Ich seufzte und wollte es ihr erklären, als alles durch eine laute Explosion erschüttert wurde. Wir rannten aus dem Quartier, um zu sehen, was geschehen war. Was wir sahen, war pures Chaos. Überall lagen Trümmer, man hörte Leute schreien, weinen und nach Angehörigen rufen. Viele der Menschen waren verletzt und Tote lagen halb unter Schutt begraben. „Wir müssen ihnen helfen!", rief Musra und wollte los laufen, als Zehra sie aufhielt:„Wir müssen uns erst selbst in Sicherheit bringen! Was ist, wenn noch ein Agriff passiert? Wie willst du noch jemanden helfen, wenn du selbst tot bist?" „Wir können aber nicht nur an uns denken!",sagte sie und machte sich von ihn los. Roscha folgte ihr. „Wir sollten zusammen bleiben, wenn wir das hier schaffen wollen", sagte ich und wir liefen den beiden hinterher. Die Situation war schlimmer, als wir dachten. Die Bombe ist genau im Stadtinneren explodiert und hatte unzählige an Menschen verletzt. Wir konnten ein paar Leuten helfen, doch viele starben. Arasin rief uns zu sich:„Leute! Schnell kommt! Ich brauche hier dringend Hilfe!" Er versuchte einen ungefähr zehnjährigen Jungen, der mit den Beinen unter ein paar Metallstangen feststeckte herauszuziehen. „Ihr müsst sie anheben", sagte er. Roscha, Zehra und ich versuchten die schweren Stangen etwas an zu heben, währen Musra und Arasin ihn herauszogen. Der Junge weinte bitterlich. Er konnte nicht aufstehen und so musste Roscha ihn tragen. Wir versuchten bis zum Morgengrauen mit anderen, die weniger und auch garnicht verletzt waren so viele wie möglich zu retten. „Ich kann nicht mehr. Wir machen das schon seit Stunden. Wir sollten mit denen, die es überlebt haben Schutz suchen, sonnst sind wir der nächsten Bombe schutzlos ausgeliefert", sagte Zehra und ließ sich auf den Boden fallen. „Er hat Recht. Die, die jetzt noch unter Trümmern liegen, wenn überhaupt noch jemand da draußen sein sollte, sind wahrscheinlich schon nicht mehr am leben. Wir sollten uns jetzt besser auf die Überlebenden konzentrieren", sagte Roscha, die gerade eine ältere Dame mit einem Fetzten Stoff versuchte zu verarzten. „Aber was ist wenn da noch jemand ist? Wir können die doch nicht einfach im Stich lassen", schluchzte Musra:„Wenn auch nur einer da draußen sein sollte, dann müssen wir ihnen helfen!" Ich legte meine Hand auf ihre Schulter:„So heldenhaft deine Absichten auch sind, Musra. Wir können nicht riskieren, dass noch einmal so etwas passiert, solange wir hier sind. Wir haben so viele Leute gerettet. Das beste wäre es jetzt diese in Sicherheit zu bringen." Sie nickte zögerlich und wir machten uns mit den restlichen Überlebenden auf die Suche nach einer neuen Heimat. Wir nahmen den Proviant, den wir zwischen den Ruinen auftreiben konnten mit. Die meisten von uns waren stark verletzt und so musste jeder mindestens einen Verletzten beim Laufen helfen. Wir hatten nur ein großes Problem: Die Schutzhülle, eine magische Wand rund um die Stadt und die Wälder drum herum, um sie vor Angriffen und Eindringlingen zu schützen. Niemand wusste, was sich hinter ihr befindet und wie wir dort durch kommen oder geschweige denn überleben sollten. „Habt ihr eigentlich irgendeinen Plan, wie wir an der vorbeikommen sollen?", fragte Arasin. „Nope, aber das werden wir schon irgendwie anstellen. Ich meine, die soll ja nur vor Angriffen von außen schützen...",sagte ich und versuchte dabei positiv und motivierend zu klingen. Die Sorge in meiner Stimme war aber nicht zu überhören. „Naja, hat ja wohl nicht so gut geklappt mit dem Schutz von außen",antwortete Zehra scherzend. Roscha runzelte die Stirn:„Doch funktioniert hat sie. Wenn der Angriff von Außen gekommen wäre, dann wäre das Schild doch beschädigt worden" Arasin sah sie ungläubig an:„Das heißt also-" „Jap, der Angriff kam von inneren des Schildes",unterbrach Roscha ihn. Wir waren still. Konnte es wirklich sein, dass jemand von unserer Stadt das getan hat? Und wenn ja, wer und warum würde man das tun? Ich sah zu Musra rüber:„Hey, alles ok? Du bist so ruhig." Sie antwortete nicht. Anscheinend machte sie sich immer noch Sorgen. ‚Zu recht' dachte ich ‚aber wir mussten das tun. Sonnst wäre es vielleicht für uns alle zu ende.' Plötzlich hörten wir einen erneuten Knall. Eine zweite Bombe schlug in der Stadt ein. Viele brachen in Tränen aus. Zum Glück waren wir schon weit genug entfernt, sodass wir außer Reichweite waren. „Was habe ich gesagt?", sagte Zehra und blickte auf die Stadt zurück. Rauch stieg auf und verschmolz mit den mittlerweile wieder Nachthimmel. „Wir sollten morgen weiter gehen. Es ist schon dunkel und alle hier sind müde. Es ist nicht mehr weit", sagte ich und die anderen stimmten mir zu. Wir sammelten etwas Holz und versuchten Feuer zu machen, was allerdings kläglich scheiterte. Zum Glück war es Sommer, somit war es nicht allzu kalt. Wir rückten alle näher an einander und versuchten zu schlafen. Ich wachte nachts zu einem Geräusch auf. Als ich in Richtung Wald sah, bemerkte ich etwas blinkendes. Leise stand ich auf, um der Sache auf den Grund zu gehen....
Joa, ein etwas längerer Teil. Ich hoffe, er hat euch gefallen und natürlich sind Kritik und Verbesserungsvorschläge immer willkommen.
~V