Kapitel 4

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Zuhause machten ich und Katy, wie schon zu erwarten war keine Hausaufgaben. Wir saßen in meinem Zimmer, und redeten über dies und das. „Hab ich schon gesagt, dass ich die Farben in deinem Zimmer liebe? Sooo schön!" Hatte sie. Gefühlte 8.000 Mal. Ich weiß nicht wieso, aber es lahm mir vor, als hatte sie vor, alles wieder gut zu stellen. Ich fühlte mich sowieso die ganze Zeit, als wäre ich mit dem Feind in einem Zimmer. „Hast du! Aber, wolltest du mir nicht erzählen, warum du nicht nach Hause willst?" „Achso... Ja... Ich hab richtig Stress mit Mum. Ich hab bestimmt schon mal erzählt, dass ich einen hohen Standard gewöhnt bin und so... Ich war vor ein paar Monaten zum ersten Mal wirklich verliebt. Das hört sich bescheuert an, ich weiß. Wir waren schon fast ein halbes Jahr zusammen, als beschloss ich, ihn meiner Familie vorzustellen. Er war so perfekt, sah gut aus, war intelligent" das sie auf so was Wert legt hätte ich nie gedacht. „Er war immer nett, ich vertraue ihm Blind und und und. Es gibt nichts, was ich an ihm schlecht finde... Meine Mutter war anfangs auch total entzückt von ihm, und hat ihn zum Essen eingeladen. Also bei uns zuhause. Der Abend war perfekt, aber dann musste er nach Hause. Meine Mum wollte ihn unbedingt bringen, aber er hat vehement abgelehnt! Und... Dann ist er halt gegangen. Sie hat den totalen Kontroll-Fimmel, und ist ihm gefolgt, so krank muss man erstmal sein!! Als sie zurück kam, hat sie mich sofort angeschrien. Du triffst dich nie wieder mit ihm, so ein Abschaum! Komm mir ja nicht nochmal mit so einem! Das ist ja peinlich! Und immer so weiter eben. Nur weil er keine reichen Eltern hat, und eben nicht so viel Geld. Dabei war er doch bereits dabei sich einen Job zu suchen. Mit seinem Abschluss hätte er auch sehr schnell einen guten gefunden, dass schwöre ich, aber..." Sie fing an zu heulen. „Meine Mutter hat mir den Kontakt verboten, mein Handy weggenommen, und als ich mich trotzdem heimlich weiter mit ihm getroffen hat, hat sie meine kleine Schwester auf mich angesetzt. Sobald ich seiner Wohngegend auch nur zu nah komme, geht die Olle petzen, und ich kann einfach nicht mehr!" Ich kam mir sehr unbeholfen vor. „Und jetzt?" „Er hat Schluss gemacht! Meine Mutter hat ihn bedroht, und er meinte, er würde mich zwar lieben und alles, aber das wäre zu viel! Und... ich hasse sie so!" Ich nahm sie in den Arm. Mehr viel mir nicht dazu ein. „Und meine Mutter ist es scheißegal, wie es mir geht! Ich hab Schlafstörungen, ich hab kein Hungergefühl mehr, und dass ich jedes Wochen ende auf die heftigsten Partys gehe, scheint sie auch nicht zu kümmern! Bei jedem Schluck Alkohol, jeder Zigarette, denke ich nur 'Bitte Mama, kümmere dich doch um mich! Ich will nur, dass du mich beachtest!' aber nichts. Da ist nichts. Es zählt nur, dass ich nicht peinlich für sie bin. Und in der Schule... ihr habt entweder alle zu viel Angst, oder zu viel Respekt vor mir, um euch mit mir abzugeben, oder ich bin euch allen unsympathisch. Ich werde nicht gemobbt oder so, aber auch nicht gemocht! Ich hab noch nie gesehen, dass jemand sich gefreut hat, dass ich zur Schule kam, oder dass jemand auf mich gewartet hat, um mit mir in das Gebäude zu gehen. Und jetzt hab ich dir soviel mehr erzählt, als ich wollte! Versprichst du mir, dass niemandem weiter zu sagen?" Das hätte ich eh nicht vorgehabt. Nicht,wenn sie mir dass alles erzählt, während sie total aufgelöst ist, und anscheinend ja keinen sonst hat. Egal, ob ich Katy mag, oder nicht, dass war schon echt mies. Ich stell mir vor, dass hätte meine Mutter bei mir gemacht, Finn einfach verboten, und überwacht, dass ich mich nicht mit ihm treffe. Aber es ging einfach nicht, so was würde sie nie tun! „Natürlich nicht! Ich schwöre dir, von mir hört das keiner!" „Danke! Du bist irgendwie viel netter zu mir, als ich es verdient hätte!" „Ach was! Du warst heute doch ganz okee zu mir! Dann bin ich auch nett zu dir!" Ja, ich bin um einiges netter, als du verdient hast!!! Ich musterte sie. Ihr Make-up war total verschmiert, ihre Haare saßen wie Kraut und Rüben, blass wie ein Zombie unter dem Make-up. Ich wartete ab, ob sie sich von alleine beruhigen würde, doch sie heulte nur noch mehr. Es hatte schon fast was gruseliges, die Schul-Queen so am Boden zu erleben. Sonst waren wir alle nie gut genug für sie. „Hey Kimby, bin wieder daa!" stürmte Chissy ins Zimmer. Ihre super gute Laune verflog sofort, als sie Katy erblickte. „Was macht den die hier!" „Geh einfach, okay?" „Aber..." „Geh raus!" „Is ja gut. Ich muss dir nachher aber unbedingt was erzählen!" „Ja, nachher!" Heute lies sie sich überraschend leicht abwimmeln. Katy neben mir lächelte, obwohl sie weinte, und meinte „Kimby hört sich echt süß an! Ich nenn dich ab jetzt auch immer so!" „Bloß nicht!" ich lachte leise. „Doch, find dich damit ab! Wollen wir noch irgendwas machen? Ich mach mir Sorgen um Flo, vielleicht könnten wir mal gucken, wies ihm geht." „Wär vielleicht ne Idee.. Aber vorher solltest du dein Makeup nochmal etwas korrigieren.." „Was?" sie lief panisch zum Spiegel. Ein spitzer Schrei folgte, und sie fragte panisch nach Abschmink-Tüchern. Ich reichte ihr die Packung, sie entfernte alles, wieder viel mir auf, wie blass sie war, dann pinselte sie, innerhalb von 7 Minuten, ich hab auf die Uhr geschaut alles wieder drauf.

Dann begaben wir uns auf die Suche nach Flos Nummer.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 12, 2015 ⏰

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