙤𝙝𝙡 𝙨𝙘𝙝𝙤𝙣 𝙝𝙞𝙚𝙧?

Ich stieg zu und schaute ermüdet durch den sich mit wärmefüllenden Bus. Einen Moment später fand ich auch schon einen Sitzplatz an der Heizung und wärmte mich die ersten Minuten entspannt auf.
Eine ältere Dame schien bei der nächsten Haltestelle den Bus verlassen zu wollen, doch sie lief mit schnellen Schritten auf mich zu und meinte. »Junge Dame, ich möchte nicht unhöflich klingen, doch kann es sein das ihr Telefon schon zum zweiten mal klingelt?«

Schnell rutschte meine warme Hand in Richtung Jackentasche und fühlte mein vibrierendes Handy. »Vielen Dank ..., denn ich hab's echt nicht mitbekommen«, brachte ich ihr leiser mit kratziger Stimme entgegen.
Der Bus hielt daraufhin und die ältere Dame stieg aus. Schnell packte ich mein Handy und nahm den Anruf entgegen.
𝙄𝙘𝙝 𝙝𝙤𝙛𝙛𝙚 𝙙𝙖𝙨 𝙞𝙨𝙩 𝙟𝙚𝙩𝙯𝙩 𝙣𝙞𝙘𝙝𝙩 𝙢𝙚𝙞𝙣𝙚 𝙊𝙢𝙖, 𝙬𝙚𝙞𝙡 𝙙𝙞𝙚 𝙧𝙚𝙙𝙚𝙩 𝙞𝙢𝙢𝙚𝙧 𝙨𝙤 𝙡𝙖𝙣𝙜𝙚.

»Guten Abend Y/n. Wo bleibst du denn?«, ertönte es sichtlich genervt vom anderen Ende der Leitung.
𝙉𝙪𝙣 𝙬𝙪𝙨𝙨𝙩𝙚 𝙞𝙘𝙝 𝙬𝙚𝙧 𝙚𝙨 𝙬𝙖𝙧 ... 𝙚𝙨 𝙬𝙖𝙧 𝙢𝙚𝙞𝙣 𝘾𝙤𝙖𝙘𝙝, 𝙈 𝙞 𝙘 𝙝 𝙚 𝙡 𝙡 𝙚

»Ich bin schon auf dem Weg ... Michelle!«,
brummte ich hervor. Und schon ist die entspannte Atmosphäre weg, die die ganze Zeit hier in dem Bus herrschte.
»Das hoffe ich Madame!«,
gab sie vom anderen Ende zurück. Als ich dem gerade noch etwas hinzufügen wollte, hatte sie jedoch schon aufgelegt.
Ich spürte wie die angenehme und kuschelige Wärme sofort meinen kühlen Körper verließ und sich stattdessen ein mulmiges Gefühl einnistete.

Ich überlegte kurz ob es denn jetzt noch sinnvoll wäre meine Kopfhörer aufzusetzen um mich beim letzten Stückchen Weg noch irgendwie abzulenken.
Ich spielte nicht lang mit dem Gedanken und setzte ihn gleich in die Tat um, doch ich merkte schnell das es nicht mehr wirklich viel brachte, da ich jetzt schon aussteigen musste.

Angekommen am Eingang der Sporthalle steckte ich mein Handy und meine Kopfhörer in meinen Rucksack und betrat das Gebäude.

Die Halle war in vier Sektionen eingeteilt wo die unterschiedlichsten Vereine trainierten. In jeder Sektion gab es eine eigene Hallentür zum betreten der Seite. Als ich vor der vierten Tür stand zögerte ich kurz und trat ein.
»Tut mir leid für meine Verspätung.«,
brachte ich leiser hervor und hoffte das es keiner so wirklich bemerkte.
Schnell wich mein Blick durch die Halle, um zu analysieren ob Michelle denn hier gewesen war, doch das war sie nicht.
Nach kurzer Zeit steuerte ich eine der Sitzbänke an und ließ meinen Rucksack von meinem Rücken gleiten.
Ich beeilte mich mit umziehen und flitzte schnell zu meiner besten Freundin Sara, der ich sofort eine feste Umarmung gab.
»Du Y/n?«, fragte sie mich mitten in der Umarmung.
»Ja was ist denn?«, gab ich ihr etwas verwirrt entgegen.
»Kleiner Tipp ... Ich würde heute eher keine Späße oder so etwas in der Art machen, denn Michelle ist heute wahrlich ein Monster!«
Ich schaute sie nur noch verwirrter an.
𝙈𝙞𝙘𝙝𝙚𝙡𝙡𝙚? 𝙀𝙞𝙣 𝙈𝙤𝙣𝙨𝙩𝙚𝙧?!

Ich fragte nach was sie damit meinte, jedoch gab sie mir darauf keine Antwort. Ich sollte wohl noch früh genug merken was es denn damit auf sich hatte.

»Fräulein Y/n, da bist du ja endlich...«,
gab eine dominantere Stimme von sich.
Ich spürte wie mir die Gänsehaut einmal durch den ganzen Körper glitt und sich einzelne Härchen sträubten.
𝙑𝙚𝙧𝙙𝙖𝙢𝙢𝙩, 𝙬𝙚𝙧𝙙𝙚 𝙞𝙘𝙝 𝙟𝙚𝙩𝙯𝙩 𝙨𝙩𝙚𝙧𝙗𝙚𝙣?!
𝙊𝙠𝙖𝙮 𝙤𝙠𝙖𝙮 ... 𝙨𝙤𝙤 𝙨𝙘𝙝𝙡𝙞𝙢𝙢 𝙬𝙞𝙧𝙙'𝙨 𝙨𝙘𝙝𝙤𝙣 𝙣𝙞𝙘𝙝𝙩.
𝙃𝙤𝙛𝙛𝙚𝙣𝙩𝙡𝙞𝙘𝙝!

Ich drehte mich nun ganz langsam zu ihr um und sah der Großen sofort ins Gesicht.
Ich schluckte kurz bei ihrem mürrischen Blick der eindeutig auf mir lag und murmelte dabei so etwas wie
»Jaa ... ich hab's ein bisschen vergessen.«
Sie seufzte und sah mich daraufhin sehr böse an, was mir wohl verklickern sollte das, dass ja nicht noch einmal vorzukommen hat.
»Gut und jetzt geh dich gefälligst schleunigst aufwärmen Madame!«, zischte sie mir kalt entgegen.
Ich folgte ihrer Anweisung, wie als wäre es selbstverständlich ihr ohne Probleme zu gehorchen.

Ich ging nun ein Stück in die hintere Hälfte der Turnhalle, um mich dort ordentlich aufzuwärmen und mich ausgiebig zu dehnen.

Währenddessen dachte ich nochmals nach was in der letzten Stunde alles geschehen war.
𝙒𝙖𝙧𝙪𝙢 𝙨𝙤𝙡𝙡𝙩𝙚 𝙈𝙞𝙘𝙝𝙚𝙡𝙡𝙚 𝙙𝙚𝙣𝙣 𝙚𝙞𝙣 '𝙈𝙤𝙣𝙨𝙩𝙚𝙧' 𝙨𝙚𝙞𝙣?
𝙐𝙣𝙙 𝙬𝙖𝙧𝙪𝙢 𝙜𝙚𝙝𝙤𝙧𝙘𝙝𝙚 𝙞𝙘𝙝 𝙞𝙝𝙧𝙚𝙣 𝘼𝙣𝙬𝙚𝙞𝙨𝙪𝙣𝙜𝙚𝙣, 𝙙𝙞𝙚 𝙛𝙖𝙨𝙩 𝙨𝙘𝙝𝙤𝙣 𝙬𝙞𝙚 𝘽𝙚𝙛𝙚𝙝𝙡𝙚 𝙠𝙡𝙞𝙣𝙜𝙚𝙣, 𝙬𝙞𝙚 𝙨𝙚𝙡𝙗𝙨𝙩𝙫𝙚𝙧𝙨𝙩𝙖̈𝙣𝙙𝙡𝙞𝙘𝙝?!

𝙏𝙧𝙖𝙞𝙣𝙞𝙣𝙜 𝙢𝙖𝙡 𝙖𝙣𝙙𝙚𝙧𝙨~ || • [𝐠𝐢𝐫𝐥𝐱𝐠𝐢𝐫𝐥]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt