Montag 28. November

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Der Wecker klingelte ganz eindeutig mitten in der Nacht. Es war stockdunkel noch draußen, kein Wunder es war gerade mal 5.30 am. Eine Zeit zu der Peter, Bob und Justus für gewöhnlich noch tief und fest schliefen.

Justus quälte sich als Erstes hoch und gähnte verschlafen. Erst als er das Licht einschaltete, folgten Peter und Bob seinem Beispiel. Müde zogen sie sich ihre am Abend zuvor zurechtgelegte Kleidung an ohne daß ihnen auch nur ein Wort über die Lippen kam.

Es klopfte an ihre Zimmertür und Katharina rief durch die geschlossene Tür: „Jungs, seid ihr wach?“

„Ja“, antwortete Justus verschlafen.

Die Tür öffnete sich und Katharina trat ein. Im Gegensatz zu Justus, Peter und Bob wirkte sie topfit und legte auch direkt los: „Guten Morgen. Ich habe euch Peanut Butter Jelly Sandwiches gemacht. Das kenne ich noch von meinem Neffen. Für jeden von euch jeweils eins zum hier essen und eins habe ich eingepackt zum Mitnehmen. Ich muss gleich los, seid so gut, öffnet doch gerade mal das Fenster zum Stoßlüften.“

„Stoßlüften?“, fragte Peter ahnungslos, während Bob der gerade neben dem Fenster stand sich diesem zuwandte, um es zu öffnen.

„Ja, dazu werden alle Fenster gleichzeitig weit geöffnet, für wenige Minuten, um das Haus einmal durch zu lüften“, erklärte Katharina als Bob vor Schreck einen Schrei ausstieß und sich dann gegen das Fenster drückte.

Alarmiert fragten Justus und Peter nach: „Was ist los, Bob?“

„Mit dem Fenster stimmt etwas nicht, das muss falsch eingebaut worden sein. Das ist mir eben entgegen gekommen“, erklärte Bob aufgeregt.

Katharina lachte laut und meinte dann: „Entschuldige, aber daran hatte ich gar nicht gedacht.“ Mit wenigen Schritten war sie bei Bob, zog ihn beiseite und demonstrierte den Jungs das Fenster: „Ich habe vergessen, daß ihr ja ganz andere Fenster da drüben habt. Also, wenn der Griff hier nach unten zeigt, dann ist das Fenster richtig verschlossen, wenn man ihn wie Bob eben ganz oben einstellt, dann kann man das Fenster kippen. So ist es so verschlossenen, daß kein Mensch rein könnte, aber dennoch kann man lüften. Wenn man den Griff dazwischen stellt, dann lässt sich das Fenster komplett öffnen.“

„Oh mann- was habe ich mich erschreckt, aber nun bin ich wach. Das ist ganz schön tricky das Fenster“, meinte Bob und probierte das auch noch einmal aus, bevor er das Fenster offen ließ.

„In Deutschland ist das Standart, schon als ich Kind war, waren die Fenster so, damals aber noch mit Holzrahmen, Einfachverglasung und man hat die Führungsschienen noch gesehen, die waren auf dem Holzrahmen und nicht im Rahmen integriert“, erklärte Katharina und blickte dabei etwas unruhig auf ihre Uhr. „Ich muss jetzt los, macht bitte alle Fenster zu, bevor ihr geht und schließt die Tür ab. Vergesst nichts. Ach und wenn Hugin und Munin noch nicht von selbst losgeflogen sind, bis ihr geht, bringt sie noch nach draußen.“

„Machen wir!“, versprach Peter. Justus, Peter und Bob folgten Katharina noch aus dem Zimmer und die Treppe hinunter. Katharina zog sich ihre Jacke an, griff nach ihrer Handtasche und mit einer kurzen Verabschiedung verließ sie das Haus.

Justus, Peter und Bob setzten sich an den Tisch im Wohnzimmer vor einem Teller und aßen ihr Frühstück.„Das ist aber kein Goober, oder?“, meinte Peter etwas irritiert, als er seinen ersten Biss runtergeschluckt hat.

„Definitiv nicht, aber schmeckt auch lecker“, antwortete Justus und biss ein zweites Mal ab.

„Oh guckt mal, das muss wohl Morle sein“, sagte Bob und zeigte auf das offene Wohnzimmerfenster, zu dem gerade eine schwarze Katze herein kam und sie irritiert ansah.

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