Türchen 10

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Pärchen: Yoonbae

Zusammenfassung: Hyunsuk wacht nach seinem Tod eingesperrt in der Hölle auf. Der Dämon Jinyoung sucht sich dort sein neues Spielzeug.

Warnung: Erwähnung von Selbstmord, Gewalt, Erniedrigung, Blut, sexueller Inhalt, Übernatürliches

Es war warm. Es war diese ekelhafte Wärme, die man aus dem Sommer kannte. Es war genau die Temperatur, wenn es doch schon die angenehme Wärme überschritt und man begann stinkend zu schwitzen.

Es war dunkel. Es drang kein natürliches Tageslicht an diesen Ort. Nur brennende Fackeln schenkten der Umgebung ein Aussehen.

Es stank. Es war ein Geruch, denn man nur dann kannte, wenn man sich intensiv mit Chemie auskannte. Ein Hauch an Schwefel und vielleicht auch etwas Beißendes wie Ameisensäure.

Es war seltsam. Hyunsuk war auf einem warmen Steinboden aufgewacht und hatte sich in einer spartanischen Zelle wiedergefunden. Er bezweifelte, dass dies der richtige Ort für ihn war.

Erbärmlicherweise konnte er sich noch genau daran erinnern, was geschehen war. Dieser kleine pissige Dealer hatte ihm eine Pistole an den Kopf gehalten und abgedrückt. Warum hatte er es getan? Er war scheinbar mit dem falschen Fuß aufgestanden und hatte auch sonst einen recht miesen Tag gehabt.

Hyunsuk wollte ihm wirklich das Geld zahlen, bloß erst am nächsten Morgen, weil sein dummer Chef, sein Gehalt zu spät überwiesen hatte. Hyunsuk hatte seinen Nebenjob gehasst. Seine Eltern hatten ihn dazu verdonnert, dabei kam er gerade so mit seinen semi-stabilen Noten in der Schule zurecht. Und das war auch der Grund, weshalb Hyunsuk sich gelegentlich mal ein bisschen Gras genehmigte. Einfach zum Entspannen vom Schulstress.

Hyunsuk hatte sich in den letzten zwei Jahren wirklich gut zusammengerissen. Nein, wirklich, hatte er. Er war nie ein böser Mensch. Er war oft einfach nur ein Mitläufer gewesen, abgesehen von dem einen Mal als er Jinyoung's Kopf in die Kloschüssel gesteckt hatte. Hyunsuk schwor, dass das wirklich nur einmal passiert war. Der Rektor hatte es nämlich mitbekommen, weshalb Hyunsuk einen gehörigen Einlauf bekommen hatte. Danach hatten seine Eltern ihn an der kurzen Leine und seine Pseudo-Freunde musste er fallen lassen. Das war wahrscheinlich auch besser so. Sein Gewissen hätte ihn dann wohl aufgefressen, mit Haut und Haar.

Er hätte irgendwann nicht mehr hinsehen können, wie sie Jinyoung mobbten, insbesondere weil es irgendwann Ausmaße annahm, die nicht mehr normal waren. Warum gingen sie damals alle auf seinen Mitschüler los? Er trug eine Zahnspange, hatte meist fettige Haare und eine unordentliche Schuluniform. Optisch war er nicht sonderlich ansprechend, pummlig und übersät mit Akne. Seine Familie lebte im Sozialbau und seine Noten waren auch noch schlecht. Kurz gesagt, Jinyoung war der größte Versager der Schule und das machte ihn zum ultimativen Opfer. Umso erschreckender war es, als Jinyoung für mehrere Tage verschwand, bis ihr Lehrer ihnen mit Bedauern mitgeteilt hatte, dass ihr Mitschüler sich das Leben genommen hatte.

Hyunsuk wurde schwer ums Herz, wenn er daran zurückdachte. Es war schon übel gewesen.

'Selbstmord ist eine Todsünde.'

Hyunsuk schreckte hoch und saß kerzengerade. Woher kam diese Stimme? Hatte er sie sich eingebildet oder nur in seinen Gedanken gehört? Wirr schüttelte er seinen Kopf und blickte hastig auf, als er schlürfende Schritte hörte. Sein Blick legte sich auf die Gitterstäbe vor ihm. Diese Zelle war seltsam. Er hatte all die Zeit keine menschlichen Bedürfnisse, wie Hunger oder Durst, verspürt. Selbst Wasserlassen musste er nicht.

Heftig zuckte er zusammen als plötzlich eine Person in einem dunklen Umhang hinter den Gittern stand. Hyunsuk konnte unter der Kapuze kein Gesicht erkennen. Die rechte Hand hob sich und der Zeigefinger deutete direkt auf Hyunsuk. Die Kapuzengestalt sagte irgendwas in den Gang zu dessen rechten Seite. Hyunsuk verstand kein einziges Wort. Er war zwar kein Experte, aber in seinen Ohren hörte es sich sehr nach Italienisch an. Eher er sich versah, trat eine weitere vermummte Person an die Zellentür und öffnete diese mit einem Schlüssel. Quietschend schwang die Tür auf und ermöglichte den beiden Fremden einzutreten.

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