Ich schreckte auf. Fast wäre ich eingeschlafen. Das wäre nicht mal so unüblich für mich. Ich interessierte mich zwar für verschiedenste Fächer, aber Religion war mir einfach zu langweilig. Ich zeichnete lieber oder redete mit meinem Banknachbarn. Hauptsache man musste nicht aufpassen. Bevor ich weiter erzähle stelle ich mich kurz vor, ich bin Samuel. Aber jetzt weiter in der Geschichte. Zum Glück läutete es eh schon. Ich schnappte mir meine Schultasche, stellte den Stuhl auf den Tisch und ging aus der Klasse. Erst später vor der Schule kehrte wieder ein bisschen Ruhe ein. Wie sehr oft wartete ich mal wieder auf meine Freunde. Nach 5 Minuten kamen sie endlich. Jetzt war Eile angesagt, denn der Zug würde auch ohne uns abfahren.
Nach einiger Zeit, als der Zug schon fast leer war, begannen wir miteinander zu reden, als erster über die Schule, dann über andere Personen und dann kamen wir zum Thema Sexualitäten. Eine meiner Freundinnen ist queer und so stellte sie Fragen an mich. Doch das Problem war ich konnte sie nicht unter Anwesenheit von meinem besten Freund wahr beantworten. Ich hatte Angst, dass die Freundschaft mit Marcell zerbrechen könnte, wenn ich ihm meine Gefühle gestehe. Jedoch war ich mir nicht mal sicher, ob ich wirklich richtige Gefühle für Marcell empfinde. Ich war mir nicht mal sicher, welche Sexualität ich hatte. Jedes Mal, wenn ich nur kurz Ruhe hatte, dachte ich entweder an Marcell, oder ich war verwirrt welche Sexualität ich habe. Ich hatte die Gefühle für Marcell nur ein paar anderen Personen erzählt und jetzt hatte ich das Problem, dass sogar mein Crush Marcell anscheinen wusste, dass ich queer war. Zum Glück hatte Marcell noch immer nix von den Gefühlen von mir erfahren. Ich hätte es ihm ja gesagt, wenn ich gewusst hätte, ob die Freundschaft bei einem Nein noch weiter gehen würde. Doch ich hatte Angst. Angst davor verspottet zu werden, Angst davor einen Freund zu verlieren und Angst davor es ihm zu sagen, obwohl ich wusste, dass Marcell laut eigener Aussage sehr wahrscheinlich straight war.
Nachdem mein Crush ausgestiegen war, redete ich mit meiner besten Freundin über das Thema. Doch auch nicht lange, denn am nächsten Halt musste ich raus.
Nach dem Mittagessen legte ich mich in mein Zimmer und dachte nach. Wie sollte ich weiter machen? Sollte ich es Amato gestehen oder nicht? Sollte ich noch warten oder nicht? Sollte ich ihn auf ein Date einladen oder nicht? Wieder einmal fand ich keine Antwort für all diese Fragen. Doch erstmal musste ich diese Fragen ein wenig zur Seite schieben, denn jetzt war Hausübung angesagt. Diese war eh nicht schwer, beanspruchte dennoch eine Stunde Zeit. Doch wie sollte ich die restliche Zeit des Tages totschlagen? Doch da fiel mir etwas ein: Ich hatte doch noch ein kleines Notizbuch, in das ich zeichnen konnte. Ich war begabt im Zeichnen, trotzdem war ich nie mit meinen Zeichnungen zufrieden . Mal war sie zu hell, mal zu dunkel. Nach einiger Zeit broch der Abend an. Ich ging zum Abendessen und ging dann schon langsam ins Bett.
Jetzt kam für mich die schlimmste Zeit des Tages. Die Nacht. Oft lag ich schlaflos im Bett und dachte wieder einmal nach. Über Amato, dass ich morgen wieder neben mir sitzen würde, den vergangenen Tag und über die Zukunft. Und dieser Tag war wieder so ein Tag. ich hatte Angst, dass es mein Crush irgendwie herausfinden könnte und mich am Morgen dann darauf ansprechen könnte. Selbst wenn ich schlief ließen mich die Gedanken nicht los. Nicht selten wachte ich dann hundsmüde in der Früh auf. Doch anstatt einmal einen Tag Pause zu haben, musste ich wieder in die Schule. Doch dieser Tag sollte etwas ganz besonderes für mich werden. Ich hatte nämlich Amato zum McDonalds's eingeladen. Zwar war es noch kein Richtiges Date, aber es war einmal ein Anfang. Also gingen wir zwei nach der Schule dorthin. Ich bestellte mir einen Wrap und Amato einen Burger. Wir hockten uns an einen freistehenden Tisch und begannen zu essen. Ich schaute hin und wieder zu ihm rüber. dabei versuchte ich unauffällig zu sein, hat aber anscheinen nicht ganz so gut funktioniert. Er hatte es bemerkt. Nach dem Essen fragte er mich, ob ich in ihn verknallt wäre und ich Blödmann, der es gar nicht raffte, antwortet mit "Ja". Danach umarmte ich ihn und sagte: "wenn du die Gefühle nicht erwiedern kannst, könnten wir bitte trotzdem Freunde bleiben?" Er lachte nur und sagte einfach nichts. Dann küsste er mich. Seit diesem Tag waren wir ein inoffizielles Paar.
(amato bedeutet Geliebter auf italienisch)
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Weird Love
RomanceSamuel hat sich in seinen besten Freund verliebt. Jetzt weiß er nicht mehr welche Sexualität er hat und traut sich nicht seinem Crush seine Gefühle zu gestehen. Schließlich schafft er es und die beiden werden ein Paar. Daraus enteht ein liebevoller...