Erste Sicherheit

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In seinen Armen sank sein Puls wieder auf normale Geschwindigkeit und seine Spinnensinne entspannten sich langsam. Peter lehnte seinen Kopf an Tonys Schulter und schloss die Augen. Er wusste nicht, wie lange er in den Kammern des Playfects gefangen war, doch jetzt umhüllte ihn endlich wieder die Anwesenheit seiner liebsten Person in dieser kalten Welt.

Peter vertraute ihm sein Leben an. "Alles wird gut, kleine Spinne. Ich bringe dich nach Hause. Du musst so etwas nie mehr durchmachen." Zusammen flogen sie durch New York. Bald darauf trafen sie am Avengers Tower an. Peter zitterte stark. Tony legte ihn vorsichtig auf die Couch im Wohnzimmer ab. "Warte hier. Ich schlüpfe schnell aus dem Anzug und dann lasse ich dir ein heißes Bad ein. Jarvis, mache bitte einen Kakao."

Schon verschwand er wieder und Peter blickte ihm sehnsüchtig hinterher. So eine Person hatte er gar nicht in seinem verdammten Leben verdient. Tony kümmerte sich um ihn, als wäre er das Wichtigste. Aber das war er nicht. "Mr. Parker, ihr Kakao ist fertig." Ein kleiner Roboter kam an die Couch gerollt und auf ihm stand die dampfende Tasse. "Vielen Dank, Jarvis." Vorsichtig nahm er sie und trank einen Schluck.

Eine wohlige Wärme breitete sich in seinem Körper aus. Das tat gut. Kurz schloss er die Augen und kehrte in sich. Was wohl passiert wäre, wenn Tony ihn nicht gefunden hätte? Wäre er vielleicht genauso gestorben, wie die anderen Jungen? Bei dem Gedanken schüttelte er sich. Alles dort unten war so kalt, leer und quälend.

"Hey Pete, das Bad ist fertig. Komm mit." Tony stand am Türrahmen und blickte ihn sanft an. "Okay, Mr. Stark. Ich komme." Peter stellte seine Tasse wieder auf den Roboter. Dann richtete er sich, so gut es ging, auf. Leider gaben seine Beine nach wenigen Schritten wieder nach und er stürzte zu Boden. Er kniff die Augen zu, um sich die Tränen zu unterdrücken. Tony eilte auf ihn zu. "Pete, alles gut? Warte, ich helfe dir."

Als er vor ihm hockte, blickte Peter in gequält an. "Nein, nichts ist in Ordnung. Ich bereite Ihnen Probleme, ich bringe alle in Schwierigkeiten und dazu bin ich so krass schwach." Tonys Ausdruck wurde traurig. "Shh Kiddo. Alles gut." Tony strich ihm die Träne mit dem Daumen aus dem Gesicht, welche sich gelöst hatte. "Du bereitest mir keine Probleme, nie. Und dass du schwach bist können wir auch verneinen. Du bist der Einzige von Playfects Opfern, der es überlebt hat. Du kannst stolz auf dich sein."

Er hob ihn wieder auf seine Arme und trug ihn in das Bad. Dort setzte er ihn erst einmal hin. "Mr. Stark, ich bin so müde." Tony nickte. Dann hockte er sich vor ihn. "Wenn es dir nicht unangenehm ist, dann helfe ich dir, dich auszuziehen. Aber nur, wenn du kein Problem damit hast." Peter rieb sich die Augen und überlegte kurz. Doch das brachte ihm starke Kopfschmerzen ein, weshalb er einfach zustimmte.

"Okay, wenn ich dir wehtun sollte, sag mir bitte sofort Bescheid", meinte Tony besorgt. "Einverstanden." Vorsichtig zog Tony den zerschlissenen und dreckigen Pulli über seinen Kopf. Als er die Wunden von den Peitschehieben auf Peters Rücken sah, keuchte er kurz auf. "Da muss nachher eine Creme drauf, da kommst du nicht drum herum." Peter nickte nur. Er war nicht mehr wirklich anwesend.

Es folgten noch Hose und Unterhose. Wäre Peter nicht so müde, würde er bestimmt vor Scham im Boden versinken. "So Kleiner, jetzt hebe ich dich hoch und setze dich langsam in die Badewanne. Wenn es zu heiß oder zu kalt ist, sag es." Er nickte. Als er dann in der Wanne saß rieb er sich erneut die Augen. "So, du hast jetzt ein bisschen Privatsphäre. Sag einfach Jarvis Bescheid, wenn du fe-" "Bitte gehen Sie nicht. Lassen Sie mich nicht allein. Ich habe Angst."

Tony schien überrascht, als er ihm plötzlich so aufgelöst entgegenblickte. Playfect hatte wirklich super Arbeit geleistet. Der Kleine war total verängstigt. Es würde lange dauern, bis er sich von dem Traume erholt hatte. Tony schritt an die Wanne und hockte sich auf Peters Größe. "Alles gut, ich bin da." Er streichelte ihm durch das Haar.

Peter beruhigte sich ein wenig und schaute ihn mit seinen braunen Augen an. Sie spiegelten Angst und Einsamkeit wider. Der Arme. Kurz überlegte Tony. "Möchtest du, dass ich mich mit in die Wanne setze?" Eigentlich hatte er fest mit einer Ablehnung gerechnet und war somit umso überraschter, als der Kleine zögerlich nickte und dabei errötete. Er blickte dabei nach unten auf seine Hände. Wie süß er war. Und so unschuldig. Die Welt war so brutal zu dem armen Jungen.

"Okay, wenn du dir wirklich sicher bist." Tony entledigte sich seiner Kleidung. Während des gesamten Vorgangs hatte Peter nicht einmal zu ihm geschaut. Dann stieg er langsam hinter ihn in die Wanne. Als er Peter berührte, bekam dieser eine Gänsehaut. Wenn Tony doch wüsste, was Peter jetzt dachte. Dieser hatte nicht damit gerechnet, dass Tony ihm so ein Angebot stellte. Er wollte es nicht ablehnen, zu sehr wünschte er sich die Nähe von ihm.

Als Peter ihn hinter sich spürte, war sein Körper wie elektrisiert. Tony legte vorsichtig seine Hand auf seine Seiten. "Alles gut. Entspanne dich einfach. Versuche, die letzten Tage zu vergessen." Tonys Stimme war rau und tief. Es beruhigte ihn tatsächlich, auch wenn sein Herz bis ins Unermessliche pochte. Er schloss die Augen und genoss das heiße Wasser. "Mein Gott, bist du verspannt."

"Hm", kam es von Peter. "Ich löse dir die Verkrampfungen. Wenn ich dir wehtun sollte, sag es sofort." Peter nickte. Schon begannen Tonys Hände zu wandern. Sanft legte er seine Hände auf Peters Nacken und begann ihn zu massieren. Die Rauheit seiner Hände gefiel Peter dabei sehr. Er spürte, wie die Schmerzen aus seinem Nacken langsam verschwanden und atmete genießerisch aus.

Sein Herz pochte noch immer stark und jede einzelne Hautpartie, welche unter Tonys Hände kamen, kribbelte angenehm. "Lehn dich an, Kid, und schließ deine Augen." Versunken in einer Traumwelt, gehorchte er und beide legten sich ins Wasser. Tony umgriff Peters Hände und ließ sie auf dessen Bauch sinken. So lagen sie da und genossen die Nähe des jeweils anderen.

Irgendwann kitzelte Tonys Bart an Peters Ohr. "Dir wird nie wieder etwas geschehen", flüsterte dieser mit tiefer Stimme. Peter stöhnte leise. Er konnte froh sein, dass er sich gut unter Kontrolle hatte. Allein seine so entspannende Stimme erregte ihn. "Ich werde dich immer schützen. You belong to me, kiddo." Peter schmiegte sich an ihn an und Tony brummte leise in sein Ohr. Dann gab dieser ihm einen Kuss in die Halsbeuge, was Peter seufzen ließ.


Author's Note:

So, ich habe es geschafft. Bin richtig stolz auf mich. Beide Kapitel sind insgesamt fast dreitausend Worte. War das erste, sagen wir mal "etwas wärmere" Kapitel in Ordnung oder für den Anfang zu viel? Ansonsten wünsche ich euch noch einen restlichen Tag der deutschen Einheit.

PS: Nebenbei nachträglich dankeschön für schon über 100 Reads und über 20 Sternchen. Das freut mich sehr :))

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 03, 2022 ⏰

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Starker - You belong to meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt