Mittwoch 14. Dezember

8 1 0
                                    

Katharina stand früh auf und hatte ihnen schon das Frühstück fertig gemacht, als Peter, Justus und Bob aufgestanden waren.

„Ich hätte gedacht, daß du jetzt ausschläfst, wenn du heute Nachtschicht hast“, meinte Bob zu ihr, der nur zu gerne noch im Bett geblieben wäre und ausgeschlafen hätte.

„Nein, aus Erfahrung weiß ich für mich ist es besser dann früh aufzustehen, mich mittags hinzulegen, dann schlafe ich nochmal zwei bis drei Stunden und dann schaffe ich das ganz gut die Nacht durchzuhalten“, erklärte Katharina ihnen.

„Okay wir sind heute Mittag eh nicht da, dann kannst du in Ruhe schlafen“, versicherte ihr Justus.

„Ja, ich weiß. Ab morgen schlafe ich dann immer, wenn ich zurück bin bis zum späten Mittag, da seid ihr eh in der Schule, am Wochenende müsstet ihr dann leise sein“, informierte sie die drei, die sich zu ihr an den Frühstückstisch gesetzt hatten, wo sie Hugin und Munin gerade fütterte.

„Na klar, das werden wir“, versprachen die drei sofort.

Auf dem Weg zum Bus klingelte auf einmal Justus Handy und das obwohl sie noch in dem Bereich waren, in dem sie normalerweise keinen Empfang hatten. Ob die Firma für die Florians Vater arbeitete endlich einen neuen Mast aufgestellt hatten? Alle drei sahen sie auf ihr Handy und hatten Empfang.

Es waren ihre Eltern, die anriefen und wohl gerade alle zusammen bei den Jonas saßen. Tante Mathilda beschwerte sich besonders, daß sie schon seit Tagen nicht mehr angerufen hatten und sie erkundigten sich, wie es bei ihnen lief.

Justus erzählte von ihrem Fall, von der Bäckerin, von dem gestrigen Auftritt von Herr Wagner, davon daß der Giftmischer aber noch nicht überführt war und daß sie als Nächstes nun die Dorfbewohner über Herr Wagner aufklären wollen. Ja er erzählte sogar von dem kranken Pferd, dem Weihnachtsmarkt, dem leckeren Essen, ihren Lernerfolgen und ließ Peter und Bob nur gelegentlich zu Wort kommen, doch er verlor kein Wort über seine Beziehung mit Lara.

Peter griff mehrmals nach Bobs Hand wenn er sich unbeobachtet fühlte und ließ sie wieder los wenn Justus Blick sich wandt. Doch Justus bemerkte es sehr wohl und sprach sie drauf an, als sie sich von ihrem Eltern verabschiedet hatten: „Ihr müsst euch nicht vor mir zurückhalten. Ich weiß doch Bescheid.“

„Ja, schon, aber es ist - ungewohnt. Ich finde es ganz gut, wenn wir uns zurücknehmen“, sagte Bob und Peter nickte bestätigend. „Warum hast du Tante Mathilda eigentlich nichts von Lara erzählt“, wollte Peter wissen, um das Thema zu wechseln.

Justus presste die Lippen kurz aufeinander, dann nickte er und sagte: „Ich weiß noch nicht genau, wie ich es angehen möchte, ihr zu erzählen, daß ich hier in Deutschland bleiben möchte. Ich glaube ich sollte mir sehr gut überlegen, wie ich das ganze Thema angehe. Ich denke bei euch ist das ähnlich, oder?“

Auch Peter und Bob nickten wortlos und dann stiegen sie in den Bus ein, der gerade vor ihnen zum Stehen gekommen war.

Als sie mit Florian, Leon und Lara im Bus saßen, kam das Gespräch auf das Dorf zustande. „Meinst du es wäre möglich so schnell und soviel wie möglich zusammen zutrommeln um das Dorf über etwas wichtiges zu informieren?“, fiel Justus gleich mit der Tür ins Haus.

„Ja bestimmt irgendwie. Ich bin heute Nachmittag eh wieder bei meiner Oma, wenn ihr wollt kann ich sie Mal fragen“, bot Florian ihnen an. „Oder ihr könnt auch gerne wieder mitkommen.“

„Nein, heute Nachmittag müssen wir noch etwas anderes wichtiges klären, aber Danke für die Einladung“, lehnte Bob das Angebot ab.

„Gut dann geb ich euch Bescheid, was meine Oma dazu sagt, sobald ich mit ihr geredet habe“, versprach ihnen Florian.

Adventskalender Cultureshocks in Germany Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt