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Give up your heart left broken and let that mistake pass on. 'Cause the love that you lost wasn't worth what it cost and in time you'll be glad it's gone.

Elena

Mit einem Kleid das fast zu ihren Knien ging, perfekt gestylten Haaren und geschminkt, kam Mum in die Küche wo ich mir grade etwas zu essen machte.

"Wohin gehst du?", fragte ich und musterte sie.

"Bewerbungsgespräch.", sagte sie knapp.

"Aha und wo?"

"In einem - Büro. Glaubst du mir etwa nicht?"

"So geht man nicht zu einem Bewerbungsgespräch. Du siehst aus als würdest du feiern gehen." Ich sah wie sie erschrak, aber es versuchte nicht zu zeigen. Ich musterte sie erneut und umarmte sie dann. "Bitte, bau keine scheiße, Mum. Falls du wirklich ein Bewerbungsgespräch hast, wünsche ich dir viel Glück und das es endlich was wird." Ich löste mich wieder von ihr und sie drückte mir einen Kuss auf meine Stirn.

"Danke dir. Warte nicht auf mich, iss etwas und geh schlafen.", sagte sie noch bevor sie aus der Tür ging.

-

Nachdem ich fertig mit dem essen war und alles aufgeräumt hatte, setzte mich an die Kücheninsel.

Meine Handyuhr verriet mir das es schon 23:37 Uhr war.

Von wegen Bewerbungsgespräch.

Das hatte sie schon mal gemacht. Sie sagte, sie hätte ein Bewerbungsgespräch, kam dann aber um 3 Uhr morgens Sturz betrunken nach hause.

Ich wusste das es dieses mal nicht anders sein würde. Also wartete ich.

Bis ich irgendwann hörte wie ein Schlüssel vor unserer Tür auf den Boden fiel.

Ich stand auf und ging zur Tür. Ich öffnete sie und sah wie sich Mum grade nach den Schlüssel bückte.

"Oh die meckazigge schon wieder.", lallte sie, als sie sich wieder aufrecht hinstellte.

Der Alkohol Geruch stieg mir sofort in die Nase. Es war kaum auszuhalten.

Ich legte ihren Arm um meine Schulter und brachte sie in ihr Zimmer. Dort schmiss sie sich mit Klamotten aufs Bett.

Ich versuchte ihr langsam die Jacke auszuziehen und als das getan war deckte ich sie zu.

Darüber konnten wir auch morgen reden.

-

Ich machte grade Frühstück, als Mum in die Küche kam.

Sie hatte sich umgezogen und geduscht. Das war auch gut so. Der Gestank von Alkohol war gestern nicht auszuhalten.

Ich stellte ihr den Teller mit Pancakes und ein Glas Orangensaft hin und ging raus um die Post zu holen.

Ich schaute sie durch. Anwalt, Gutschein, Werbung, ich stoppte. Wir hatten einen Brief von unserem Vermieter bekommen.

Sofort betrat ich das Haus und legte alle Briefe, außer den von unserem Vermieter, auf den Tisch.

Ich riss ihn so schnell ich konnte auf und las ihn mir durch.

"Sehr geehrte Frau Du Mont, blablabla Miete nicht bezahlt blablabla 3 Monate zurück - es tut mir leid Ihnen das mitteilen zu müssen blablabla einen Monat um auszuziehen und sich eine neue Wohnung zu suchen.", murmelte ich leise vor mich hin.

Ich konnte nicht glauben was da stand. Wir mussten innerhalb von einen Monat eine neue Wohnung finden, weil wir diese nicht mehr bezahlen konnte.

Langsam setzte ich mich auf einen Stuhl.

Ich versuchte meine Gedanken zu ordnen. Das konnte nicht sein. Ich laß mir den Brief immer wieder durch.

Das durfte nicht passieren.

"Alles okay?", fragte Mum mich.

"Wir fliegen raus.", murmelte ich unverständlich.

"Was?"

"Wir - fliegen - hier - raus."

Mum schaute mich unglaubwürdig an und riss mir den Brief aus der Hand.

Sie laß sich ihn durch und setzte sich ebenfalls. "Wie konnte das passieren?", fragte sie.

Nun schaute ich sie unglaubwürdig an. "Wie das passieren konnte? Weil du nichts besseres kannst, außer unser ganzes Geld für Alkohol auszugeben und feiern zu gehen! Du hast keinen Job, kein Geld, nichts. Und du wunderst dich noch? Anstatt feiern zu gehen, hättest du dir einen Job suchen müssen!"

Wütend ließ ich sie in der Küche und ging in mein Zimmer. Wie konnte uns das nur passieren? Wir werden auf der Straße landen.

AddictedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt