Heute wieder im Dunkeln gesessen und die Seele betäubt

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Es gibt diese eine Stimmung, zu dieser Zeit wenn die Welt langsam in Tiefschwarz getaucht wird und man allein mit seinen Gedanken gelassen wird. Kein Trubel des Tages mehr, keine anderen Menschen, die einen ablenken. Und langsam kommen die Gedanken zu tage, die man eigentlich so tief wie möglich verstecken wollte. Man wird von Sehnsucht überschwemmt, Sehnsucht nach den guten alten Tagen. Den Tagen als man mit Freunden alles vergessen hat und sich auf nix konzentriert hat, außer seine Freiheit, darauf, sein Leben auszukosten.
Aber warum kann ich es jetzt nicht mehr? Warum fühle ich mich jetzt so leer? So sinn- und nutzlos? So als würde zwischen Vergangenheit und der Zukunft, auf die ich warte, hängengeblieben zu sein? Als würde mich ein zeitloser Raum auffressen? Und doch habe ich gleichzeitig Angst davor, dass die Zeit voranschreitet. Denn auch wenn sie mich meiner Sehnsucht scheinbar immer näher bringt, trennt sie auch das Band zwischen mir und meinen Erinnerungen. Sie treibt die Menschen, die ich liebe immer weiter weg. Lässt mich immer einsamer in dem kalten Meer zurück, dem ich so krampfhaft probiere zu entkommen. 
In mir tickt eine Bombe. Sie will explodieren, denn meine ganze angespannte Hoffnung, Sehnsucht und Trauer will nur eins: Endlich ein Ziel haben. Sie verwandeln sich alle in Wut, flüstern mir ins Ohr. Wollen, dass ich einfach alles kaputtschlage und meine Gefühle rausschreie ohne Rücksichtnahme auf Verluste. Immer wieder führt mich dieses erstickender Drang in Versuchung. Ich habe ihm noch nie platzgegeben, aber jedes Mal flüstern diese Stimmen dringlicher. Schon die kleinste Lappalie wird zum Auslöser, dass ich einfach nur weg will. Will einfach nur dieser Situation entgehen.

Ich weiß nicht, woher es kommt, ob es geht oder ob es bleibt. Ob es sich wieder auflöst, wenn ich wieder zuhause bin? Geht dann diese Leere und gleichzeitig diese Wut auf bestimmte Menschen, die immer wieder anfacht wird? 

Ständig kreisen diese Gedanken in meinem Kopf, lassen mich zusammenkrampfen und die Musik lauter drehen - in der Hoffnung, dass sie alles übertönen mag, was mir wehtut. Aber es wird nicht besser, nur der Inhalt der Texte dringen immer tiefer in mich ein. Geben mir immer mehr Stoff in Selbsthass und Leere zu ertrinken. Kann es jemand aufhalten? Gibt es einen Weg dieses ich-will-nicht-mehr-Gefühl aufzuhalten? 






Was wird meine Leere füllen? Wer wird mir Zuversicht und Freude schenken? Kann ich darauf überhaupt hoffen, wenn ich in meine alte Welt zurückkehre? Oder ist sie in meiner Abwesenheit zusammengebrochen, obwohl ich sie gerade erst aufgebaut hatte? Was ist, wenn die Zweifel und Ängste nicht gehen, sondern einfach nur mit mir die Umgebung wechseln?

Bin ich dann verdammt alles aufzugeben?

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Ich weiß nicht mehr.

Eine Ansammlung von Gedanken Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt