Kapitel 3

148 4 1
                                    

Ich musste kichern, als ich sein verdutztes Gesicht gesehen habe. Taehyung fing sein Gesichtszüge wieder auf und starrte mich nun an. Schnell hörte ich auf zu kichern, als sein Starren immer noch nicht aufgehört hat. Leicht unwohl von seinem Starren, rutschte ich auf dem Sofa hin und her.

„Was ist?", fragte ich ihn, nachdem er immer noch nicht aufgehört hat. „Nichts", erwiderte er nur und dieses Mal hat er aufgehört mich anzustarren. Taehyung blickte aus dem Zimmer und schien zu überlegen. „Wie alt ist Hansung eigentlich?", fragte Taehyung nun an mich gewandt.

„Er ist 7 Jahre alt", antworte ich ganz ehrlich. Die Wahrheit habe ich ihm gesagt, weil ich den Sohn von Taehyung nicht fernhalten kann. Natürlich falls er mich fragt, ob Hansung sein Sohn ist. Stille trat im Raum ein und es kam mir wie Ewigkeiten vor. „Ist er mein Sohn?", fragte Taehyung mich gerade aus. Das Blut aus meinem Gesicht verschwand und meine Hände wurden auf eine mal eiskalt. Mit der Frage habe ich zwar irgendwann gerechnet, aber darauf gefasst war ich trotzdem nicht.

„Hansung ist dein Sohn", antwortete ich ihm ganz ehrlich „Du weißt schon, dass man von mir erwartet wird, ein Vaterschaftstest machen zu lassen. Irgendwie habe ich schon gewusst, dass er mein Sohn ist. Ich habe eine Art Verbindung zu ihm gespürt. Auch, wenn er mir ähnlich sieht, muss ich leider ein Vaterschaftstest machen lassen", informierte mich Taehyung und sah mich mit einem komischen Blick an, den ich nicht genau deuten kann. Ich nickte, um so zu verdeutlichen, dass ich verstehe und damit einverstanden bin.

Nun verschränkte ich die Arme vor der Brust: „Glaub nicht, dass ich dir und Eunji euch für die Taten der Vergangenheit einfach so vergeben kann". Ohne ein weiteres Wort zu sagen, stand ich auf und bin aus dem Raum gegangen. Ein weiteres Mal bin ich durch die Gänge geirrt, um nach meinem Sohn zu suchen. „Warte Mal!", rief Taehyung mir hinter her und rannte hinter mir her. In wenigen Schritten hat er mich eingeholt. „Tut mir leid, was ich dir damals alles angetan habe. Ich kann es nicht rückgängig machen, aber damals war ich sehr in dich verliebt und wollte so deine Aufmerksamkeit bekommen", offenbarte er mir ein Geheimnis, das ich nicht erwartet habe.

Abrupt blieb ich stehen. „Ich es dein Ernst? Komm ja nicht mit dieser Ausrede nachdem du mit mir geschlafen hast und ich danach vor Eunji vor der ganze Schule lächerlich gemacht wurde?", platze es aus mir wütend raus und beim jeden Wort bohrte ich mit den Finger in seine Brust. „Das war auch nur, um meine Aufmerksamkeit auf dich zu lenken?".



Flashback

Ein strahlendes Lächeln breitet sich aus: „Klar, möchte ich heute mit dir auf die Party gehen". „Okay. Dann bis später", verabschiedete sie sich von mir und setzte sich auf ihr Platz. Dann bemerkte ich, wie die gesamte Klasse mit anstarrte.

Schüchtern sah ich wieder auf mein Tisch. Ich fühle mich sehr unwohl, wenn mich Menschen anstarren. Als der Lehrer ins Klassenraum kam, sahen alle wieder nach vorne zum Lehrer.

Nachdem mich Eunji zu einer Party eingeladen hat, konnte ich das am Anfang nicht glauben. Das alles kam mir so surreal vor. Eunji wollte mich wirklich auf der Party dabei haben? Werde ich wirklich heute auf einer der beliebtesten Partys dabei sein?

Ohne es zu bemerken, war der Schultag auch gleich rum. Geduldig wartete ich bis die meisten meiner Mitschüler aus dem Klassenzimmer verschwunden sind und ich packte meine Sachen zusammen. Doch ehe ich aus dem Klassenzimmertür gehen konnte, stellte sich der zukünftige Alpha vor mich zwischen den Türrahmen. Schüchtern und gleichzeitig ängstlich sah ich ihn an. „Was willst du Taehyung?", fragte ich ihn und versuchte mich an ihm vorbei zu gehen. Allerdings verhinderte es Taehyung jedes mal indem er sich immer wieder vor mich stellt.

Gerade als ich kurz davor war an ihm vorbei zu laufen, schnellte sein Arm zum Türrahmen und ich bin gegen sein Arm gelaufen. Er beugte sich so weit zu seinem Arm vor, sodass ich sein warmen Atmen an meine Wange spüren konnten. Ohne es zu verhindern, sah ich auf seinen Mund und wieder zu seinen dunklen Augen. „Ich habe gehört, dass Eunji dich zur der Party heute Abend eingeladen hat", stellte er fest und er sah mir tief in die Augen. Ich nickte.

„Dann werden wir uns später dort sehen. Bis später", erwiderte er nur und er ließ mich endlich durch. Mein Herz raste und mein Gesicht wurde rot. Mit einem Jungen zu sprechen war ich überhaupt nicht gewohnt oder gar mit meinem Schwarm. Seit gefühlt einer Ewigkeit bin ich in Taehyung verliebt. Aber ich wusste ganz genau, dass zwischen uns nie etwas werden wird.



Wieder in der Gegenwart

In Gedanken versunken, bemerkte ich nicht, wie wir in einer großen Küche angekommen sind. Auch hat Taehyung nichts mehr gesagt. „Mama!", kam es erfreut von meinem Sohn, der mich aus einer Erinnerung gerissen hat. Er stellte eine kleine Tasse auf dem Tisch nachdem er ein Schluck daraus getrunken hat. Hansung hat ein braunen Kakaobart über seine Oberlippe. Sanft wischte ich mit dem Daumen darüber. „Hansung. Wir gehen jetzt nachhause", meinte ich und half Hansung vom Stuhl runter. „Mama, können wir nicht noch ein bisschen bleiben? Taehyung hat mir versprochen, spääter noch mit mir zu spielen", fragte mich Hansung und sah mich mit einem Schmollmund an.

Hansung ist sehr gerissen und er weiß ganz genau, dass ich ihm fast nichts abschlagen kann, wenn er einen Schmollmund zieht. Jedoch presste ich meinen Mund zusammen, sodass ein dünner Strich war und schüttelte mit dem Kopf. „Du musst morgen in die Schule", erwiderte ich, „außerdem ist es schon spät und mir geht es nicht gut". Enttäuscht sackte die Schultern von Hansung nach unten.

„Hansung, wir können nach der Schule spielen. Natürlich nur, wenn deine Mutter nichts dagegen hat", schlug Taehyung vor und sofort erhellte sich die Miene von Hansung. „Okay. Ich habe nichts dagegen", sagte ich nur und irgendwie freute es mich sehr, dass Taeyung Zeit mit seinem Sohn verbringen möchte.

„Danke für die Hilfe und für das Aufpassen von Hansung", bedankte ich mich bei Taehung und ich ließ mich von einem Angestellten aus dem riesigen Haus zu führen. Taehyung begleitete uns aus dem Haus. „Ich fahre euch nachhhause", sagte Taehyung nachdem wir aus dem Haus gegangen sind. „Wir nehmen ein Taxi", erwiderte ich nur kalt. Taehyung schüttelte nur mit dem Kopf. „Ich möchte die Gewissheit haben, dass ihr sicher Daheim angekommen seid", verlangte Taehyung von mir. Seufzend gab ich nach. „Okay".

„Wartet bitte hier. Ich hole nur schnell das Auto", sagte er und verschwand im nächsten Augenblick auch wieder. Lange mussten wir nicht warten.


Während der Autofahrt ist Hansung im Auto eingeschlafen. Wir unterhielten uns leise im Auto damit wir Hansung nicht aufwecken. „Ich hoffe für dich ist es in Ordnung, wenn ich die Speichelprobe von Hansungs Tasse genommen habe für den Vaterschaftstest", wollte Taehyung von mir wissen, ob es mir nichts ausmacht. „Das macht mir nichts aus. Ich weiß ja ganz genau, dass du der Vater bist und der Vaterschaftstest positiv ausfallen wird", erwiderte ich nur. Neben mir konnte ich hören, wie Taehyung schwer schluckte. „Hast du wirklich nichts dagegen, dass ich mit Hansung Zeit verbringe? Oder hast du das nur gesagt, weil Hansung gerade da war?", fragte Taehung mich leise. „Ich meine das ganz ehrlich. Wenn du eh so viel Zeit mit ihm verbringst, können wir ihn auch bald sagen, dass du sein Vater bist". „Danke", bedankte er sich bei mir. „Du brauchst dich nicht zu bedanken", meinte ich nur.

„Ich meine nicht nur dafür sondern auch, dass du Hansung auf die Welt gebracht hast. Jetzt, wo er hier ist, kann ich ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen", sagte Taehyung und er lächelte liebevoll, als er kurz in den Rückspiegel auf Hansung gesehen hat. „Hat aber Eunji nichts dagegen? Ihr seit immerhin schon lange ein Paar", wollte ich von Taehyung wissen.

My Enemy is my Mate (Taehyung X Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt