Spielerin

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Wer bin ich? Bin ich überhaupt da? Ich bin doch emotional so weit weg. Alles fühlt sich so surreal an, als wäre es nicht mein Leben, sondern nur ein kurzer Abschnitt Zeit, nachdem ich wieder zurückkehren werde. 

Doch wohin?

Es gibt keinen Ort an den ich gehöre. Und doch fällt es mir so schwer, ihn und seine Menschen loszulassen. Ich versuche mich selbst zu perfektionieren, meine sozialen Interaktionen. Und mache damit viel mehr kaputt, als es zu verbessern.

Es gibt zu wenige Menschen, bei denen ich nicht nachdenken muss, was ich sagen kann. Nur wenige können mir dieses Gefühl geben. Sonst fühlt es sich immer so an, als könnte die ganze Situation nur durch ein einziges Wort gekippt werden. Und wahrscheinlich ist das immer die Realität, egal bei wem.

Doch manche Menschen schaffen es, geben mir Sicherheit. Höchstwahrscheinlich ohne dass sie es wissen. Ich suche nach dem Abenteuer, aber es muss gerade noch ertragbar sein. Ich liebe die Herausforderung, doch habe immer die Angst vor dem Moment, in dem meine Logik versagt und sich die Situation verselbstständigt.

Ich liebe das Spielen und brauche gleichzeitig die Sicherheit der Regeln. Die Sicherheit, dass es morgen egal sein wird, was ich heute sage. Da ich nur Unbedeutendes sage. Das mag schlicht klingen, doch es bereitet mir Freude herumzualbern. Doch wohl aus Grund, dass es keine Bedeutung hat. Bin ich deshalb oberflächlich?
Ich will, ich will.

Doch sobald es mich am nächsten Tag einholt, erschrecke ich. Zucke zurück und will mich wieder verstecken, weil es sicherer scheint. Dabei weiß ich doch eigentlich, dass ich tun kann, was ich will. Ich kann mit den Konsequenzen umgehen, doch bevor es zu ernsthaften kommen kann, schrecke ich zurück. Ich denke zu viel, und es lässt sich nichts tun.

Ich liebe die Unbeschwertheit, die Neuheit jedes einzelnen Tages, das Leben ohne eine Verantwortung für anderes als mich selbst. Doch mir wird mit jedem einzelnen meiner Worte Macht gegeben. Mit jeder meiner einzelnen Taten. Vielleicht wünschen sich das viele, um etwas erreichen zu können.
Doch ich, ich will etwas anderes. 

Ich will offen sein, doch bin dazu viel zu berechnend. 

Ich will frei sein, doch bin dazu viel zu sehr auf Sicherheit angewiesen.

Ich will leben ohne Reue, doch bin dazu viel zu sehr mit Denken beschäftigt.

Ich will fühlen ohne schuldig zu sein, doch bin dazu viel zu verängstigt von den möglichen Auswirkungen meiner Gefühle.

Ich will so vieles, von dem ich weiß, dass es die richtige Entscheidung ist, doch stehe mir dazu viel zu sehr im Weg. 

Ich will spielen, denn ich liebe den Nervenkitzel, doch ich darf nicht das Wenige verlieren, das ich besitze.

Werde ich einen Einsatz geben, oder werde ich weiter zusehen und nicht zum Zuge kommen?

Ich weiß nur eins: Etwas in mir sagt: Spiele um den Gewinn!

Eine Ansammlung von Gedanken Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt