Kapitel 21 (Sora)

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KAPITEL 21(Sora)

Wir standen dort, auf der Beerdigung von Chou und Chihiro, und Yuki lag in meinen Armen, ihren Kopf auf meine Schulter gestützt. Ich glaube, sie ist eingeschlafen. Misaki bestätigte mir das kichernd, ich nahm Yuki hoch und trug sie in unser Zimmer. Ich zog ihr den Mantel aus und legte sie auf das Bett. Ich nahm dann ihre Messerhandschuhe von ihren Händen und die kleine Dolchtasche von ihrem Bein ab und legte die Sachen neben das Bett. Dann deckte ich sie zu. Ich saß noch etwas da und betrachtete sie, wie sie friedlich schlummerte. Doch dann stand ich auf und ging leise aus dem Zimmer. Draußen war es ziemlich laut und durcheinander, Mai plante schließlich eine Überraschungsparty für Yuki. Alle waren froh, dass Yuki wieder da war. Aber besonders war ich froh. Nur leider hat sich das Verhältnis zwischen mir und Shin seit dem Vorfall eben nicht gerade verbessert. Ich sah in den Himmel, keine Wolke war zu sehen, nur ein paar Vögel. Ich steckte meine Hände in meine Hosentaschen und spazierte den Weg entlang. Auf einmal tippte mir jemand auf die Schulter. „Du... Kannst du mir sagen, wie es ist, wenn man verliebt ist? Weil... Ich hab dich und Yuki gesehen, weil ihr ja zusammen seid... Und ich glaube, ich habe mich verliebt...“ sagte eine piepsige Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und sah in Kikos Gesicht. Sie war rot. Anscheinend war es ihr peinlich, über so etwas zu reden. Ich lächelte, hockte mich vor sie und verriet ihr dann: „Du spürst ein Kribbeln im Bauch, wenn du denjenigen siehst, und wenn derjenige dich anlächelt oder dich anspricht, wirst du rot. Du bist glücklich, wenn er mit dir redet oder aus Versehen deinen Arm oder so berührt.“ Sie nickte und sagte mir dann: „Dann habe ich mich glaub' ich in Raidon verliebt...“ Sie kratze sich am Hinterkopf, grinste dann, bedankte sich und lief weg. Ich stand auf. Echt niedlich, die Kleinen. Ich ging ein bisschen weiter, als ich auf Daisuke stoß. „Ah, Sora, kannst du mir bitte helfen, diese Girlande aufzuhängen?“ fragte er höflich. Ich nickte und half ihm. Die Vorbereitungen waren schon fast zu Ende. Ich ging zu Yuki, die mal wieder in meinem Buch las. Ich setzte mich auf die Bettkante und gab ihr einen Kuss auf den Kopf. Sie lächelte und wandte sich wieder dem Buch zu. Ich stand auf und sah, wie weit die Leute waren. Mai streckte den Daumen hoch, ich sollte Yuki holen. Wir feierten nicht nur, dass sie wieder da war, sondern auch ihren Geburtstag. Mann, war ich froh dass sie pünktlich von ihrem kleinen Ausflug in die gegnerische Sekte zurück war. Ich lief wieder in unser Zimmer. Ich nahm Yukis, dieses Mal sogar warme Hand und zog sie mit mir. Auf dem Gang blieb ich stehen. „Ich habe dir noch gar nicht zu deinem sechzehnten Geburtstag gratuliert, Süße.“ lächelte ich und küsste sie. Mal wieder durchströmte mich das angenehme Gefühl von Glück und Wärme. Ich löste den Kuss und sie sah mich glücklich an. „Danke...“ sagte sie und umarmte mich. Ich streichelte durch ihr Haar. Dann ging ich mit ihr raus. „Überraschung!“ Von überall kamen Glückwünsche für Yuki. Yuki strahlte, so glücklich hatte ich sie lange nicht mehr erlebt. Sie umarmte alle einzeln. Jeder bekam eine Umarmung, ich bekam noch einen Kuss. Shin sah mich neidisch an. Wie alt war der Knirps eigentlich? 15? Dann bekam Yuki ein Geschenk von Mai, ein Kleid, ein sehr teures Kleid, nehme ich an, das Kleid war nämlich mit Diamanten verziert und es war golden, einfach wunderschön. Ich wusste, dass es Yuki super stehen würde. Yuki umarmte Mai fröhlich, dann überreicht Misaki ihr Geschenk. Misaki ging mit Yuki etwas weiter, auf die Koppel des Ordens. Dort stand ein kleines rotbraunes Fohlen, ein Fuchs. Misakis Pferd Yoshi hatte gefohlt. Yuki rastete fast über das Geschenk aus, sie umarmte Misaki stürmisch und kletterte über den Zaun der Koppel. Sie ging langsam auf das kleine Pferd zu und streichelte es. Sie strich ihm über die Nüstern. Kurz darauf teilte sie uns mit: „Ich nenne ihn Akito.“ Sie streichelte es noch einmal und kletterte dann zurück zu uns. Sie lächelte, sie war glücklich. Das gönnte ich ihr wirklich, vor allem nach dem Schock, dass sie ihre Freunde Chou und Chihiro ermordet hat, und der Name Akito passte sehr gut zu dem kleinen Fohlen, es sah wirklich teuflisch aus. Im Moment galoppierte es über die Weide, mit einer Mordsgeschwindigkeit. Dann überreichte Takashi sein Geschenk, es war eine kleine Schachtel, verziert mir einer Schleife. Yuki machte die Schachtel auf und holte eine Digitalkamera heraus. Sie lächelte, umarmte Takashi und machte direkt Fotos, von dem Kleid, von Akito, von Misaki und Takashi, und so weiter. Dann gab Daisuke ihr sein Geschenk. Es war ein Buch. Prima, dann kann ich ja jetzt mein Buch weiterlesen, das Yuki im Moment beschlagnahmt hatte. Sie umarmte Daisuke, er schien aber überrascht. O.k., er ist der Leader und somit ja der Big Boss, aber was soll's, er ist ja auch ein Freund von uns. Yuki bekam noch ein neues Handy, ihr altes war ja schon kaputt, seit Takashi es aus dem Fenster geworfen hat. Das Handy war Kikos Geschenk. Von Shin bekam Yuki noch ein Buch, von Kohaku auch. Kohaku war der 12-jährige Bruder von Misaki und Shin. Yumi überreichte Yuki Sattel, Trense und Futter für Akito, sie hatte sich mit Misaki abgesprochen. Von allen anderen zusammen bekam Yuki ein großes Bild mit allen Ordens-Mitgliedern. Der Rahmen war aus echtem Gold. Es wunderte mich aber etwas, dass der Orden so viel Geld hatte. Egal. Yuki war so glücklich, da konnte ich gar keine trüben Gedanken haben. Dann gab es Kuchen, verschiedenste Sorten. Käsekuchen, Zitronenkuchen, verschiedene Muffins und einen Walnuss-Schokoladenkuchen. Ich aß ein Stück Käsekuchen und einen Muffin. Sonst hätte ich zwar mehr gegessen, aber irgendwie hatte ich keinen Hunger mehr. Yuki saß bei mir am Tisch und redete mit ein paar anderen Mitgliedern des Ordens. Sie verstand sich sehr gut mit ihnen. Dann, nach der Feier, verabschiedeten sich alle voneinander und wir gingen auf unser Zimmer. Dort angekommen bekam Yuki das Geschenk von mir, einen Gutschein für's Shoppen in Höhe von 500 Yen. Sie freute sich und umarmte mich. Dann hing sie das Bild an die Wand, legte einen Arm um meine Schultern, hielt die Kamera hoch und sagte: „Bitte lächeln!“ Ich lächelte und küsste dann Yukis Kopf. Zwei Bilder hatte sie geschossen. Dann legte sie sich ins Bett und sah sich alle Bilder, die auf der Kamera waren, an. Takashi hatte vorher schon ein paar sehr lustige Fotos gemacht. Eins zeigte Daisuke, wie er gerade von der Leiter fiel. Der Gesichtsausdruck von ihm war echt zum totlachen. Dann gab es noch eins von Kiko und Kohaku, Kohaku hatte einen Arm um Kikos Schultern gelegt und sie an sich herangezogen, Kiko grinste verlegen und war rot wie eine Tomate. „Kiko ist verliebt, hat sie mir heute erzählt. Sie ist zwar erst 11, aber was soll's. Das ist jedenfalls das Beweisfoto, wer denn ihr Schwarm ist.“ lachte ich und Yuki lächelte ebenfalls. Sie sah sich noch die restlichen Bilder an, dann zog sie sich um, legte sich wieder ins Bett und las das Buch, das Shin ihr geschenkt hatte. Ich zog mich nach ihr um und las mein Buch weiter. Ziemlich spät Nachts schliefen wir erst. Yuki ist früher eingeschlafen als ich, das war aber meistens so.

The Chosen One - Der DrachenOrdenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt