Das neue Zuhause

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Nach zwei Stunden Fahrt war es dann soweit: Wir standen vor einem kleinen Haus, das unser neues Zuhause sein würde! Ich war komischer Weise überhaupt nicht neugierig, wie es wohl innerhalb des Hauses aussehen würde, ich wollte einfach nur zurück in unser altes Haus! Mit ihm waren besondere Erinnerungen verbunden, Erinnerungen, die für mich so wichtig waren wie das tägliche Essen! Doch nun...

,,Aber Süße, willst du denn gar nicht wissen wie es in dem Haus von innen aussieht?" fragte Mum und machte ein besorgtes Gesicht. Sie wusste genau, wie neugierig ich normalerweise war. Normalerweise...
,,Nein danke, ich werde es wohl noch früh genug erfahren...!" gab ich bissig zurück. Mum schien erschrocken über meine plötzliche schlechte Laune. Doch mir war alles einfach nur noch egal! Ich musste hier schnellstmöglich weg!

Misstrauisch musterte ich jeden Stein, jedes Blatt, jedes Fenster und alles, was es in einer scheinbar hundert-jahre-alten Bruchbude eben gab.

,,Jetzt komm, Laila, du kannst nicht ewig hier draußen stehen bleiben!" rief Mutter schließlich.
,,Ich komme ja schon!". Genervt schlenderte ich mir den Händen in den Hosentaschen in Richtung Haus. Schon auf halbem Wege schlug mir der Duft von frisch gekochten Hähnchenschlägeln entgegen: Lecker, mein Lieblingsessen! Eilig streifte ich mir die Schuhe von den Füßen und rannte in die Küche.
Es war eine winzige, jedoch sehr einladende Küche mit Holzdecke und Holzboden, überall sah man Holz; Die Stühle, der Tisch, die Schränke, selbst der Kühlschrank war aus einem sehr schönen Buchenholz.

Mum stand vor dem Herd und holte gerade zwei Hähnchenschenkel aus dem Topf und verteilte sie auf unsere Teller.
Dann setzte sie sich zu mir an den Tisch und gab mir endlich mein Hähnchen.
,,Dann mal einen guten Appetit!"
,,Den werde ich haben, danke, gleichfalls!"

Nachdem wir beide fertig waren -Ich war natürlich die Erste- räumte ich das Geschirr in die Küche.

,,Holst du mal deine Sachen und räumst sie schon mal ein? Dann ist das schon erledigt."
,,Mache ich!" rief ich zurück.
Ich holte meine Sachen und ging mit langen Schritten in mein zukünftiges Zimmer.
Vorsichtig öffnete ich die Türe. Mein Zimmer war unter dem Dach und außerdem das größte im ganzen Haus. Das Dachfenster gab den Blick auf einen Wald gleich hinter dem Haus frei. Mein Herz machte einen Freudensprung. Ich liebte den Wald!!!

Das Haus schien wohl doch nicht ganz so schlecht zu sein...
Wer weiß, vielleicht würde es sogar noch besser als ihr altes Zuhause...?

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Der Ruf des WolfesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt