Pov: Ardy
Ich sog die kühle Novemberluft ein. Trotz der Kälte, die an manchen Tagen herrschte, hatte es noch nicht geschneit. "Ist es weit?" Taddl lachte auf: "Nein. Hast du Angst?" - "Nee. Ich vertraue dir. Auch wenn mir das nicht ganz geheuer ist..."
Schon wenige Minuten später spürte ich, wie der Boden unter meinen Füßen weicher wurde. Doch Taddl führte mich einfach weiter, ohne irgendetwas zu sagen. Nach weiterer Zeit der Stille hielt er inne. "Ich glaube, hier ist es okay.", er löste sich von mir, "Wartest du hier einen Moment?" - "Haha, sehr witzig. Was soll ich auch sonst tun?" - "So wehrlos, gefällt mir.", er lachte.
Wieder konnte ich nur seine Schritte hören, die sich entfernten. Der weiche Boden schien sie zu verschlucken. Um mich herum hörte ich ein leises Rauschen, den Wind. Und Vögelgezwitscher. Ein Rascheln. Wo waren wir? Es hörte sich an wie... im Wald? Was wollten wir hier? Vorsichtig hob ich meine Hand an, was ich sofort bereute. Ich streifte Dornen und zog meine Hand zurück. Verdammt. Hätte ich mir ja denken können. Es brannte ein bisschen, aber es war auszuhalten, sodass ich nicht nach Taddl rief. Ich musste ihn ja nicht noch auf meine Dummheit hinweisen. Wer weiß überhaupt, ob er mich hören würde, schließlich wusste ich nicht, wie weit er weg gegangen war. Was, wenn er mich jetzt einfach hier stehen ließ und sich davon schlich?
Ich hörte wieder Schritte. Taddl? Hoffentlich.
Plötzlich wurde ich förmlich angesprungen. Die Sinne, die mir noch geblieben waren, verrieten mir, dass es tatsächlich er gewesen war, der mir um den Hals gefallen war. Erleichterung breitete sich in mir aus. Ich spürte, wie er sich löste."Und, bereit?" - "Ja man. Langsam reichts.", quengelte ich. Ich hörte ein belustigtes Schnaufen, bevor er endlich das Bandana von meinen Augen nahm. Es war recht hell, ich musste mich erst ans Licht gewöhnen. Wir standen am Rande einer Lichtung, die Sonne schien direkt in mein Gesicht. Als ich mich dann endlich orientieren konnte, entdeckte ich etwas, mitten auf der Lichtung.
"Nicht... dein Ernst...", brachte ich mit Mühe über die Lippen. "Doch." Dort, wo ich hinsah, lag eine Decke auf dem Gras ausgebreitet. Doch das war längst nicht alles. Es war ein ganzes Picknick vorbereitet. Nach einem Moment des Staunens drehte ich mich zu Taddl, der mich musterte. Ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen.
"Wozu die Mühe?" - "Für dich." Ich fiel ihm um den Hals. Es war dermaßen süß von ihm. "Und womit hab' ich das verdient? Oder war dir bloß langweilig?", ich grinste. Er drückte mich leicht von sich weg, um mir ins Gesicht zu schauen zu können. Es schien, als suchte er in meinen Augen nach einer Antwort. Schließlich zuckte er mit den Schultern. "Komm." Er griff nach meiner Hand und zog mich in die Mitte der Lichtung, auf die Decke, wo er sich fallen ließ und neben sich klopfte. Grinsend setzte ich mich neben ihn.
--- Zeitsprung ---
Mittlerweile lagen wir auf dem Rücken im Gras und schauten in den Himmel. Taddl hatte es beim Essen vorgezogen, mir zu "helfen". Als ob ich nicht selbst dazu fähig gewesen wäre. Trotzdem war es süß gewesen, irgendwie. Ich hatte dieses außergewöhnliche Frühstück sehr genossen.Im Augenwinkel vernahm ich eine Bewegung, er drehte seinen Kopf zu mir. Ich tat es ihm gleich. Minutenlang sahen wir uns einfach bloß in die Augen. So oft schon hatte ich mich in diesem funkelnden blau verloren. Und doch wurde es nie langweilig.
Ich dachte über die Zeit nach, die wir bis jetzt zusammen hatten. Wir kannten uns noch nicht lange, dennoch war er mir so vertraut. Bei ihm musste ich mich nicht verstellen. Ich konnte ich sein und er durfte er sein. Und mittlerweile stand für mich fest, dass da mehr war als Freundschaft. Das hatte sich ja auch schon mehrere Male bestätigt. Ihm war das sicherlich auch klar. Aber was genau war das jetzt eigentlich? Er räusperte sich plötzlich. "Hmm?", fragte ich nachdenklich. "W-was ist das hier?", brachte er zaghaft heraus.
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Trust me. || Tardy Fanfiction
FanfictionBeschreibung folgt. Bis dahin: Eine Tardy-Fanfiction, die fernab von YouTube spielt. Von einem Dummkopf für andere Dummköpfe geschrieben.