Viele Menschen schenken ihren Schwächen weniger Beachtung als ihren vermeintlich herausragenden Stärken. Wenn du nicht anerkennst, welch ausgesprochen schlechte Entscheidungen du getroffen hast, wirst du es mit Sicherheit rechtfertigen, sie erneut zu treffen. Wenn du lebst und handelst, als könntest du dich immer irgendwie durchmogeln, weil du ein ganz kleines bisschen besser bist als alle anderen, wirst du dir nie wirklich Mühe geben. Pest der Münder. Generationsübergreifende Ansichten die klaglos übernommen werden. Wir kommen auf die Welt, finden vor was andere gesagt haben, werden eingegliedert und müssen dem noch beipflichten. Du schwimmst solange mit der Welle mit bis dein Mund mit den restlichen verschmilzt oder beginnt zu bluten. Du redest dir ein, dass jeder einzelne Moment repräsentativ für dein gesamtes Leben ist. Da wir darauf gepolt sind, zu glauben, Erfolg sei etwas, wozu wir gelangen wenn Ziele erreicht sind, beurteilen wir die gegenwärtigen Augenblicke ständig danach, wie "vollendet" sie sind, wie gut unsere Geschichte klingt, wie andere uns beurteilen würden.
Wir ertappen uns bei dem Gedanken "Ist das alles?" weil wir vergessen, dass alles vergänglich ist. Du kannst kontrollieren, wie du andere Menschen behandelst, aber nicht kontrollieren, was andere denken. Die Vorstellung, dass ein bestimmtes Verhalten eine bestimmte Reaktion hervorruft, ist ein Irrglaube, der dafür sorgt, dass du als Manipulant durchs Leben gehst. Es wird dich von der Person, die du sein willst, und dem Leben, das du führen möchtest fern halten. Und wofür? Die Menschen werden dennoch auf der Grundlage ihrer eigenen subjektiven Wahrnehmungen richten, kritisieren, urteilen, lieben, bewundern, beneiden und begehren. Es fehlt das Verständnis dafür, dass unterschiedliche Wahrheiten nebeneinander existieren können. Man hält seine eigenen Überzeugungen für wahr und Allgemeingültig. Der Volksmund putzt sich nicht die Zähne und erstickt im eigenen Mundgeruch.
