Freitag 25.11

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Schon früh am Morgen war Tante Mathilda zum Black Friday Shopping aufgebrochen und da es noch etwas kühl draußen war, setzten sich Peter, Bob und Justus in die Küche zusammen und aßen noch eine Portion von dem kalten Truthahn von gestern, während sie erste Pläne machen wollten.

„Ich hätte nie geglaubt, daß Mr Niemann es schafft unsere Eltern zu überreden, daß wir für mehrere Wochen nach Deutschland fliegen dürfen“, meinte Peter immernoch ungläubig.

„Ich auch nicht, allerdings ist sein Angebot auch einmalig gut. Insbesondere die Studiengebühren fürs College“, sagte Bob.

„Stimmt, ich habe immernoch keine Zusage für ein Stipendium und meine Eltern haben schon durchgerechnet, ob sie es schaffen einen weiteren Kredit aufzunehmen. Ein solches Angebot kann ich gar nicht ausschlagen“, bestätigte Peter. „Dann müssen wir es nur noch schaffen, den Fall aufzuklären. Hoffentlich ist das wirklich alles so harmlos, wie es bei Mr Niemann klingt.“

„Bestimmt, aber genaueres werden wir erst vor Ort erfahren. Ich bin gespannt, wann Mr Niemann sich bei uns meldet. Es gibt ja doch einige Details zu besprechen“, beruhigte Justus Peter diesbezüglich, war aber ebenfalls etwas aufgeregt.

„Ja das stimmt, aber auch so könnten wir einiges schon vorbereiten. Wir könnten schon mal eine Liste erstellen, was wir alles mitnehmen müssen. Immerhin ist das kein Wochenendtrip wie meistens, sondern wir leben für einen Monat dort, neben unserer Detektivausrüstung, brauchen wir auch noch ausreichend Kleidung und sogar Schulsachen“, schlug  Bob vor und zog sich direkt ein Blatt Papier und einen Stift heran.

„Gute Idee Bob, außerdem sollten wir die Zeit nutzen für ein intensives Sprachtraining. Meine Deutschkenntnisse sind echt überschaubar“, stimmte Justus zu und hatte sofort eine weitere Idee.

„Na immerhin, ich habe erst gar keine. Ich weiß gar nicht wirklich, wie wir das schaffen sollen so zu ermitteln“, gab Peter unruhig von sich.

„Ach das wird schon-“, winkte Justus ab, doch seine Antwort wurde unterbrochen, als sein Handy klingelte. Er nahm das Gespräch an. Wie erhofft war es Mr Niemann, der anrief und nach einer kurzen Begrüßung und Info, schaltete Justus den Lautsprecher ein, damit Peter und Bob mithören konnten.

„Hey Jungs. Ich habe soeben die Flüge für euch reserviert. Morgen Nachmittag geht es los, der Flug beträgt 13 Stunden und kommt dann am Sonntag nachmittags Ortszeit an. Um fünf geht euer Flug nach Hannover und ihr habt einen Zwischenstop. Die Details entnehmt ihr den Tickets, die werde ich euch heute noch per Kurier schicken. Mit der Schule habe ich auch bereits telefoniert und da gibt es ein paar Dinge, die euch freuen werden. Zum einen habt ihr die Schulplätze für die Dauer eures Aufenthaltes. Ihr könnt in mehreren Fächern auf Englisch unterrichtet werden. Ihr braucht an Material nur ein paar Kleinigkeiten, die meine Tante für euch besorgt. Ihr solltet jeder nur einen Rucksack mitbringen und Sportkleidung, dabei ist darauf zu achten, daß die Sportschuhe, nur für diesen Zweck getragen werden dürfen und weiße Sohlen haben müssen“, zählte Mr Niemann zügig einige Dinge auf.

„Ähm wieso das denn?“, hakte Justus verwundert nach.

„Ach das ist eine übliche Regel in Deutschland, der Unterricht findet nahezu immer in der Halle statt und dafür braucht man Schuhe, die diese Kriterien erfüllen“, erklärte Mr Niemann kurz.

„Na dann wird Peter solche Schuhe noch einpacken“, meinte Justus daraufhin.

„Nicht nur Peter. In Deutschland ist der Sportunterricht verpflichtend für alle. Also auch Sportkleidung für euch alle und ich muss noch angeben ob ihr euch für evangelisch, katholisch oder Ethik entscheidet“, fuhr Mr Niemann fort.

„Was? Wofür das denn?“, stutzte nun Bob

„Nun es gibt auch Religionsunterricht oder Ethik für die, die nicht-“, fing Mr Niemann an zu erklären.

„Dann Ethik für uns drei“, entschied Justus kurzerhand.

„Okay. Meine Tante wollte euch vom Flughafen abholen, aber ich nehme an ihr habt zuviel Gepäck für ihr kleines Auto, daher habe ich euch einen Fahrer organisiert. Er wird im Bereich des Ausgangs auf euch warten. Des weiteren habe ich euch für die Zeit krankenversichert dort, das ist das einfachste. Die Unterlagen gebe ich euch mit den Tickets mit. Im Bedarfsfall müsst ihr die nur dem Arzt geben“, informierte Mr Niemann sie weiter.

„Sehr gut“, kommentierte Justus die Info kurz und dachte nach, ob ihm noch etwas wichtige einfiel, was fehlte. Doch da gab es im Moment nichts mehr.

„Dann wünsche ich euch noch einen angenehmen Flug“, meinte Mr Niemann freundlich.

„Vielen Dank. Wir melden uns wenn wir erste Erkenntnisse haben“, versprach Justus gut gelaunt.

Kaum war das Gespräch beendet, rief Justus Tante Mathilda an und bat sie auf ihrer Shopping Tour auch noch 3 Paar Sportschuhe für Peter, Bob und ihn mit weißen Sohlen zu besorgen. Tante Mathilda war darüber zwar sehr verwundert, versprach aber dem nachzukommen. Gemeinsam überlegten sie, was sie alles brauchen würden in den nächsten Wochen und Bob schrieb alles auf seiner Liste mit.

Als die Liste fertig erstellt war, packten sie ihre Detektivausrüstung zusammen und setzten sich dann tatsächlich zu dritt in der Zentrale an einen Sprachkurs aus dem Internet, den sie alle drei sich auch aufs Handy runterluden.

„Ich lerne das nie!“, fluchte Peter, als die Spracherkennung zum dritten Mal in Folge seinen Versuch Guten Morgen zu sagen, als falsch wertete. Bob lachte gut gelaunt, hatte selbst aber auch mit der Aussprache seine Probleme.

Drei Stunden nach dem Anruf von Mr Niemann kam dann auch der Kurier an, brachte ihnen einen Kuvert, in dem sich die Flugtickets befanden, die angekündigten Unterlagen über eine Krankenversicherung und außerdem 600 Euro in bar. Dazu ein kleiner Brief:
Eure Kreditkarten könnt ihr getrost Zuhause lassen. In Deutschland haben Minderjährige keine Kreditkarten, dafür ist Cash King, oder auf deutsch: "Nur bares ist Wahres!" Das gilt vor allem in so kleinen Gemeinden, wie in der, in der meine Tante lebt. Ich denke mit 200€ Taschengeld sollte jeder von euch auskommen.
Viel Erfolg
David Niemann

„Wieviel sind 200 Euro eigentlich wert?“, fragte Peter und sah seine beiden Freunde an.

Natürlich war es Justus, der antwortete: „Ungefähr 225 $ Für den Alltag brauchen wir nicht groß umrechnen, Schlag auf den Europreis noch etwas drauf, dann hast du den Dollarpreis.“

„Wow, das ist mit Abstand der spendabelste Auftraggeber, den wir je hatten“, stellte Peter gut gelaunt fest und nahm sich als erstes seine 200 Euro, um sie in sein Portmonaie zu stecken.

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