Es gibt an die 8 Milliarden Realitäten auf dieser Welt. Selbstverständlich widersprechen mir Google und Wikipedia, sowie andere Wortklaubereien da vehement. Auch diese haben ihre Berechtigung.
Doch was wäre, wenn ich recht habe? Was ist, wenn wir wirklich so viele Realitäten haben, wie wir Menschen sind. Um es nicht zu übertreiben, lasse ich das Gedankenspiel in Richtung Tier- und Pflanzenwelt mal weg. Könnten sie sprechen, würden sie uns sicherlich von ihrer Realität berichten.
Jeder Mensch nimmt die Welt aus seiner ganz eigenen, individuellen Perspektive wahr. Aus der Summe seiner Erfahrungen ist er zum heutigen Augenblick gelangt. Diese Summe prägt seine Wahrnehmung, seine Empfindung, seine Reaktion, Aktion und Interaktion. Sie beeinflusst seine Sprache, seinen Glauben, sein Weltbild und so vieles mehr. Um es kurz zu machen, der Mensch ist ein Individuum.
Picken wir uns zwei Perspektiven heraus:
Eine junge Frau ist aufgewachsen und sieht zeitlebens verstorbene Mitmenschen und Naturwesen (ja, solche Menschen gibt es tatsächlich). Für sie ist es so normal mit ihnen zu interagieren, weil sie es von klein auf so gelernt hat. Es ist ihre Realität.
Eine andere junge Frau ist in einer streng wissenschaftsgläubigen Familie gross geworden. Sie sieht und glaubt an das, was man anfassen kann und damit interagiert sie. Damit lebt sie und es bildet ihre Realität. Kommunikation mit Verstorbenen gibt es bei ihr nicht.
Wer hat nun recht? Wessen Realität ist real?
Das Internet bringt mehr als genug Grundlagen für beide Sichtweisen. Also finden wir da wahrscheinlich keine Lösung. Mich zumindest würde eine langwierige Suche dahingehend aber auch langweilen. Also beobachte ich das Leben selbst.
Womit wir wieder zum Kern der Aussage zurück kommen. Wer hat das Recht zu behaupten die eine Lebenswahrnehmung ist wahr und die andere nicht? Ich für meinen Teil mag nicht meine Realität über die eines anderen stellen. Denn ich habe nicht seine Erfahrungen gemacht, ich habe nicht sein Leben gelebt, nicht dieselben Entscheidungen getroffen. Ich musste nicht seine Konsequenzen tragen.
Ich habe mein Leben gelebt und lebe es. Ich treffe meine Entscheidungen nach bestem Wissen und Gewissen. Ich trage deren Konsequenzen. Ich kann einfühlen in die Haltung und Erlebnisse eines anderen. Aber ich würde mir nicht anmassen, dass seine Realität weniger wahr ist als meine. Der Augenblick des Zusammentreffens bildet einen kleinen Berührungspunkt der Realitäten. Vielleicht wird die eine durch die andere oder gar beide gegenseitig inspiriert. Das ist der wahre Schatz.
Das gegenseitige erweitern der Realität. Gegenseitiges inspirieren um neue Horizonte zu erreichen.
Wenn wir lernen die Wahrheit oder Realität des anderen anzunehmen, aber auch uns unsere eigene zuzugestehen, werden wir eine friedvollere Welt kreieren. Denn aus dieser Haltung kann eine Kreativität erreicht werden, die der Zerstörung fern ist.
Da ist sie wieder, die Idealistin in mir. ;-)
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Herzöffner - Meine Gedanken
EspiritualIch liebe es zu kochen, Putzen mag ich nicht sonderlich, dennoch sind genau diese beiden Tätigkeiten dazu prädestiniert, dass sich mein Kopf von Ideen und Gedanken überfliesst. Diese werde ich hier teilen. Da es Themen sind, die durchaus ziemlich Ko...