CHAPTER 2

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Schon an der Art und Weise, wie sich Isy nervös an meine Hand festgeklammert hatte, als uns Percy direkt vor dem Eingang des Waldorf Astoria Hotels herausgelassen und uns noch die Tür aufgehalten hatte, erkannte ich, wie unsicher sich mein Freund in diesem Augenblick gefühlt hatte.

Obwohl er mit der lockeren Jeanshose mit den modischen Löchern sowie dem karierten Hemd, welches er offen über einem schlichten schwarzen Shirt trug, ganz bezaubernd aussah und ich ihm dies auch natürlich sagte, um ihm eventuell seine Unsicherheit ein bisschen zu nehmen.

Auch hatte ich sogleich bemerkt, dass er von all dem Prunk und Luxus, welcher uns sogleich in der Eingangshalle entgegengekommen war, mehr als eingeschüchtert war. Dennoch hatte Isy versucht, böse Miene zum guten Spiel zu machen und hatte mir mit einem höchst glaubhaften Lächeln im Gesicht versichert, dass er sich wirklich darauf freute, meine Freunde kennenzulernen.

Auch wenn Isy bei dem Anblick der riesigen Penthouse Suite, welche Jonathans Vater diesem für die heutige Party zur Verfügung gestellt hatte, noch mehr in sich zusammengesackt war und sich geradezu schüchtern an meine Seite gedrängt hatte.

Aber inzwischen hatte sich die Situation ein wenig aufgelockert und Isy schien sich immer mehr in meine Freundesgruppe einzufügen.

„Hey Julian...dein Freund lässt sich wirklich alt aussehen, mein Lieber...", grölte Jonathan betrunken, nachdem Isy gerade gekonnt den Ping-Pong Ball in einem der Becher des gegnerischen Teams versenkt hatte.

Und natürlich grinste der Sohn des Hoteleigentümers breit und zwinkerte mir flüchtig zu, als er den Becher hob und diesen in einem schnellen Zug exte, woraufhin seine Kumpels ebenfalls in lautes Grölen ausbrachen.

Eigentlich hätte ich mich ebenfalls lieber zu den paar Mädels auf die Dachterrasse verzogen, welche sich entweder in den kleinen Lounge Ecken niedergelassen hatten, um friedlich miteinander zu quatschen oder bereits den Jacuzzi erobert hatten.

Ich war nämlich eigentlich gar kein Fan von diesen ausgiebigen Saufgelagen und war kein häufiger Partygänger, aber Jonathan hatte mich und Isy sogleich mit zu der Gruppe an Männern gezerrt, welche sich kreisförmig um den aufklappbaren Beerpong Tisch versammelt hatten.

Isy lächelte mir ebenfalls kurz zu und sein wunderschönes Lächeln wurde noch breiter, als ich einen Arm um seine Taille schlang und ihm einen kurzen Kuss vor den Augen meiner anderen Schulfreunde auf die Wange hauchte.

Wie erwartet bekamen wir ein paar seltsame und peinlich berührte Blicke ab, denn Jonathan hatte es offenbar vergessen, den anderen Partygästen unmissverständlich mitzuteilen, dass Isy und ich fest zusammen waren.

Es befanden sich aber auch so viele fremde Leute in dieser Suite, welche ich gar nicht kannte und die Jonathan wohl auch noch kurzfristig ebenfalls zu seiner „kleinen" Party eingeladen hatte.
Darunter befanden sich laut Jonathans Aussage und nach den paar Gesprächsfetzen auch ein paar Verbindungsbrüder der Columbia Universität hier in New York und nach der gerade mal vierzigminütigen Spielzeit konnte ich davon ausgehen, dass diese sehr alkoholerprobt waren.

Auch hatten inzwischen ein paar Jugendliche die gemütliche Sofaecke zu einer provisorischen Tanzfläche umfunktioniert und ich befürchtete, dass in jeder Sekunde ein paar der wild tanzendenden Teenager gegen die teuren Vasen und Kunstwerke stoßen könnten und diese folglich zu Boden und zu Bruch gehen könnten.

Aber dies musste wohl dann Jonathan seinem werten Herr Erzeuger erklären, dass ein paar seiner Partygäste die Penthouse Suite im Waldorf Astoria verwüstet hatten.

„Julian, du bist wieder dran!", brüllte mir Jonathan im nächsten Moment ins Ohr und ich verzog kurz den Mund, da mir sein alkoholgeschwängerter Atem in die Nase stieg.

Fire Heart #LGBT Julians GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt