Neko Nekoma Neko

Kapitel 1 oder Prolog???

„Manju, nein. Du kannst nicht mit! Ich muss zur Schule. Da sind keine Tiere erlaubt.", sage ich und versuche dabei streng zu sein, doch es klappt nicht. Zu meiner kleinen Manju kann ich einfach nicht streng sein. Die kleine, schwarze Katze buckelt, faucht mich an und will erneut in den schwarzen Rucksack springen, der vor mir auf dem Boden steht.

„Manjuuu.", jammere ich und seufze. Halte sie aber nicht mehr auf. Soll sie doch eben mitkommen. Dann bin ich wenigstens nicht so alleine.

„Aber du bleibst still, verstanden?", ermahne ich sie noch, dann ziehe ich den Reißverschluss vom Rucksack zu und lasse dabei einen Spalt offen, damit mein kleines Kätzchen noch Luft bekommt. Dann stehe ich auf, setze mir den Rucksack auf und mache mich auf zu meinem ersten Schultag an der Nekoma Oberschule.

Den Blick auf den Boden und meine Schuhe gerichtet schlendere ich über den Hof zur Schule und achte dabei auf jedes noch so kleine Geräusch. Ab heute gehe ich in die 1-3 und Manju darf auf keinen Fall auffliegen. Sonst sind wir dran. An meinem Spind wechsle ich die Schuhe und gehe dann die Treppen hoch zu meinem Klassenzimmer.

Ich bin einer der wenigen ersten im Raum und setze mich so nach hinten an das Fenster. Dort setze ich meinen Rucksack ab, ziehe mir die Jacke der Schuluniform aus, hänge diese über die Stuhllehne und räume dann Block und Stifte raus. Dabei schaue ich kurz nach Manju und wie es ihr geht, kraule ihr kurz hinter den Ohren und schließe den Reißverschluss dann wieder bis auf einen Spalt.

Nach und nach trudeln auch die anderen Schüler herein und suchen sich ihre Plätze aus. Nur zwei Plätze weiter Rechts sitzt ein großer Junge mit langen Armen und Beinen und silbergrauen Haaren. Perfekt für Volleyball, denke ich mir, verwerfe diesen Gedanken aber schnell wieder, denn schon kommt der Lehrer rein und geht die Anwesenheitsliste durch. Dann bittet er uns, wenn wir aufgerufen werden, aufzustehen und uns kurz vorzustellen. Es geht sofort los und kurz darauf werde ich aufgerufen.

„Kiyoshi Naoki.", sagt der Lehrer.

„Ja. Hier.", melde ich mich und stehe auf. „Ich heiße Naoki Kiyoshi und bin 15. Ich höre gerne Musik und habe eine Katze."

„Danke.", sagt der Lehrer und ruft den nächsten auf. Erleichtert setze ich mit.

Der Unterricht verläuft gut so und Manju und ich fliegen auch nicht auf. In der letzten Stunde teilt unser Lehrer Anmeldezettel für den Club aus, den wir wählen sollen, dann entlässt er uns. Ich packe den Zettel zusammen mit dem restlichen Schulzeug in den Rucksack, da höre ich plötzlich eine Stimme vor mir.

„Du hast also eine Katze?", sagt die Stimme. Ich schaue auf und sehe den hochgewachsenen, silberhaarigen Jungen vor mir, der zwei Tische weiter sitzt.

„Äh...ja.", stammle ich. Und wo ich ihn so direkt vor mir stehen habe, fällt mir auf, er sieht gar nicht mal so schlecht aus.

„Cool. Wie heißt sie denn? Und welche Farbe hat ihr Fell? Darf ich dich mal besuchen kommen und mit ihr spielen?", redet der Junge sofort los. Soweit ich mich erinnern kann, heißt er Lev Haiba.

„Sie heißt Manju und hat schwarzes Fell. Was das mit dem besuchen an geht...", sage ich.

„Manju? Wie das Gericht?", fragt Lev weiter.

„Ja genau. Ich liebe Manju und habe letztens auch ein Rezept für Katzen-Manju gefunden. Das will ich unbedingt ausprobieren, wenn ich wieder zuhause bin.", rede ich jetzt los. Wenn es ums Essen geht, bin ich in meinem Element.

„Du Kochst also gerne? Also ich ja nicht so, aber dafür Esse ich gerne.", sagt Lev. Ich muss leise lachen. Irgendwie ist er lustig. Ich stehe auf und setze meinen Rucksack auf.

„Na dann, bis morgen, Lev Haiba.", sage ich und gehe zur Tür.

„Nenn mich doch Lev, Naoki Kiyoshi.", erwiedert er.

„Dann nennst du mich aber Kiyoshi.", sage ich.

„Gut. Dann bis morgen, Kiyoshi.", sagt Lev und winkt, bevor er nach links abbiegt. Ich winke zurück und mache mich auf in die andere Richtung. Bis mir einfällt, dass wir ja in die gleiche Richtung müssen, um aus dem Schulgebäude zu kommen.