I'm the King of England(Jikook)

Reach the sky

Tatsächlich hatte ich vergessen zu atmen, weshalb ich erst jetzt richtig dazu kam. Jin, welcher sich beschämt weiter am Kopf kratzte, ließ einen lauten Seuftzer von sich.

"Tut mir Leid, dass ich dir meine Kraft nicht zeigen kann wie es die anderen Jungs bestimmt gemacht haben... Es scheint als müsstest du mich einfach als einen gewöhnlichen jungen Mann sehen, Jiminie." Sein Lächeln verriet seinen Scham nicht, seine Stimmlage jedoch schon. Davies verblieb tonlos, als wüsste er sich nicht zu helfen.

Ich jedoch nahm seine warmen Hände in meine. "Du bist gut genug wie du bist, Jin Hyung." Hyung nannte ich ihn wie ich es sonst nur bei meinen alten Tanzkameraden getan hatte. Diese Tatsache ließ mein Herz kribbeln, als diese traurige und gleichzeitig schöne Erinnerung mich überkam. "Egal ob du nun Phönix, Heiler oder einfach nur ein Mensch bist. Du hast nämlich die Gabe des Vertrauens. Wir kennen uns kaum und ich kann bestätigen, dass ich dir vollends vertraue, Hyung"

Anscheinend hat meine kleine Rede den älteren auf gemuntert, denn er zog mich in eine Umarmung. Diese Umarmung schrie nur so nach Geborgenheit und... Zuhause.

"Vielen Dank, Jiminie. Das hat mich wirklich glücklich gemacht." Säuselte er sichtlich berührt und streichelte mir mein Haar. Natürlich schenkte ich ihm daraufhin ein Lächeln, denn dieser Mann, der die Liebe nur so in sich trug, hatte es verdient gesehen zu werden.

"Uns ruft der letzte Prinz dieses Schlosses, also ist es Zeit sich zu verabschieden." Kündigte Davies an und ich schmollte, weil wir im Vergleich nur kurz hier waren.

"Hey... wir werden uns doch beim Abendessen wieder sehen." Jin löste unsere Umarmung nun ganz und richtete meine Kleidung wie eine Mutter. "Nun gehe schon. Ich bin sicher bei unserem Kook wirst du einen Puls auf 180 erleben."

"Woher wusstest du, dass wir nun zu Jungkook gehen? Und warum sollte mein Puls auf 180 gehen?" Schaute ich ihn an und er schüttelte nur den Kopf, was unser Zeichen war zu gehen.

Wir verließen das Zimmer mit einem Hauch von Liebe in unserem Herzen. Jin könnte auch gesagt haben, er wär Amor. Ich hätte es ihm sofort geglaubt.

"Du bist nicht der erste der unseren Jin sofort sein Herz anvertraut" Sagte Davies zu mir und ich blickte zu ihm.

"Tatsächlich?" Fragte ich, obwohl es mich nicht wunderte. Nach all den Gefühlen in all den Zimmern hatte ich dieses wohl am wenigsten erwartet. Mein Blick erfasste ein Nicken seinerseits und ich schaute wieder nach vorn. "Wieso zeigt ihr mir all diese Kräfte? Wieso behaltet ihr mich hier wenn ich zuhause sein könnte? Ich bin ja nicht verletzt." Fragte ich meine Frage, die ich neulich am Tisch gestellt hatte.

"Ich denke das musst du unseren jüngsten Fragen." Antworte mir der ältere Herr.

"Wieso das?" Mir war bewusst, dass Davies sicherlich Jungkook meinte. Auch Jin vorhin hatte Jungkook erwähnt.

"Weil er dich hier haben möchte." Diese einfache Antwort hatte mich wieder so leicht aus dem Konzept gebracht, doch ich wollte es dabei belassen.

Davies führte mich durch die breiten Flure hinaus ins Freie. Sofort fingen meine, vom Licht geblendeten, Augen den See von vor einigen Tagen auf. Mein Herz machte einen Sprung als ich ihn sah. Das war der See an dem ich und meine kleine Schwester uns verlaufen hatten und ich hätte nicht gedacht ihn jemals wieder zu sehen.

Diese einfache Dummheit von mir hatte mir Türen für neue Möglichkeiten geöffnet, als damals Jungkook zu uns gekommen war. Als er seinen Schein als Idol einfach so abgelegt hatte und seine Menschlichkeit mir präsentiert hatte. Dieser Mann hätte mich raus beten können, doch er blieb.

Er blieb und sprach mit mir. Er hatte mich gesehen.

"Woah..." Entlockte es sich mir als ich die königlichen Schwäne kurz darauf erkannte. Ihr Gefieder fing jede winzige Wasserperle auf wie als wäre es ein Schatz. So etwas bedeutungsloses hatte mich außer Gefecht gesetzt und mein Mund klappte nur so auf. Was hatte dieser Ort so an sich, dass ich mich so hingezogen fühlte?