Als ich erwachte, schienen schon die ersten Sonnenstrahlen durch das dreckige Fenster des Badezimmers. Das Erste, was ich spürte, waren heftige Nackenschmerzen dadurch, dass ich so unbequem geschlafen hatte.
Ich sah auf mein Handy, was zeigte, dass es schon kurz nach acht war. Ich war nicht wirklich motiviert überhaupt aufzustehen, aber ich musste ja wieder abreisen, eine weitere Nacht konnte ich mir nicht leisten. Auch wenn es sicherlich das schäbigste Hotel der Welt ist. Es war mir ein Wunder, wie sich dieses Etablissement überhaupt halten kann.Mit einem müden Gähnen stand ich auf. Die Zahnbürste lag noch immer im Waschbecken. Ich nahm sie, säuberte sie und putzte mir erneut die Zähne. Meine Reflexion im Spiegelbild war noch viel schrecklicher als gestern. Ich hatte ziemlich schlimme Augenringe, meine Haare waren zerzausten und statt nur einigen Strähnen waren höchstwahrscheinlich mehr Haare außerhalb des Zopfes als innerhalb. Ich suchte aus dem Karton meine Bürste, womit ich meine Haare durchkämmte und band sie erneut in einen Pferdeschwanz, doch egal was ich versuchte, die vorderen drei Strähnen links und rechts wollte einfach nicht gehorchen. Schnell gab ich auf und beließ es dabei.
Es klopfte wie aus dem Nichts an der Tür, was mich zusammenzucken ließ.
''Ja?'', antwortete ich freundlich. Keine Reaktion. Ich öffnete die Tür, vielleicht hatte die Person mich nicht gehört, doch da war niemand. Mit einem Kopfschütteln ging ich wieder nach drinnen und begann langsam die wenigen Produkte, die ich aus der Kiste genommen hatte, wieder einzuräumen. Ich wurde jedoch schnell von einem erneuten Klopfen unterbrochen.
''Ja!'', schrie ich schon fast. Wieder nichts. Ich ging zur Tür, um erneut nachzusehen, aber wieder keine Menschenseele. Ich sah den Gang entlang, aber niemand war in der Nähe, nicht mal Schritte waren zu hören. Langsam war ich irgendwie ein bisschen genervt. Ich wollte wieder hineingehen, bis mir ein Brief auf dem Boden auffiel.Kein Absender, nur mein Name in goldener Schrift. Ich hob ihn auf. Das Papier sah so aus, als sei es hunderte Jahre alt. Mir entwich ein kleines Schmunzeln. So ein Blödsinn. Dennoch konnte ich mich nicht davon abhalten, den Brief anzuschauen. Wenn, wollte ich ja wissen, was für ein Scherz mit mir getrieben wird. Ich öffnete den Brief mit einem so lächerlichen Grinsen, was sofort verschwand, als ich die wenigen Zeilen las. Auf dem Pergament stand in wunderschön geschriebener Schrift
Ich weiß, du gehörst nicht in diese Welt, komm um 10 in Central Park, um in deine richtige Welt zukommen, wo du herausfindest, wer du bist…
Mehr stand da nicht. Ich ließ meinen Blick erneut über die wenigen Worte schweifen. Von wem bitte war dieser Brief? Ich las die Zeilen ein drittes Mal durch und noch immer wusste ich nicht, ob es ein Scherz war oder ernst. Ich war nicht aus der Menschenwelt, das bildete ich mir zumindest immer ein, weil ich immer anders war als die Kinder, mit denen ich zusammen im Heim war. Aber ich hatte selbst keine Ahnung, wie ich hergekommen sein könnte. Aber sollte ich wirklich einem gruseligen Brief folgen, welcher nicht mal einen Absender hatte? Ich lächelte breit. Klar werde ich. Es mag naiv sein, aber was hatte ich zu verlieren?
Punkt 10 Uhr ständig mit meiner Kiste am vereinbarten Treffpunkt. Es war viel los, weswegen ich keine Ahnung hatte, nach welcher Person ich Ausschau halten sollte.
Ein kühler Windzug hauchte an mir vorbei und ich bildete mir einen Moment ein, eine Stimme gehört zu haben. Ich hatte es nicht verstanden, weshalb ich es auf den wenigen Schlaf schob. Die Stimme war weiblich. Sie klang wie eine freundliche Oma. ''Nördlicher Eingang'', flüsterte es plötzlich in meinem Ohr von ebendieser Stimme. Viel deutlicher, sodass ich mir diesmal sicher war, alles verstanden zu haben.
Ich drehte mich sofort in die Richtung, doch dort war niemand, nur ein paar Personen, die mich merkwürdig ansahen. Irgendwie hatte die Stimme Sicherheit ausgestrahlt, aber gleichzeitig wurde mir mulmig. Dennoch konnte und wollte ich jetzt nicht aufgeben. Nicht, wo ich schon so viel Zeit investiert habe. Ich machte mich auf den Weg zum ausgemachten Eingang, doch dort war niemand. Am Eingang befanden sich einige Bänke, auf welchen sonst Familie und Freunde sitzen und sich unterhalten, doch nun nichts. Auch in der einzigen funktionierenden Telefonzelle in der Umgebung war niemand. Langsam dachte ich wirklich darüber nach, ob ich mir das alles nur eingebildet habe, dass mein Kopf langsam komplett verrückt spielt. ''Ruf die Nummer 1123255…'', kam es erneut von der Stimme, diesmal so klar und deutlich, als würde sie direkt vor mir stehen. Ich sah zur Telefonzelle. Schulterzuckend nahm ich meine Kiste und betrat die Zelle. Es war so lächerlich, dass ich für diesen Scherz meinen letzten Münzen opferte. Ich tippte die Nummer ein in der Hoffnung, dass ich sie richtig gemerkt habe. ''1 1 2 3 2 5 5'' flüsterte ich die Nummer vor mich hin und legte den Hörer an mein Ohr. Es tutete ein paar Sekunden, bis es plötzlich still war. Leicht gereizt, steckte ich das Telefon in die Armatur zurück. Was auch immer das für ein Scherz war, ich hatte es komplett geglaubt… Schon beinahe enttäuscht, wollte ich wieder nach draußen gehen. Vor mir war aber nicht mehr der Park, vor mir war etwas völlig anderes…Hey ein erneutes Kapitel von mir! Nach zwei Wochen ups... Ich würde mich über Bewertungen und Kommentare freuen und Hey Danke für die 10 reads und 3 Bewertung hat mich sehr Happy gemacht :)
Bis zum nächsten Kapitel
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Just like Fire
FantasyDie 20-jährige Layla wurde von ihrem Ex-Freund auf die Straße gesetzt, weil sie ihm ein Geheimnis anvertraut hat, dass sie nicht ist, wie jeder X-beliebige Mensch. Voller Verzweiflung vertraut Layla sogar einer fremden Stimme, die sie angeblich an d...