Sie fahren die Straße hinauf und es sieht so aus, als würde es in Richtung Meer gehen.
Victoria genießt die Aussicht in vollen Zügen auf dem Motorrad, und lässt sich vollkommen gehen.
Orions Wärme macht den Fahrtwind halb so übel. Sie lehnt sich näher zu ihm, und die Lücke zwischen ihren beiden Körpern wird komplett geschlossen. Sie umschlingt ihn fest
Ihn allerdings, scheint das nicht weiter zu stören. Er blickt nur einmal kurz nach hinten zu ihr, so als würde er es eigentlich nicht gewollt haben, oder sich trauen. Vielleicht hat er nicht erwartet dass sie ihm so nahe kommt. Oder er mag so viel Nähe ganz einfach nicht, und war deshalb irritiert. Zweitens kommt da wohl eher in frage.. Aber an diesem Gedanken hängt sie sich nicht weiter auf.
So mehr sich Victoria umschaut, fällt ihr auf, dass sie diesen Teil der Stadt, noch gar nicht richtig kennt, was die Gegend noch bewundernswerter. Es befinden sich viele schöne Häuser hier. Es ist sehr ruhig.
Wenn man sich umschaut merkt man, dass die Leute hier mehr Geld besitzen. Sehr viel mehr, um genau zu sein.
Das einzige, was man hier ab und an sieht, sind ältere Pärchen, die zusammen ihren morgendlichen Spaziergang machen. Eltern mit ihren Kindern;
Kinder, die einfach zusammen spielen und ihre Zeit genießen. Es kommen uns ständig teure Autos entgegen. Es scheint auch nicht so, als würden gewöhnliche Leute irgendwo in der Nähe leben. Es schreit nach Snobs und in Geld badenden Bürgern aus der Oberschicht. Nicht, dass ich das nicht gut heißen würde, im Gegenteil, ich gönne jedem der die Möglichkeit hat sein Leben in diesem Ausmaß auszuleben, in dieser pompösitat. Nur weiß ich auch wie es ist, wenn man all diese Vorteile nicht hat. Ich selbst komme aus eher bescheidenen Verhältnissen. All das wirkt dann etwas 'extrem' auf einen. Und ehe sie sich versieht und im Anblick der bezaubernden Häusern versinkt, fährt er um eine Kurve und weiter Richtung Strand. Die Straße hinunter schimmert das blaue Meerwasser in der Morgensonne und am Ende der Straße befindet sich eine kleine Hütte, ein kleiner Kiosk so wie es scheint. Doch dort fährt er auch dran vorbei und den steinigen Weg entlang, bis er irgendwann hält und seinen Helm absetzt. „Wir sind da" sagt er, und dreht sich zu Victoria. Sie setzt ihren Helm auch ab, und steigt vom Motorrad. Sie schaut um sich und schließt ihre Augen, das Meeresrauschen und die frische Briese lassen ihre Haare leicht im Wind wehen und ein leichtes Lächeln formt sich auf ihren vollen, rötlichen Lippen. Sie atmet tief ein und wendet sich wieder zu Orion, welcher sie zuvor schon die ganze Zeit beobachtet hat.
Sie zieht irritiert eine Augenbraue hoch. „Warum starrst du mich an?" und bewegt sich auf ihn zu. Er sitzt immer noch auf dem Motorrad. „Darf ich dich etwa nicht angucken? Immerhin bist du der Grund warum ich überhaupt hier bin." Nun schaut er sie mit gerunzelter Stirn an. „Ich hätte nur nicht gedacht dass wenige Minuten am Strand schon dafür sorgen dass du mich anschaust als wäre ich der Grund warum du morgens wach wirst." Sie grinst. „Nimm dich nicht zu voll, Mädchen." Das hätte er ihr nicht sagen dürfen. Victoria weiß ganz genau wie sie dieses hin und her anheizt. Für sie sind sowas wie die Olympischen Spiele eröffnet worden. Sie kommt ihm näher, ihr Lächeln ist nicht verschwunden. Es scheint so, als würde Orion das nicht so schön finden. Er wirkt unenspannter so näher sie ihm kommt. Die beiden trennen nur noch wenige Zentimeter, aber noch genug, um nicht das Gefühl zu haben, dass einem direkt in den Mund geatmet wird. Sicherheitsabstand sollte immer gegeben sein, bevor Orion verschreckt, und wieder zumacht. Dafür hat sie ihn jetzt schon viel zu weit bekommen, sie ist vorsichtig.
„Weiß du; Du kannst so tun als würde es dir nichts ausmachen dass ich da bin, aber du magst meine Anwesenheit jetzt schon. Und irgendwann wirst du auch noch merken, dass ich gar nicht so übel bin,wie du glaubst." Er lacht laut und schaut ihr tief in die Augen. Mit seiner linken Hand hält er seinen Helm noch, und mit der rechten zieht er Victoria ganz leicht zu sich. Ihre Miene verzieht sich, aber nicht, weil sie seine Nähe so unerträglich findet, sondern weil sie damit nicht gerechnet hat. Scheinbar ist er doch nicht so langweilig wie er es ihr erst zu verstehen gegeben hat. „Sobald wir hier fertig sind kannst du sehr gerne deine Zeit damit verbringen, dir meine Anwesenheit wieder herbeizuwünschen, ansonsten war es das." Und er lässt sie wieder los, mit einem leichten Händedruck von sich weg, wobei sie wieder einen kleinen Schritt zurück macht.
„Aber schön zu wissen, dass du hoffst." sagt er in einem ruhigen Ton. Und nun ist er derjenige, der grinst.
Victoria gibt sich noch lange nicht geschlagen. Sie schaut an Orion auf und ab, schnauft und sagt „Wenn du das sagst, Orion." Sie zuckt mit den Schultern und nimmt ihm den Helm weg. Nun hat sie ihren und seinen und verdeutlicht ihm mit einem klaren Blick, dass er vom Motorrad absteigen solle. Er tut das was ihm vermittelt wurde und nimmt ihr die Helme wieder weg. Sie wusste erst gar nicht so richtig was er möchte bis er ihr gesagt hat, dass sie doch loslassen solle. Naja wenn er sich die Mühe machen will, dann bitte. Ich dachte ja, er mag mich nicht, aber scheinbar doch genug, um mich nichts schleppen zu lassen. Denn den Rucksack den ich die Fahrt über auf hatte, hat er mir auch abgenommen und über die Schulter geworfen. Er guckt mich den ganzen Weg über auch nicht an. Immer mal wieder nach links und rechts, es wäre auch zu schade es nicht zu tun, hier an diesem Strand ist es wirklich wunderschön. Aber nicht hinunter zu mir. Er führt mich einfach den Weg entlang, und ich laufe ihm hinterher. Er wird wohl wissen was er tut, immerhin ist er derjenige der sich hier auskennt.
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Orion's Chaos
Teen FictionManchmal ist es besser, sich von Menschen fern zu halten - denn ihr Chaos steckt dich an. Es schließt dich ein. Es frisst dich auf. Und wenn du drohst daran zu ersticken, öffnet sich ein kleiner Spalt, und du bleibst. Du bleibst genau da, an dies...