"Du siehst gut aus. Können wir jetzt gehen?" jammert Nadim. Ich drehe mich zu ihm um.Er liegt mit verschränkten Armen auf mein Bett und trägt meine Schlafmaske.
"Kannst du nicht im Auto auf mich warten?"
"Je öfter du dich im Spiegel ansiehst, wird sich an deinem Outfit nichts ändern." murmelt er kleinlaut.
"Es sieht doch gut aus? Oder nicht?" frage ich ihn etwas unentschlossen. Er zieht die Schlafmaske kurz hoch und sieht sich mein Outfit an.
"Steht dir, es fehlt aber Schmuck." "Stimmt!" Ich lege mir schnell ein goldener Armband und ein Ring an.
Ein letztes Mal schaue ich mir mein Outfit im Spiegel an. Ich mag mein Outfit.
Ich trage eine hellblaue Jeans mit einem schwarzen Blazer und einem schwarzen Body. Der Body hat einen runden Ausschnitt.
Meine Haare binde ich zu einem strengen Dutt mit einem Mittelscheitel und trage mein Lieblings Lipgloss auf.
"Nadim ich bin fertig, können wir jetzt gehen?" frage ich ihn durch den Spiegel. Es herrscht eine lange Stille.
Will er mich verarschen? Ist er jetzt wirklich eingeschlafen?
"Nadim?" flüstere ich leise und tippe ihn an. Keine Reaktion. Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass ich los muss.
Ich nehme seine Autoschlüssel und gehe wortlos aus meiner Wohnung raus. Er wird mich dafür sein Leben lang hassen.
Mir entkommt ein Kichern beim Gedanken, dass Nadim später aufstehen wird und merkt, dass ich mit seinem Auto weg bin.
Unten auf der Straße öffne ich sein Wagen und steige diesmal in der Fahrerseite ein.
"Das ist ja so cool!" merke ich an und starte den Wagen. Ich ändere auf der Mittelkonsole die Beleuchtung.
Grün, die Farbe, die mich beruhigt, denn heute ist mein erster Arbeitstag, ich bin aufgeregt, zugleich auch sehr nervös.
Ich habe Angst vor dem, was auf mich zukommen wird denn sozusagen ist all das hier ein Neuanfang, vor dem ich mich am meisten gefürchtet habe.
Der neue Job, die Wohnung und die neuen Freunde sind komplett anders als erwartet.
Ich dachte, ich würde mich dadurch besser fühlen alles hinter mich zu lassen und doch fühle ich mich unverändert.
So wie du es sagtest.
Egal wie viel Wert ich darauf legen würde etwas wieder neu aufzubauen, bist du wieder da um es mir kaputt zu machen.
Mir zu zeigen das ich nichts bin und zu nichts fähig bin. All den Schmerz und Leid.
Nur nach der Zeit lernte ich jemanden besonderes kennen der mir zeigte das all deine Worte nur ein Schatten war.
Einer der mich endlich nicht mehr überall mit begleitet wo immer ich auch bin.
Ich steige aus dem Wagen aus selbstbewusster als zuvor und laufe zum Eingang der Kanzlei.
Dort stehen einige in unterschiedliche Gruppen. Einige rauchen, sind am Telefonieren oder unterhalten sich.
Ein räuspern erklingt neben mir. Eine Frau mit dunkelbraunen Locken.
"Hey ich bin Negin und du bist?.." "Celestia" antworte ich schüchtern.
Von wegen 'Selbstbewusster als je zuvor' rolle ich mit den Augen.
"Du bist neu hier oder? Soll ich dich mal hier herumführen du weißt schon die Stadt besser kennenlernen."
Ich lächele sie aufrichtig an. "Danke das würde ich gerne-"
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Wiederfindung
Teen Fiction(Slow-Update) Die 21-jährige Celestia Saleh hatte schon immer den sehnlichsten Wunsch anderen Menschen zu helfen, da sie es in ihrer Kindheit nicht einfach hatte. Ihr Leben lang dachte sie, dass sie ihr Glück nicht würdig sei, was sich schlagartig...