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Elena

Es waren nun drei Wochen vergangen, nachdem ich aus James Haus wieder in meine Wohnung zog.

Er war sehr distanziert. Es gefiel ihm garnicht das ich nun alleine wohnte. Aber ich musste. Unter anderen Umständen wäre ich geblieben, aber James war mein Boss und nicht mein Freund.

Vielleicht war es wohl besser das er sich distanzierte, auch wenn es mir nicht wirklich gefiel.

„Alles okay?"

Ich wurde aus den Gedanken gerissen und schaute auf.

„Ja alles gut.", lächelte ich Finn an.

„Beschäftigt dich was?"

Er betrat mein Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Dann setzte er sich auf den Stuhl vor meinem Schreibtisch.

„Nein, alles klar.", sagte ich und schüttelte leicht den Kopf.

Finn blieb noch etwas und wir unterhielten uns über alles mögliche. Finn war 32 und hatte keine Freundin. Er lebte noch nicht lange in Virginia.

Ich wusste zwar nicht, wieso er mir erzählte das er Single war, aber ich hörte ihm zu. Ich war schon einmal mit Finn und Emma in einer Bar, doch soviel wusste ich nicht über ihn.

Eigentlich wollte ich das alles auch trennen. Arbeitsleben und Privatleben. Aber nachdem alle meine Freunde auf Colleges gingen und ich hier niemanden mehr hatte, ließ ich mich auf die Leute hier ein. Naja, Emma und Finn zu mindest. Von Emilia wollte ich garnicht erst anfangen.

Ich wünschte, ich könnte sagen, dass ich James für den Moment vergaß. Doch er schwirrte in meinem Kopf herum.

Ich versuchte ihn aus meinen Gedanken zu verbannen, doch das war leichter gesagt als getan.

Einige Minuten später, klopfte es an der Tür und James betrat das Zimmer.

Er schaute uns skeptisch an.

„Stör' ich?", fragte er und zog seine Augenbrauen zusammen.

„Nein, ich wollte grade gehen. War schön mit dir zu sprechen, Elena.", lächelte mich Finn an.

„Ja.", erwiderte ich knapp.

Finn verließ das Zimmer und ließ mich und James alleine.

Ich schaute ihn fragend an, aber er schaute mich mit einem komischen Blick an.

„Ja?", fragte ich und brach die Stille.

James schloss die Tür.

„Du verstehst dich wohl sehr gut mit Finn.", sagte er doch es klang eher nach einer Frage.

Ich zuckte mit den Schultern. „Ich denke schon."

Er schaute mich an ohne etwas zu sagen.

„Alles gut?"

Er seufzte. „Ich brauche dich morgen für ein paar Stunden. Wir müssen ein paar Sachen durchgehen."

„An einem Samstag?"

„Ja, sei hier um 12 Uhr.", sagte er knapp und verließ das Zimmer wieder.

Das war die komischste Unterhaltung die ich wohl jemals mit James führte. Er war so komisch. Nachdenklich, genervt und auf eine Art auch traurig.

-

James und ich gingen einige Sachen durch. Neue Projekte, neue Partner und Präsentationen. Ach, und er wollte jemand neues einstellen für die Rezeption und er wollte das ich die Bewerbungsgespräche führte.

Ungefähr drei Stunden später waren wir fertig. Er gab mir nur noch die Fragen die ich für das Gespräch brauchte und mehrere Zettel. Den Zugang zu seiner Email gab er mir auch noch, um die Bewerbungen durchzugehen.

Ich verstand immer noch nicht wieso wir das an einem Samstag machen mussten, aber was soll's. Ich hatte sowieso nichts vor.

„Du musst die Bewerbungen nicht sofort bearbeiten, aber es wäre gut wenn wir jemanden bis nächsten Monat haben."

„Okay."

Ich schaute James an und er erwiderte meinen Blick. Für einen Moment verlor ich mich in seinen Augen. Ich hätte dahin schmelzen können.

Wie kann ein Mensch bitte so gut aussehen?

Ich räusperte mich und schaute weg. "Ich denke wir sind dann fertig.", sagte ich schnell und packte meine Sachen zusammen.

"Ich fahr dich nach Hause."

-

Mein Kopf explodierte fast. Dies war nun das wohl zehnte Bewerbungsgespräch. Ich war froh das dies das letzte für heute war.

"Okay, und warum denken Sie, die richtige Besetzung für diese Stelle zu sein?"

Die eigentliche Frage war, wieso denkt diese Frau es wäre in Ordnung mit so einem Ausschnitt hier anzutanzen? Sie hatte eine weiße Bluse and und hatte die oberen drei oder vier Knöpfe offen. Ihr Brüste fielen mir fast entgegen.

So eine Stelle ich ganz bestimmt nicht bei James an. Bei uns, meine ich.

„Perfekt, das wäre es dann von meiner Seite aus. Haben Sie noch Fragen?"

Sie fragte bloß nach den Arbeitszeiten und wann sie wohl von uns hören wird. Eh, nie?

„Höhst Wahrscheinlich Ende der Woche."

Sie nahm ihre Tasche und ging. Ich schaute ihr noch hinterher und sah wie sie James anlächelte und sich bei ihm bedankte. Dann ging sie endgültig.

Ich schrieb ein fettes ‚nein' auf ihr Bewerbung und legte sie zur Seite.

James kam zu mir.

„Die schien doch ganz nett.", lachte er provokant. „Ich glaub die wär gut für die Rezeption."

AddictedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt