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Augenverdrehend steckte ich mir die Kopfhörer in die Ohren. Es nervte. Meine Eltern die so taten als wäre nichts passiert, dabei hatte meine Mutter meinen Vater vor Wochen mit einer anderen erwischt. Jetzt redeten sie über damals. Blah blah blah. Das lustige war, das sie immer nur über Violet redeten. Nie über mich, was eigentlich unvorstellbar ist, da Violet und ich Zwillinge waren. Ich war wie das schwarze Schaf aus der Familie. Ich lehnte meinen Kopf gegen das Fenster und starrte auf die vorbei ziehende Straße. Im Hintergrund lief das Lied something in the way. Ich bekam nicht mit, wie ich plötzlich einschlief.

Jemand rüttelte an meiner Schulter. Ich sah in die wundervollen lieben Augen meiner Mutter. „wir sind da", sie zeigte stolz mit ihren Händen auf das Haus hinter ihr. Ich rieb mir die Augen und stieg aus. Ich stellte mich schweigend neben meine Schwester.
Sie lächelte und bestaunte das Haus, was sich hinter einem schwarzen Eisentor erstreckte.
Ein Wagen hielt hinter uns und eine pummeligere kleine Frau stieg aus, mit einem Klippbrett in der Hand. Sie kam auf meine Eltern zu und schüttelte uns allen die Hände. Violet lachte kurz, bei dem Anblick der Frau. Sie war ganz pink gekleidet und erinnerte einen an Umbridge aus Harry Potter. Ich stupste sie an, versuchte aber gleichzeitig ebenfalls nicht in Gelächter auszubrechen.
Dad warf uns einen warnenden Blick zu und wir schwiegen.
„Es ist schön sie kennenzulernen. Ich hoffe wir gehen hier alle glücklich raus. Also das Haus ist 1910 erbaut worden Er baute das Herrenhaus am 1120 Westchester Place als seinen privaten Wohnsitz im Country Club Park, ein Gebiet, das in seiner Blütezeit damals als „Billionaire's Row" bekannt war und es soll fünf Jahre gedauert haben, bis es fertiggestellt war. Es ist wie sie sehen können riesig und gut für eine Mehrköpfige Familie", lächelte sie. „Aber wieso stehen wir hier denn noch, kommen sie rein. Immerhin wollen sie doch alles sehen", sie öffnete das Tor mit einem Schlüssel. Mein Blick fiel auf das riesige Fenster. Mein Blick verharrte mit dem Fenster, oder eher mit dem Umriss der vor dem Fenster stand und uns beobachtete. Ich rieb meine Augen, aber da war er schon wieder weg. Seufzend riss Violet mich mit sich. „Was hast du denn?", fragte sie während sie mich auf die Terrasse zog.
„Ich dachte da war jemand", murmelte ich.

Ich staunte nicht schlecht, als wir im Flur des großen Hauses standen. Eine lange Treppe ging hoch in den ersten Stock. Meine Mutter lief sofort in die Küche und schwärmte über die Küche. Hallie unser Hund bellte plötzlich und rannte zu einer Tür unter der Treppe.
„Hallie!", rief meine Schwester und lief ihr hinterher. Als sie nach einigen Minuten nicht wieder kam, ging ich ihr nach.
„Violet, Hallie?", fragte ich. Die Kellertür stand offen. Ich stand in der Tür und sah runter. Es war Pech schwarz und man konnte nichts erkennen. Ich lief eine Stufe runter und die Holztreppe unter mir knarzte. Plötzlich schepperte etwas. „Violet? Das ist nicht lustig!", rief ich in die Dunkelheit. Bevor ich noch eine Stufe gehen konnte, ertönte eine Stimme hinter mir. „Was willst du denn im Keller?", fragte meine Schwester.
Ich drehte mich verwirrt um. Ich lief wieder rauf und sah noch kurz runter. „Ich dachte du wärst da runter gegangen"
„Wieso sollt ich?", lachte sie und nahm Hallie auf dem Arm.
„Nein, ich war oben. Die Zimmer sind toll. Riesig. Es gibt genügend, weshalb wir unsere eigenen haben könnten", schwärmte sie.
Ich nickte abwesend und sah runter in den Keller. „Du hörst mir nichtmal zu y/n"
„Hm? Tschuldige. Ich hab nur da unten ein scheppern gehört"
„Du hast immer was. Du siehst jemanden, du hörst etwas. Das Haus steht leer. Hier lebt keiner.", sie schloss die Tür vor meiner Nase.
Mein Vater kam gerade mit der Verkäuferin auf uns zu. „Das könnte ein tolles Büro geben. Es ist perfekt."
„Ich denke ihren Patienten wird es hier auch gefallen", lächelte sie.
Der Blick meines Vaters fiel auf uns.
„Y/n, Violet...wart ihr schon oben?"
Ich schüttelte den Kopf.
„Dann los! Such dir schonmal ein Zimmer aus. Es sieht so aus, als würde das unser neues Haus werden."
„Ich dachte nur- da unten war ein scheppern", ich deutete mit meinem Daumen über meine Schulter.
Mein Vater sah mich Stirnrunzelnd an.
Die Frau schien plötzlich angespannt. Ich musterte sie. „Das hast du dir nur eingebildet kleine", lachte sie. Ihre Nervosität konnte man nicht überhören. Ich lief zu den Treppen.
„Ach und y/n...wag es etwas kaputt zu machen", mahnte mein Vater.
Ich nickte.

My father's patient  ||Tate x reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt