Wir wohnten nun schon eine Woche in dem neuen Haus.
Da wir in den Ferien umgezogen waren, musste ich noch nicht zur Schule. Doch heute war es soweit: Mein erster Tag in der neuen Schule stand vor der Tür.*RRING RRING RRING*
Müde tastete ich nach dem Wecker.Wie ferngesteuert stand ich auf und zog mich um. Ich ging in das Bad und suchte meine Zahnbürste. Als ich fertig war ging ich in die Küche und fand dort Mum vor, die gerade ein Brot für mich schmierte.
,,Guten Morgen Mum!"
,,Guten Morgen Süße"
Ich nahm mein Brot entgegen und setzte mich. ,,Na, freust du dich schon auf deinen ersten Schultag?"
,,Ja, irgendwie schon."
,,Irgendwie?" fragte sie.
,,Naja, auf der einen Seite: Wer freut sich schon auf Schule?!! Auf der anderen Seite: Ich freue mich schon auf die anderen Kinder und Jugendlichen!".
,,Hahaha, das stimmt!" lachte sie.Mum sah auf die Uhr. ,,Oh, jetzt musst du aber los, sonst kommst du schon am ersten Tag zu spät!" rief Mum.
,,Tschüss Mum!"
,,Tschüss Maus!"Ich kam gerade an der Schule an, da kam schon die ersten Mädchen an:
,,Hallo, bist du neu hier?"
,,Ja, wie heißt du denn?"
,,In welche Klasse kommst du?"
Und so wurden mir tausende von Fragen gestellt, von denen ich noch keine beantwortet hatte. Ich stand einfach völlig überrumpelt da und brachte keinen Ton heraus.Plötzlich machten die Mädels Platz und eine Frau stand neben mir. ,,Es ist ja schön, dass ihr gleich so freundlich zu ihr seit, aber übertreibt es bitte nicht! Sie ist ja schon ganz eingeschüchtert!".
Dankbar für ihre Rettung sah ich sie an. Sie lächelte und fragte: ,,So, du bist also die neue? Ich bin Fr. Klein. Wie heißt du denn?"
,,Laila"
,,Also Laila, dann komm mal mit zur Rektorin und stell dich vor. Danach wird Lucy dir alles zeigen."
Suchend sah ich mich um. Etwas abseits sah ich ein Mädchen, das mir vorsichtig winkte. Ich winkte zurück.
Die Lehrerin zog mich aus dem Gedränge und führte mich in das Schulgebäude hinein. Wir gingen die Treppe hinauf und klopfte an eine Türe.
,,Herein!" rief eine Stimme aus dem Raum.
Fr. Klein öffnete die Türe und betrat das Zimmer.
,,Setzt euch." befahl uns die Frau.
Die Lehrerin setzte sich auf einen der Stühle und ich tat es ihr gleich.
,,Du musst Laila Frost sein, oder?" fragte die Direktorin.
,,Ja."
,,Gut. Wo kommst du denn her?"
,,Aus München."
,,Aus welchem Grund seit ihr hierher gezogen?"
,,Meine Eltern haben sich getrennt..."
,,Ach so, verstehe. Wie alt bist du denn?" fragte sie.
,,Ich bin 14 Jahre alt."
,,Und wann hast du Geburtstag?"
,,Am 02. April."'Die scheint nicht gerade sehr gesprächig zu sein, die sagt nur, was sie sagen muss...' dachte ich bei mir.
,,Und auf welcher Schulart warst du in München?"
,,Ich war auf der Realschule, so wie jetzt auch."
,,Also gut, das war dann auch die letzte Frage. Hier ist dein Stundenplan. Du gehst in die 7c und hast drei mal wöchentlich Nachmittagsschule bis 16 Uhr. In der Klasse sind außer dir noch 27 weitere Schüler und Schülerinnen." erklärte sie mir mit relativ wenigen Worten.
,,Und ich," warf Fr. Klein ein; ,,Werde deine Klassenlehrer sein. Ich unterrichte dich in Mathematik, Deutsch, Englisch und in Naturwissenschaft. Wir sehen uns an jeden Schultagen, außer Freitags.".
,,Okay... ." antwortete ich, da ich nicht wusste, was ich sagen sollte.Die Direktorin, die Fr. Werner hieß, wie ich später erfuhr, schickte uns hinaus und befahl meiner zukünftigen Klassenlehrerin mich in die Klasse zu bringen.
Frau Klein nickte und stand auf. Ich stand auch auf. Dann verließen wir das Zimmer.
,,Hallo Laila, also ich bin Lucy. Wir werden in die gleiche Klasse gehen." sagte das Mädchen, das vorhin so abseits stand. Sie musste vor der Türe gewartet haben. ,,Soll ich dich in die Klasse bringen?". Ohne auf eine Antwort zu warten nahm sie mich bei der Hand und lief los.
,,Wir haben jetzt zwei Stunden Mathe bei Fr. Klein und dann EWG bei Mr. Henry. Nicht wundern, der hat immer schlechte Laune!"
erklärte sir mir. ,,Oh, okay..." meinte ich nur. Plötzlich blieb sie vor einer Türe stehen. ,,Hier haben wir jetzt Unterricht. Du kannst dich neben mich setzten, aber als erstes stellen wir dich vor!" Sie nahm meine Hand und drückte die Türklinke hinunter.
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Der Ruf des Wolfes
AdventureDas 14-jährige Mädchen Laila zieht nach der Trennung ihrer Eltern gemeinsam mit ihrer Mutter in ein kleines Dorf. Dort trifft sie im Wald auf einen verletzten Wolfswelpen, der um das Überleben kämpft und dringend ihre Hilfe braucht. Laila nimmt ihn...