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Ich musste zugeben, dass ich kein Langschläfer war. Ich stand bereits um halb acht in der Küche. Meine Mutter war gerade mit dem Hund gegangen und mein Vater saß im Büro und wenn es eine Regel gab, die Violet und ich befolgen mussten seid wir klein waren, war es das wir nicht in dad's Büro gehen sollten. Violet war eine Langschläferin. Sie schlief meistens bis zehn oder 11. Ich lugte in die Brotbox meiner Mutter und fand ein Stück Apfel von gestern. Ich lehnte mich an die Kücheninsel und knabberte genüsslich daran.
„Guten Morgen", begrüßte jemand unbekanntes mich. Ich fuhr erschrocken herum und sah die Dame von gestern.
„Oh..guten Morgen..Ma'am"
„Ach bitte..nenn mich Constance", sie lächelte lieb und stellte einen Teller mit muffins auf den Tisch.
„Hier die beiden sind für dich und deine Schwester", erklärte sie und deutete auf die großen leckeraussehenden Schoko-blaubeer muffins. „Oh vielen lieben Dank"
„Ist deine Mutter daheim?", fragte sie.
Ich schüttelte den Kopf.
„Schade, dann komm ich später nochmal wieder. Lasst es euch schmecken", sie winkte noch schnell, bevor sie wieder durch die Küchentür verschwand.
Meine mom sollte die Tür echt mal abschließen, sonst kommen noch mehr Leute hier rein. Indem Moment ging die Tür auf und Hallie kam auf mich zu gesprintet.
„Heyy", Ich wurschtelte ihr einmal durchs Fell und sah dann hoch zu meiner Mutter, die eine Brötchentüte in der Hand hielt.
„Ist das zu fassen, hier gibt es drei Straßen weiter eine kleine Bäckerei", staunte sie und legte die Brötchen auf den Tisch.
Ich holte vier Stücke zewa, da die Teller noch nicht da waren.
„Ben?!", rief meine Mutter. Keine Antwort.
„Gehst du bitte deinem Vater Bescheid sagen?", bat meine Mutter mich und ich rannte los zum Büro. Ich klopfte an und hörte, wie mein Vater mich herein bat.
„Frühstück", sagte ich nur und schloss die Tür hinter mich wieder. Ich lief zurück zu meiner mom in die Küche. Das Büro meines Vaters sah bei dem kurzen Anblick von gerade recht schön aus. Ein Sofa das vor einem Sessel stand und ein Tisch dazwischen. Ein Schreibtisch und kleine Bücherregale zierten das Büro ebenfalls. Mein Vater nahm sich eine Serviette und ein Brötchen mit Käse.
„Der Umzugswagen kommt so um 11. Tu mir einen Gefallen und Weck deine Schwester"
Ich nickte und lief mit meinem Brötchen in der Hand die Treppen hoch.
Violet lag nicht mehr in ihrem Bett.
„Violet?", fragte ich verwirrt. „Vio-", plötzlich fiel die Tür hinter mir zu. Ich fuhr zusammen. „Booh", lachte Violet, mit ihrer Hand immer noch auf der Tür.
„Das ist nicht lustig, ich hab nen halben Herzinfarkt bekommen", meckerte ich mit vollem Mund. Violet lachte nur.
„Aber nur einen halben"
„Witzige Bemerkung..Lauf!", sagte ich und schubste sie zu den Treppen.

***

Der Umzugswagen kam um halb zwölf, weshalb mein Vater etwas sauer war. Wir verbrachten den ganzen Tag damit das Haus einzurichten. Die meiste Zeit waren Violet und ich damit beschäftigt, unsere Zimmer herzurichten.

 Die meiste Zeit waren Violet und ich damit beschäftigt, unsere Zimmer herzurichten

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Um kurz vor sechs war ich endlich fertig. Ich betrachtete mein neues Zimmer lächelnd.
„Home Sweet Home", murmelte ich.
Ich klopfte an Violet's Zimmer an und ging dann rein.Sie war fast fertig.
„Brauchst du Hilfe?", fragte ich und sie fuhr herum. „Ja danke, das wäre lieb", sie deutete auf die leeren Kartons. „Kannst du die runter bringen?"
Ich nickte, schnappte mir einen Stapel Kartons und versuchte nicht die Treppen runter zu stolpern.
„Mom, wo sollen die Kartons hin?", fragte ich meine mom. „Erstmal in den Keller"
Mir stockte kurz der Atem. In den Keller?!
„muss ich die darunter bringen?", fragte ich panisch. Meine Mutter wollte gerade etwas sagen, aber mein Vater ging dazwischen.
„Auch du kannst mal etwas machen. Bring sie jetzt in den Keller!"
„Ben.."
Ohne etwas weiteres zu sagen, lief ich auf die kellertür zu. „Ich hab mir das alles gestern nur eingebildet. Es ist nur ein Keller. Da ist nichts", redete ich mir ein. Ich ging Stufe für Stufe in den dunkelten Keller. Einen Lichtschalter gab es nicht. Die Stufen knackten unter meinen Füßen. Als ich festen Betonboden unter meinen Füßen spürte, knallte ich mit dem Kopf gegen etwas, das von der Decke ging. Panisch tastete ich danach und realisierte letztendlich, dass es eine Lampe war. Ich zog an der Schnur und die Lampe erfüllte mit einem klick den Raum.
Große Regale standen an der wand mit verstaubten Gläsern und Kisten.
Ich stellte die Kartons einfach in eine der Ecken. Hinter mir hörte plötzlich ein Geräusch. Ich fuhr erschrocken herum. Nichts. Da fiel mein Blick auf einen Plastik Bagger, der mitten im Raum auf dem Boden lag. Vorsichtig ging ich darauf zu. Musste wohl aus einen der Kisten gefallen sein. Ich hob ihn auf und stellte in ins regal. Dann machte ich die Lampe aus und rannte so schnell wie möglich die Treppe hoch.

Am Abend saßen wir zusammen am Esstisch. Wir aßen Pizza und mom und das unterhielten sich über das Haus und wie schön es hier doch wäre. Wie gesagt. Als wäre nichts passiert. Als hätte mein Vater meine Mutter nicht betrogen. „Was gibts zum Nachtisch?", fragte meine Schwester Augenverdrehend. Ich war also nicht die einzige die das bemerkte.
„Nichts..Constance hat euch doch die muffins gebracht", antwortete meine mom.
Violet sprang auf und holte den Teller mit den muffins aus dem Kühlschrank.
Sie reichte mir einen muffin und nahm sich selbst einen. Sie biss einmal herzhaft rein.
„mmmh"
Ich betrachtete den muffin. Er sah perfekt aus. Geradezu deliziös. Ich sah kurz zu Violet rüber und legte dann den muffin wieder hin.
„Alles in Ordnung?", fragte meine Mutter.
„Ich hab nur keinen Hunger", blöffte ich.
„wo wohnt Constance nochmal?", fragte ich.
„Direkt gegenüber, wieso?"
„Ich will mich nochmal persönlich bei ihr bedanken", sagte ich, nahm den Teller und warf den muffin unauffällig weg.
„Mach das. Das sind gute Manieren", antwortete mein Vater.

***

Ich lag in meinem eigenen Bett und starrte an die Decke. Ungern wollte ich alleine schlafen. Ich klemmte mir mein Kissen unter den Arm und lief zu Violet rüber. Sie stand am offenen Fenster und rauchte. Sie sah mich fragend an.
„Ich will nicht allein sein. Ist voll langweilig", log ich und legte mein Kissen aufs Bett.
Violet nickte und sah wieder raus auf die Straße. Ich wusste das sie rauchte. Wir waren eigentlich immer gut miteinander, weshalb wir den anderen nie verpetzten. Violet hatte mit Depressionen zu kämpfen. Sie tat vor unseren Eltern immer so glücklich. Sie reichte mir eine Zigarette und ein Feuerzeug.
Ich nahm es dankend an und wir sahen zusammen aus dem Fenster. Der Mond schien hell über den Häusern. Er schien heller, als die Straßenlaternen. Er schien direkt auf unser Viertel. Es war wunderschön.

─•~❉᯽❉~•─
Part 2.

:)

My father's patient  ||Tate x reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt