Das Praktikum (OS - No way)

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Hinweis: Diese One Shot ist eigentlich eine Ergänzung zur Story "No Way"
und erzählt Teile aus Alexs und Nicos Vergangenheit.

Ihr müsst die Story nicht gelesen haben, wenn Ihr sie noch lesen wollt, wär es evtl. besser die OS erst danach zu lesen - um nichts vorweg zu nehmen ;)

freu mich auf euer Feedback :)

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Mein zweiter Tag beim Praktikum:

Heute war ich zum Bardienst beim Gala Aperitif eingeteilt und eigentlich hatte ich gar keinen Bock drauf. Immerhin war ich hier her gekommen um in der Animation zu arbeiten, aber jetzt wurde ich die ersten 5 Tage erstmal im Service eingeteilt. Ich hoffte, das dieses Tage schnell vergingen und es auch die einzigen blieben.

Ich war gerade dabei ein paar Sektgläser zu befüllen ,als der Hoteldirektor die Gäste begrüßte und einen Musiker aus dem Club ankündigte. Erst achtete ich gar nicht so darauf, doch als er anfing zu spielen und singen, sah ich auf.
Am Klavier saß ein junger Mann, schätzungsweise Anfang 20, in weißem Hemd und Krawatte.

Ich beobachtete ihn, während er seinen Song vortrug und mich damit total in seinen Bann zog. Ich konnte nicht aufhören ihn anzusehen und das lag nicht nur daran dass er verdammt gut aussah und auch genau meinem Typ entsprach, es war viel mehr die Art wie er sang. Nach seinem eigenen Song kamen noch ein paar Cover und es kostete mich ziemlich viel Überwindung und leider auch die ein oder andere Ermahnung um mich meiner Arbeit zu widmen.

Ich war erleichtert als er wieder verschwand und ich mich wieder auf meine Arbeit konzentrieren konnte. Doch so ganz aus dem Kopf ging er mir an diesem Tag nicht mehr.

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Drei Tage später war es endlich soweit, ich sollte nun das erste Mal das Animationsteam kennen lernen und obwohl ich mich sehr darauf freute, war ich etwas aufgeregt. Also eigentlich war ich sogar untypisch nervös und konnte mir nicht ganz erklären wieso.

Wie gewünscht, traf ich ein paar Minuten vor der vereinbarten Zeit am Treffpunkt ein und auch die anderen kamen nach und nach. Jeder der ankam stellte sich kurz vor, was ich schon mal sehr gut fand, da ich so wenigstens gleich ein paar Namen kannte.

„Guten Morgen!", kam kurz darauf der Animationsleiter Leonardo auf unsere Gruppe zu. "Da wir ab heute ein paar neue Gesichter im Team haben, möchte ich nochmal einige Dinge besprechen und dann die neue Teamzuteilung machen!", fing er an zu erklären, als plötzlich hinter ihm jemand auftauchte. Meine Augen weiteten sich und ich fing unbewusst an zu grinsen, denn es war der attraktive Musiker vom Gala aperitif. Er sah noch ziemlich verpeilt aus, seine braunen Haare standen in alle Richtungen und seine Augen waren nur halb geöffnet. Das sah irgendwie ziemlich süß aus.

„Ach guten Morgen Herr Wellenbrink! Schön, dass sie uns auch noch beehren!" mit hochgezogenen Augenbraun sah ihn Leonardo an. „Tut mir leid, hab verschlafen!", nuschelte er entschuldigend und fuhr sich mit der Hand durch die Haare, wobei er den Kopf etwas zur Seite neigte. Unbewusst biss ich mir bei diesem Anblick auf die Unterlippe, das sah nicht mehr süß sondern ziemlich sexy aus. Natürlich musste genau in dem Moment sein Blick auf mich fallen und sein leicht hämisches Grinsen sagte mir, dass er gemerkt hatte das ich ihn beobachtet hatte. Ich lächelte verlegen.
So ein Mist, was hatte er nur an sich das mich so faszinierte.

„Dann nutzen wir doch gleich die Gelegenheit und sie erklären unseren Neuen die Philosophie der Robins in unserem Club, die dürften sie ja bestens kennen!" sein Ton lies vermuten das er nicht das erste Mal zu spät gekommen war. „Fünf Minuten vor der Zeit ist des Robins Pünktlichkeit!", ratterte er etwas genervt herunter und ich musste mir ein Kichern verkneifen. „Genauso ist es! Vielleicht merken sie sich das auch endlich einmal!" „mhmm!", sagte Nico nur nickend und stellte sich dann direkt vor mich. Kurz nachdem Leonardo wieder angefangen hatte irgendwas zu erklären, tippte ich auf seine Schulter: „Entschuldigung!" er drehte sich lächeln um. „Ehh.. Du hast dein Shirt verkehrt rum an!", sagte ich und verkniff mir laut loszulachen. Er sah skeptisch an sich runter, bevor er zu grinsen anfing und sich im nächsten Augenblick das Shirt über den Kopf zog. Was mich kurz aus dem Konzept brachte, bevor ich die Gelegenheit nutzte und seinen nackten Oberkörper musterte. „Herr Wellenbrink was machen sie denn da?", rief ein entsetzter Leonardo und riss mich damit aus meinen Gedanken. „Habs nur umgedreht, dachte ich sollte nicht mit nem falsch angezogenen T-shirt rumlaufen!", erwiderte der Typ vor mir nur keck und ich lachte kurz auf. „Hat doch keinen gestört ... eher das Gegenteil oder?", er drehte sich dabei zu mir und sah mich ertappend an. Ich merkte wie ich rot wurde, doch dann riss ich mich sofort wieder zusammen und erwiderte nur schnippisch: "Träum weiter!" „Von dir? Vielleicht mach ich das!" sein grinsen wurde breiter. Ich sah ihn etwas erschrocken an und versuchte mir dabei nicht zu sehr anmerken zu lassen, wie peinlich mir das alles war.

„Wie auch immer ... könnten sie bitte versuchen nicht nochmal zu stören, damit wir fertig werden und an die Arbeit gehen können?", sagte Leonardo genervt und ich hatte das Gefühl das der tandelde Blick nicht nur Herrn Wellenbrink vor mir galt. Toller Start in die neue Arbeit und das nur, schon wieder wegen diesem riesen Ego vor mir. Er hatte mich vor allen Bloß gestellt und dafür gesorgt das ich ständig ermahnt wurde, das nervte mich tierisch.

Ich war froh das wir für heute nicht im selben Team waren und wir uns erst morgen wiedersehen würden - dachte ich jedenfalls.
Doch am Abend sollten wir uns die Animationsshow ansehen, damit wir schonmal ein Gefühl dafür kriegen würden und natürlich machte er da auch mit. Es war eine Michael Jackson Show und leider war er verdammt gut in dem was er da auf der Bühne machte. Genervt davon, dass er mich schon wieder total in den Bann gezogen hatte, ging ich gefrustet ins Bett.

Am übernächsten Tag sollten dann auch wir Neulinge mit zu den Proben, um bei den nächsten Abendshows mit aufzutreten. Irgendwie freute ich mich zwar drauf, aber ich hatte auch mega Panik vor den ganzen Leuten. Doch jetzt standen eh erstmal proben an und der Auftritt wäre dann in drei Tagen.
Wir sollten eine ABBA Show aufführen und da ich die Lieder ziemlich gut kannte, viel es mir sehr leicht die Choreografie zu lernen.
Bei Herrn Wellenbrink sah es da etwas anders aus, obwohl er schon länger dabei war, bekam er die Schrittfolge nicht auf die Reihe und als er bei der nächsten Probe dann vor mir stand konnte ich mir ein schadenfrohes Grinsen nicht verkneifen. Er konnte eben doch nicht alles.

„Was machst du da eigentlich? So schwer ist das jetzt auch wieder nicht!", warf ich ihm dann auch noch entgegen als er wiedermal einen Schritt verpatzte. Genervt drehte er sich zu mir um. „Was hast du für ein Problem?" „Wenn du es verpatzt sieht es bei uns allen Scheiße aus!" „Weil du es besser kannst?", sagte er provozierend. Ich nickte. „Ja viel besser!"
Plötzlich kam der Choreograf auf uns zu. „Gibt es ein Problem?" auffordernd sah er uns an. Wir schüttelten den Kopf und sahen uns dabei finster an. „Na dann ist es sicher kein Problem wenn ihr beide jetzt noch gemeinsam weiter probt, während die anderen Pause machen!" Ich sah ihn überrascht an. „Da du das ja angeblich soviel besser kannst, wirst du ihm dabei helfen die Schrittfolge zu lernen!", ergänzte er und ich merkte sofort das er keine wiederworte duldete. Deshalb nickte ich nur genervt. Warum gab es jedesmal ärger wenn der Typ auftauchte.

„Na gut, dann zeig ich ihnen die Schrittfolge halt mal, Herr Wellenbrink!", sagte ich genervt. Er schnaubte genervt: „Was ist dein Problem?" „Du bist mein Problem!" „Ich hab dir doch gar nichts getan!", er schüttelte verständnislos den Kopf. „Du hast mich vor allen bloß gestellt! An meinem ersten Arbeitstag!", warf ich ihm ehrlich entgegen und war von mir selber überrascht, immerhin machte mich diese Ehrlichkeit angreifbar. Er sah mich erst überrascht an und lachte dann kurz auf, bevor er entschuldigend sagte: „Tut mir Leid, ich wusste nicht das ich das getan hab!" „Doch hast du!", sagte ich trotzig und wir sahen uns kurz schweigend an.

„Tut mir Leid das ich dich gekränkt habe! Ich würde gerne einen Neustart versuchen!?" er sah mich fragend an, während ich skeptisch blieb.
„Hey, ich bin Nico!", sagte er nun lächelnd und hielt mir die Hand hin. Ich zögerte kurz. „Na gut!... ich bin Alex!", gab ich nach und nahm seine Hand. Im selben Moment fingen wir an zu lachen.

„Ich hab wohl etwas überreagiert, tut mir Leid!", gab ich kurz darauf kleinlaut zu. Nico sah mich überrascht an. „Ich glaub den Moment müssen wir festhalten!", sagte er lachend und ich verdrehte die Augen, bevor ich mit ihm gemeinsam in sein Handy grinste.

Wer hätte damals ahnen können, was sich daraus entwickelt.

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