Kapitel 1

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Ein leichtes Lächeln schlich über meine Lippen als ich die geborgene Wärme der Sonne spürte, deren Strahlen in mein Zimmer hinein schlichen. Wohl fühlend begann ich mich zu recken, bis jedes einzelne Gelenk ein kleines knacken von sich gab. Die wundervolle Wärme, welche sich in mein Himmelbett über die Nacht breit machte. Meine Augenlider öffneten sich und meine türkisen Augen kamen zum Vorschein. Meine Blicke schweiften einmal über mein großes, in weiß und rosa gestrichenes Zimmer. Langsam begann ich mich auf zu richten und mich hin zu setzen, dabei fielen drei meiner vielen, weichen und unterschiedlichen Kissen hinunter. Ehe ich mich versah, bekam ich auch schon Besuch von meinem Kater Johnsy. Der schwarz, grau getiegerte fratz begrüßte mich mit einem kleinen Maunzen, was so viel bedeutete wie: "Guten Morgen. Es ist Zeit das es Frühstück gibt."
"Dir auch einen guten Morgen, mein Lieber.", nahm ich den Kleinen auf meinen Arm und begann ihn zu kraulen. Nach kurzer Zeit begann er zu schnurren und mein Blick wanderte zu meinem Wecker, welcher 11:36 Uhr anzeigte.
Es muss Wochenende sein, sonst hätte ich Unterricht, bei meinen privaten Lehrern.
Ich setzte meinen Maunzer auf den Boden ab und stand auch langsam mal auf.
Ich ging als erstes in mein eigenes Badezimmer und duschte ausgiebig.
Nach der warmen und wach machenden Dusche wickelte ich mir ein Handtuch um mein braunes, langes, nasses Haar.
Ich zog mir eine hellblaue, leicht zerrissene, lange Jeans und ein weißes Top an. Ich schminkte mich nicht, was ich eh so gut wie nie tat, da ich kaum raus kam.
Eine 16-jährige die Partys machen will und Leute kennen lernen will, wird in eine Villa eingesperrt.
Wenigstens habe ich meine Tiere.
Ich rannte die lange, Wendeltreppe hinunter um in das erste Stockwerk zu gelangen. Sofort ging ich in das dritte Zimmer von links um in die "Fütterungskammer" zu gelangen.
Als erstes nahm ich eine Packung von Whiskas um den quirligen Kater zufrieden zu stellen.
Auf dem Weg zur Küche sah ich unseren Butler Sir Henry Focus. Ein sehr liebevoller und selbstverständlicher Mensch, der immer nur das Beste für unser Wohl möchte. "Guten Morgen Sir.", grinste ich.
"Morgen, Miss Lanston."
"Wie oft hab ich schon gesagt das du mich Karry nennen sollst.", legte ich meine Hände an meine Hüften.
"Entschuldigen Sie Miss...", ich unterbrach ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue.
"Karry.", lächelte er und staubte weiter die Bilder ab.
Ich machte mich wieder weiter auf den Weg zur Küche, wo mich unser Koch und seine Helfer erwarteten.
"Bonjour Louis.", lächelte ich als ich die große Küche, welche einer eines 5 Sterne Lokals ähnelte, betrat.
"Ah Miss.", kam der dicke kleine Koch, der eine weiße Kochmütze trug, auf mich zu und gab mir einen Kuss auf die Hand.
Er kam aus Frankreich, nachdem sein Restaurant geschlossen werden musste.
Meine Backen färbten sich in ein zartes Rosa.
"Möchten sie schon vor dem Mittagessen etwas kosten?", lächelte er mir mit einem Französischen Akzent zu. "Non Non Non, dass geht nicht das wissen sie selbst."
"Eigentlich würde ich gerne das Schälchen für Johnsy hohlen. Ich müsste es gestern Abend hier ab gestellt haben."
"Oh natürlich.", der Koch klatschte zweimal mit den Händen und eine Küchenhilfe kam mit dem kleinen Silber-Schälchen. "Merci.", gab ich zurück und verließ die Küche auch wieder.
Wieder angekommen in der "Fütterungskammer", packte ich den Inhalt der Whiskas Packung in das Schälchen und stellte es in meinem Zimmer ab. Mein zufriedener Tiger fraß genüsslich daran.
Lächelnd sah ich ihm ein paar Minuten dabei zu, bis ich mein Zimmer verließ und anderes Futter holte.
Von Körner bis Leckerlies, war alles dabei. Zwei Dienstmädchen brachten es hinaus in den Garten, wie jeden Morgen.
Draußen angekommen, saß mein Dad auf dem Liegestuhl und laß Zeitung, wie jeden Morgen.
"Morgen mein Goldglöckchen."
"Hey Dad.", gab ich ihm ein Kuss auf die Wange. "Wo ist denn Mum?", fragte ich verwirrt.
"Sie ist bei dem neuen Gärtner und bespricht irgendetwas."
"Okey, dann sehe ich mal nach ihr.", beschloss ich und machte mich auf den Weg.

Gad, Heute gut morgen böseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt