16. Lisas Familie

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Lisa

Ich schaute mich unruhig um. Überall konnte sich hier einer von Lukes Vampiren verstecken. In einiger Entfernung sah ich eine Person, die mir bekannt vorkam. Ich schaute genauer hin und erkannte meinen Vater. Erschrocken hielt ich die Luft an. Mein Vater blicklte sich irgendwie suchend um. Es konnte nur noch Momente dauern, bis er mich entdeckte. Schnell dachte ich nach, dann bewegte ich mich in seine Richtung. Sekunden später richtete sich sein Blick auf mich und ich erkannte Erstaunen in seinem Blick. „Lisa!" Ich beschleunigte meine Schritte und fiel ihm in die Arme. „Was machst du denn hier, Lisa?", fragte mein Vater erstaunt. „Ich war mit meinen Freunden unterwegs und..." „Wo warst du eigentlich die letzten Wochen? Die Schule hat auch schon nach dir gefragt!", unterbrach mich mein Vater. „Ich, äh..." Ich wollte mir gerade eine möglichst unscheinbare Antwort ausdenken, als Jonas in meine Richtung sprintete und kurz vor mir anhielt. „Hier bist du also", keuchte der Vampir und musterte meinen Vater. „Wer bist du denn, junger Mann?", fragte der. Jonas blinzelte. „Ich bin Jonas, ein Freund von Lisa. Ich bin heute mit ihr unterwegs." „Aha. Nett, dich kennenzulernen", erwiderte mein Vater etwas steif. „Und du kommst jetzt mit nach Hause. Wir machen uns alle große Sorgen um dich." Ich wollte protestieren, aber mein Vater ignorierte mich und ging davon. Ich seufzte und winkte Jonas, mit uns zu kommen. Der Vampir wirkte etwas eingeschüchtert, als er neben mir so dahinlief.

„Lisa! Es geht dir gut!" Meine Mutter umarmte mich so fest, dass ich kaum noch Luft bekam. Jonas knurrte leise, woraufhin ich ihm auf den Fuß trat. „Du bist so dürr! Hast du in den letzten Tagen denn nicht genug gegessen?", sorgte sich meine Mutter und ließ mich endlich los. Ich ächzte. Die Wahrheit konnte ich ihr ja schlecht sagen. „Doch, schon, aber ich bin halt viel gewandert." Und musste Vampirbisse und Kämpfe über mich ergehen lassen, fügte ich noch in Gedanken hinzu. „Auf jeden Fall isst du jetzt erstmal etwas. Dein junger Freund kann gern mit uns essen, wenn er will." Ich schaute Jonas an und nickte ihm leicht zu. Er verstand und folgte mir. „Lass deine Haare so, wie sie sind, um die Narben an deinem Hals zu verdecken", murmelte er mir leise ins Ohr. Ich nickte und setzte mich an den Tisch, Jonas gleich neben mir. „Lasst es euch schmecken!" Ich lud mir eine große Portion Nudeln mit Tomatensoße auf den Teller und fing an zu essen. Jonas nahm sich eine kleinere Portion. Nachdem wir eine Weile schweigend gegessen hatten, brach ich die Stille. „Ich würde gern ein paar Tage bei Freunden übernachten." Sofort kehrte Stille in der Küche ein, man hätte sogar eine Feder fallen hören. „Bist du dir sicher, Schatz?", fragte meine Mutter schließlich. Ich nickte und stupste Jonas unauffällig an. „Lisa könnte bei mir übernachten, wenn sie will." „Wie alt bist du denn überhaupt, junger Mann?", meinte mein Vater mit zusammengekniffenen Augen. Mein Herz sackte in die Hose. Ich wusste zwar nicht, wie lange Vampire lebten, aber ich glaubte nicht, dass es auf diese Frage eine Antwort gebe. „19", erklärte Jonas ohne zu zögern. „Ok." „In Ordnung, Lisa. Wenn du unbedingt möchtest, kannst du ein paar Tage bei Jonas übernachten." „Danke, Mama", sagte ich erleichtert. Ich hoffte, das genügte, um meine Probleme mit Luke zu klären. „Aber vorher muss ich dringend mein Handy aufladen. Bin gleich wieder da!" Damit sprang ich auf und rannte hoch in meine Zimmer.


So, hier ist das versprochene zweite Rätsel. Wer kann es lösen? Gemeinsam mit einer dritten Person bilden sie eine Musikband. Viel Spaß^^

Vampir, Werwolf oder Mensch?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt