Ethan Lee
Seit vor drei Jahren der Krieg zwischen Limbus und Nivis begann, musste ich kämpfen. Am Anfang musste ich die Truppen von Nivis unterstützen, bis der Krieg sich auch auf unser Land auswirkte. Danach war jeder Tag von Leid und Verzweiflung geprägt. Vor einem Jahr wurde auch meine jüngere Schwester Layla von der Armee eingezogen und kämpfte seitdem wie ich gegen Limbus. Jede Woche bekam ich einen Brief von ihr, in dem stand, was sie erlebt hatte.
„Mr Lee, denkst du auch, dass das ein guter Plan ist?", rissen mich die Worte des Generals aus meinen Gedanken. Der General, William Jones, hatte bereits in dem Krieg, der vor einigen Jahren getobt hatte, gekämpft, und wurde daher von allen Soldaten geachtet.
„Äh, wie bitte?"
Die anderen Teilnehmer der Besprechung verdrehten genervt die Augen. Heute besprachen wir, einige der Generäle, einen Plan, wie wir in diesem Krieg vorgehen würden.
„Sei nicht so unhöflich gegenüber General Jones", fuhr mich James Bennet, ein Truppenleiter unserer Armee, an. Seine Frau Eleanor Miller legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter und lächelte ihn sanft an. Sofort wurde er ruhiger.
„Ich habe gesagt, dass du an der vordersten Front an der Seite von Yiri Tamashiro kämpfen wirst. Du sollst versuchen, dich in die gegnerische Armee einzuschleichen und sie von innen heraus zu bekämpfen.", erklärte General Jones mit ruhiger Stimme.
„Yiri Tamashiro?", fragte ich. Der Name kam mir bekannt vor.
„Er ist der einzige Sohn der adligen Familie Tamashiro aus Nivis und bekannt als Assasine von Imaalaya", erklärte Alice Wellington, eine eiskalte Soldatin, die die Luftstaffel befehligte.
Sofort wusste ich, wen sie meinte. Er war auch unter dem Spitznamen Eisprinz bekannt. Es gab zahllose Gerüchte über ihn, er soll 100 Männer im Alleingang besiegt haben, soll von seinem Vater verstoßen worden sein, weil selbst dieser zu große Angst vor ihm gehabt hat. Selbst hatte ich ihn aber nie kennengelernt.
Beim Gedanken daran, ihn zu treffen empfand ich eine Mischung aus Aufregung und Nervosität. Hoffentlich kämpfte er wirklich genauso gut, wie die Gerüchte besagten, sonst könnte das unseren Untergang bedeuten.
General Jones fasste unseren Plan zusammen und beendete seine Ansprache mit den Worten: ,,Ist dieser Plan für alle in Ordnung?".
Die sieben Teilnehmer der Versammlung zeigten ihre Zustimmung. Daraufhin entließ uns der General mit einer Handbewegung.
Isaac Moore, einer meiner besten Freunde, nickte mir knapp zu und wünschte mir eine gute Nacht.
Weil ich morgen früh aufstehen musste, beeilte ich mich, ins Bett zu kommen. Der Weg von dem Zelt, in dem wir unsere Versammlung abgehalten hatten, bis zu meinem Zelt für diese Nacht war kurz, daher erreichte ich es zügig.
Nachdem ich mein Zelt betreten hatte, entledigte ich mich meinen Klamotten und ließ mich auf mein Feldlager fallen.
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Am nächsten Morgen
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Isaac, welcher ebenfalls bei der gestrigen Versammlung war, weckte mich schon vor Sonnenaufgang mit den Worten ,,Steh auf, Eth" und schüttete einen Eimer eiskaltes Wasser über mich.
,,Ich weiß, dass du es hasst, früh aufzustehen, aber willst du lieber, dass wir dich zurücklassen?"
Mit rauer Stimme antwortete ich: ,,Noch fünf Minuten."
,,Als ob ich darauf noch einmal hereinfallen würde! Früher bist du damit vielleicht noch durchgekommen, aber mittlerweile kenne ich dich besser." Mit dem Fuß trat er mich von meinem Feldlager.
Ich traf hart auf dem Boden auf und dachte mir: ,,Das gibt bestimmt blaue Flecken, Isaac, du Arschloch!"
Mit einem Schmunzeln auf dem Gesicht verließ er mein Zelt und sprach über die Schulter hinweg: ,,Zieh dich an. In zehn Minuten reiten wir los."
Ich hob meine Klamotten, die auf dem Boden verstreut lagen, auf, und zog sie mir über. Zuerst meine schwarze Jeans, danach das schwarze Leinenhemd, meine schwarzen Stiefel und schließlich meinen Gürtel, an welchem mein Schwert befestigt war.
Da ich generell nur schwarz trug, trug ich in der Armee auch den Beinamen ,,Schwarzer Schatten".
Nachdem ich fertig war, trat ich aus meinem Zelt und schritt auf die kleine Gruppe aus Generälen und Soldaten zu, die sich bei den Pferden, Einhörnern und Greifen versammelt hatte.
Amaya, meine Einhorn-Stute, war wunderschön. Ihr Fell war so schwarz, dass es jegliches Licht verschluckte, ihre Mähne und ihr Schweif fielen in wilden Locken ihre langen Beine hinab und ihr Horn glänzte in Regenbogenfarben.
Ich hatte sie an meinem siebten Geburtstag von meinem Vater geschenkt bekommen. Sie war das letzte Geschenk, das mein Vater mir vor seinem Tod gemacht hatte.
,,Hey, meine Süße", sagte ich und streichelte über ihren warmen Hals. Sie stupste mich zärtlich mit ihren Nüstern an und schaute mich mit ihren großen, braunen Augen an. ,,Ich hab dich auch lieb, Amy. Lass uns gehen und unser Land gemeinsam verteidigen!"
Ich schwang mich auf ihren blanken Rücken und hielt mich an ihrer Mähne fest, da Amy und ich Sattel und Zaumzeug verabscheuten. Sie engten uns ein.
Isaac und sein Greif Jackson traten neben uns und gemeinsam mit den anderen Generälen und den wenigen Soldaten, die uns begleiteten, setzten wir uns in Bewegung in Richtung Süden, in dem wir Kratos, den Mann, der den Krieg begann, bekämpfen würden.
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Die Liebe stirbt zuletzt - BL
Fantasy❗️Triggerwarnung❗️ Boy x Boy selbstverletzende Inhalte Suizid Don't like it, don't read it Ethan Lee ist ein General der Armee Imaalayas und glücklich, solange seine Schwester am Leben ist. Yiris Kälte und kaltblütigen Morde schrecken ihn Anfangs ab...