Chapter 7

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Wie genau wir nach draußen gekommen waren und wie lange das ganze gedauert hatte, wusste ich nicht. Was ich wusste war, dass ich es ohne den Unbekannten wohl nie soweit geschafft hätte. Mit meinem Glück und in meinem derzeitigen Zustand hätte ich es wahrscheinlich sogar geschafft, mich in der großen Halle zu verlaufen. Doch irgendwie standen wir plötzlich vor den Toren des Schlosses. Die inzwischen doch recht kühle Luft in dieser Spätsommernacht, ließ meinen Kopf schon nach wenigen Atemzügen etwas freier werden und auch die Umgebung schien sich schon weniger zu drehen. „Besser?", riss mich eine Stimme neben mir aus meinen Gedanken. Beklommen nickte ich. Gerade war mir bewusst geworden, in was für einer peinlichen Situation ich mich befand. „Schaffst du es bis runter zum See? Dort können wir uns auf eine Bank setzen." Wieder nickte ich, dankbar, dass die Maske wenigstens etwas dazu beitrug, meine sich rot färbenden Wangen zu verdecken. Als ich jedoch einen Schritt nach vorne gehen wollte, begann ich wieder gefährlich zu schwanken. Sofort legte sich ein Arm um meine Hüfte und hielt mich fest. „Nicht so schnell!", schmunzelte meine Begleitung. „S-Sorry", meinte ich, dankbar über die Stütze die er mir bot. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg hinunter zum See.

„Achtung Star, Wurzel!" Abrupt blieb ich stehen, wodurch nicht ich, sondern er, beinahe das nasse Gras näher kennengelernt hätte. „W-Wie hast du mich genannt?" Verlegen kratzte er sich am Kopf. „Star?" Erschrocken sah ich ihn an. Im Gegensatz zu ihm hatte ich keine Ahnung wer mir da gegenüber stand. Ob es nun an meinem, zugegebenermaßen etwas benebelten Zustand lag, dass ich ihn nicht erkannte, oder daran, dass ich ihn wirklich nicht kannte, wusste ich nicht. Und egal welche Tatsache nun tatsächlich zutraf, es erschreckte mich. Panisch griff ich mir ins Gesicht, doch meine Maske saß noch an Ort und Stelle, weshalb ich mir erst recht nicht erklären konnte, wie er, dessen Namen ich noch immer nicht wusste, mich erkennen konnte. „Wie?" „Wie könnte ich dich nicht erkennen Star." Seine grauen Augen sahen fest in meine. Und plötzlich wusste ich wer da vor mir stand. Tränen stiegen mir in die Augen und ich wollte einfach nur weg. Weg vom See, welchen wir fast erreicht hatten. Weg von diesem bescheuerten Maskenball. Weg von Draco Malfoy, welcher nach beinahe zehn Jahren wieder vor mir stand, mit mir sprach, mir half, mich ansah, als wäre nichts gewesen.

Ich wollte mich so schnell es ging umdrehen und zurück zum Schloss laufen, mich in meinem Zimmer einzusperren und versuchen all die Gefühle zu unterdrücken, welche im Moment wieder auf mich einströmten. Dabei hatte ich die Rechnung allerdings ohne den Feuerwhiskey gemacht, welcher sich noch immer in meiner Blutbahn befand und sich in diesem Moment auch bemerkbar machte. Anstatt loszulaufen stolperte ich nämlich über meine eigenen Füße und wäre schon wieder auf dem Boden gelandet, hätte Draco mich dieses Mal nicht wirklich aufgefangen. So schnell ich konnte entfernte ich mich von ihm. „Star bitte, lass es mich wenigstens erklären." „Was gibt es denn was du jetzt noch erklären möchtest?!" Meine Stimme war wieder überraschend klar. „Alles. Alles was ich dir damals nicht erklären konnte", meinte er und zog sich die Maske vom Gesicht. Als ich ihn nun wirklich, ohne Maske, vor mir stehen sah, musste ich schlucken. Auch wenn es hier draußen dunkel war und ich sein Gesicht nur im blassen Mondschein sehen konnte, so musste ich mir doch eingestehen, dass er noch immer unverschämt gut aussah. Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Als ich ihm nicht antwortete, trat er langsam einen Schritt näher an mich heran. Da ich nicht vor ihm zurückwich, wurde er wohl mutiger und trat vollends zu mir heran. Langsam hob er seine Hände zum Verschluss meiner Maske und öffnete die Schleife. Während er mir somit langsam, beinahe bedächtig, die Maske vom Gesicht nahm, schaffte ich es nur ihn anzustarren. Alles in mir wehrte sich gegen ihn, doch trotzdem schaffte ich es nicht mich zu bewegen. „Bitte, lass es mich erklären", flüsterte er mit rauer Stimme und strich mir eine Strähne meines braunen Haares aus dem Gesicht. Wie in Trance nickte ich und folgte ihm zu der Bank am schwarzen See, welche schon zuvor unser Ziel gewesen war.

Heyy zusammen! Viel Spaß beim neuen Kapitel :))

Liebe Grüße,

Nika :D

Memories - Draco MalfoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt