Kapitel 1

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Ich wurde von den Sonnenstrahlen geweckt. Langsam versuchte ich meine Augen zu öffnen, doch es klappte nicht. Als ich es dann doch nach einigen Blinzelversuchen geschafft hatte, kam mir plötzlich die Frage in den Sinn, warum die Sonne überhaupt um 6 Uhr morgens schon so grell schien. Ich sah auf meinen Wecker und entzifferte zwei Einsen... und irgendetwas dahinter. Warte mal zwei Einsen? Langsam begann es in meinem Kopf zu rattern.... Scheiße man! Wir hatten 11 Uhr ! Ich würde viel zu spät kommen. So schnell es ging warf ich meine Decke zur Seite und sprang aus meinem Bett. Dies bereute ich bald darauf aber auch schon, da es vielleicht doch ein bisschen zu schnell war, mir schwindelig wurde und ich mit voller Wucht auf den Boden knallte. So schnell es ging rappelte ich mich wieder auf und rannte in mein Bad. Im Schnelldurchlauf duschte ich mich und zog mich an. Wie immer band ich mir meine langen blonden Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen, jetzt nur noch meine Brille , die ich eig. garnicht brauchte, und dann war ich fertig. Schminken tat ich mich nicht, auch wenn ich mich dabei ein bisschen unwohl fühlte, denn eigentlich liebte ich es mich zu schminken. Aber so war das nun mal, in der Schule war ich eine andere Person, und so sollte das auch bleiben. Nur ein großes Problem gab es da. Ich wurde dieser Person, die ich in der Schule war immer ähnlicher und wusste mittlerweile garnicht mehr wer ich wirklich war. Aber wenn das die einzige Chance war nicht wieder ganz am Boden zu sein, dann war das genau das was ich wollte und tun musste.............

Unten in der Küche fiel mir dann auf, dass meine Mutter ja garnicht da war und mir daher kein Brot machen konnte. Sie war mal wieder auf Geschäftsreise. Aber das konnte mir jetzt auch wirklich egal sein, denn ich musste mir jetzt auch noch mein Brot selbst machen und gucken wie ich zur Schule kam. Im Endeffekt entschied ich mich dann gegen ein Brot, da es viel zu spät war. Ich ging aus dem Haus und sprintete den ganzen Weg bis in die Schule. Ein Glück wohnte ich nicht allzu weit entfernt von der Schule.

Völlig erschöpft rannte ich in mein Klassenzimmer. Doch was mir dann passierte war echt peinlich. Ich stolperte und knallte gegen etwas hartes. Zuerst hielt es mich, doch dann bewegte es sich einen Schritt nach hinten und ich flog mit voller Wucht auf meine Nase. Aber als wäre das nicht schon genug Demütigung gewesen, stieß ich mir beim Aufstehen auch noch den Kopf an Frau Henkers Schreibtisch. Unsere ganze Klasse brach in schallendes Gelächter aus, was mir ehrlich gesagt schon ziemlich wehtat, genauso wie meine Nase und mein Hinterkopf. Ich würde morgen zu 100 % eine dicke Nase und eine Beule haben. Wie peinlich........

Als ich es dann nach einiger Zeit auch mal schaffte aufzustehen, wollte ich unbedingt wissen, wer dieser miese Idiot war, der mich fallen lassen hat. Mein Blick kreiste einmal um mich herum, bis er dann bei einem schon Tränen lachenden James erstarrte. Nein! Das durfte doch nicht wahr sein. Musste ich denn wirklich ausgerechnet gegen ihn knallen?! Ich meine es ist ja nicht so, dass es nicht noch genügend andere Vollidioten auf dieser Welt gäbe. Und ausgerechnet ich musste gegen diesen Volltrottel knallen, der zugleich auch noch der beliebteste Typ auf unserer Schule war und mir jeden Tag das Leben zur Qual machte, indem er und seine Freunde mich fertigmachen.

Zum Glück unterbrach meine Lehrerin dann die peinliche Situation, indem sie uns dazu aufforderte uns wieder auf unsere Plätze zu setzen. Immer noch peinlichberührt ging ich mit hochrotem Kopf auf meinen Platz. Natürlich saß ich alleine, da sich niemals jemand freiwillig neben mich setzen würde. Ich meine bei jemanden mit meinem Aussehen hätte ich es wahrscheinlich auch nicht getan. Aber naja das war ja auch eig. mein Plan, dass sich keiner neben mich setzt. Nur war es trotzdem schade anzusehen was die Kleidung alles anrichten konnte. Wie heißt es so schön? " Kleider machen Leute" Und so war es nun mal. Hattest du die falsche Kleidung an warst du direkt unten durch. Da konntest du noch so nett sein. Du wurdest einfach als Außenseiter abgestempelt. Eigentlich echt traurig.....

" So wenn sich dann mal bitte alle beruhigt hätten könnten wir ja dann mal weitermachen" schrie meine Lehrerin, und langsam wurde es dann auch mal ruhig in der Klasse.

" Nun wo war ich stehengeblieben?" fuhr meine Lehrerin fort." Achja genau. Also wie schon gesagt werden wir die nächsten paar Monate an einer Gruppenarbeit arbeiten. Diese ergibt dann ein Drittel eurer gesamten Note. Deswegen würde ich mich an eurer Stelle sehr anstrengen. Es geht um menschliche Fassaden. Ihr bekommt jeweils ein Partner von mir zugewiesen und ihr müsst dann jeweils versuchen herauszufinden was hinter der Fassade des anderen steckt. Um dies zu schaffen ist es nötig viel Zeit mit der anderen Person zu verbringen. Zum Schluss dieser Arbeit müsst ihr der Klasse dann eure Ergebnisse präsentieren. Es geht bei dieser Arbeit darum die anderen Personen besser kennenzulernen"

" Und das wollen sie jetzt machen? Ich meine wir kennen uns alle bereits seit fünf ein halb Jahren. Meinen sie nicht, dass wir uns da nicht schon gut genug kennen? " unterbrach sie Melanie eine der Barbies, wie ich sie zu gerne nannte.

" Nein Melanie das denke ich nicht. Ihr kennt nur die Fassade der anderen. Es geht darum das wahre ich der anderen Person kennenzulernen. wissen deine Klassenkameraden denn wirklich alles über dich gibt es denn nichts was sie von dir noch nicht kennen? Wissen sie wie deine Grundschulzeit war? Wie du groß geworden bist? Wissen sie die ganzen schönen und schrecklichen Momente die dein Leben geprägt haben? Ich denke nicht. Oder ?"

"Nein"

" siehst du? Naja da wir das ja nun geklärt haben würde ich jetzt gerne die Gruppen einteilen. In einer Gruppe sind Anna und Lena, Jenna und Jens................. Und so zählte sie die ganzen Paare auf. Ich wollte diese Gruppenarbeit auf keinen Fall machen. Alles worauf ich hingearbeitet hatte sollte nun zerstört werden? warum musste soetwas immer mir passieren? Ich wollte doch grade nicht, dass jemand hinter meine Fassade blickte. Jetzt mal ehrlich, warum baut man sich wohl eine Fassade auf? Ja genau damit keiner sieht wer du wirklich bist. Aber anscheinend verstand meine Lehrerin das irgendwie nicht. Meine Gedanke wurden unterbrochen als ich erfuhr mit wem ich in einem Team war.

Deseases can hurt but Love hurts moreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt