5. Kapitel

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Ein kühler Wind wehte uns entgegen, als Harry und ich kurze Zeit später die Tür aufstießen und ins freie traten. Ich zog den Reisverschluss meiner Jacke zu.
Verdammt kalt für den Sommer!

Wir schlugen den Weg zum Park ein. Ab und zu begegneten uns kleine Guppen Jugendlicher, die kreischten und mit uns reden wollten.
Ich war Harry sehr dankbar, dass er ihre Fragen so geduldig beantwortete.
Ich liebe unsere Fans ja, aber im Moment hätte ich alles dafür gegeben, als normaler Mensch alleine mit Harry reden zu können.

 Als wir um die nächste Ecke gebogen waren hatten wir endlich unsere Ruhe.

„Und? Was ist los. Warum wolltest du so dringend mit mir reden?" 

Mein bester Freund sah mich aufmerksam an.
„Ähm, ja. Also, das ist so ...  seit dieser einen Nacht, in der wir Lia fanden, konnte ich kaum schlafen. Ich habe viel nachgedacht. Über ... Lia"

Ich sah Harry in die Augen. Er erwiderte meinen Blick kurz, dann sah er rasch seinen Händen zu.

„Und ...  zu was bist du gekommen?", fragte er nun doch nach. Es klang unsicher, als wisse er nicht genau, ob er die Antwort wirklich hören möchte. Oder war es nur eine Täuschung?

„Ich ...  also ...  ich habe mir überlegt, sie zu adoptieren."

Jetzt war es raus.

Harry reagierte nicht.
Ich versuchte, aus seinen Gesichtszügen zu erkennen, was er dachte; vergeblich.

Dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, antwortete er endlich. Langsam, bedacht und ungewöhnlich ruhig. Trotzdem tat es weh, was er sagte.

„Nein."

Ein Wort.

Ich trat einen Schritt zurück.
Schluckte.

„W-was?"

Harrys Stimme schnitt in mein Herz und ich merkte, wie sich meine Brust zusammenzog.
„Nein, adoptiere sie nicht."
Ungläubig schüttelte ich den Kopf.
„Warum?", fragte ich. Meine Stimme war kaum mehr als ein flüstern.

Harry antwortete nicht. Stattdessen drehte er sich wortlos um und lief davon.

Und ich blieb stehen. Verwirrt, einsam - und enttäuscht.
Selbst, als der knirschende Kies schon längst verstummt war, lauschte ich noch in die Dunkelheit.

Komm zurück, Harry! dachte ich verzweifelt.
Doch er kam nicht.

Kraftlos lies ich mich auf eine Parkbank sinken und vergrub das Gesicht in den Händen.

Nein, nein, nein! Das darf doch alles nicht wahr sein!
Ich dachte er würde mich verstehen. Von allen anderen.
Dass er mir Mut machen würde. Mir gut zusprach, dass es das richtige war.
Aber nein, er hatte nichts davon getan. Er war weggelaufen.

Frustriert kickte ich ein Kieselsteinchen ein paar Meter weg.

Was für ein Idiot!

Meine Augen brannten wie Feuer, ich rieb mir mit dem Ärmel meiner Jacke darüber. Langsam wichen die Wut und der Frust, die Verzweiflung dagegen wuchs.
Es war eine grauenhafte Enge, die mich bedrückte, mein Herz schwer machte.

Eine einzelne Träne bahnte sich ihren Weg und tropfte auf meine Jeans.
All die schlaflosen Nächte, der Streit mit Harry – alles brach auf mich ein. Alles, was ich so sehr versucht hatte zu unterdrücken.

Eine zweite Träne folgte. Dann eine dritte.
Warum musste alles so kompliziert sein?

⁞⁚·—–—·⁚⁞

„Maria warte!"

So schnell ich konnte rannte ich hinter meiner aller besten Freundin her. Erst am Flussufer wurde sie langsamer – inzwischen hatte ich schon Seitenstechen!

Ich hörte, wie Maria leise weinte und hockte mich neben das blonde Mädchen.

„Ich will hier auch nicht weg. Ich will bei dir sein. Aber wünschst du dir nicht auch nichts sehnlicher als eine Familie, die immer für dich da ist und dich mehr liebt als alles andere auf dieser Welt?"

Sie zuckte die Achseln und schniefte.

Mein Blick wanderte in die Ferne. Der Himmel färbte sich bereits leicht lila, am anderen Ufer hörte ich Grillen zirpen.

„Ich will mich nicht entscheiden, Maria", wisperte ich.
Da nahm sie mich in den Arm und wir weinten ein bisschen.

„Ich habe Angst, dass wir uns nie wieder sehen. Ich will dich nicht verliere, du bist doch wie meine Schwester!", schniefte sie an meine Schulter.

„Wir werden immer für einander da sein! Versprochen?"

Ganz heftig nickte sie. „Für alle Zeiten!"
Dann löste sie sich von mir und rief: „Komm, mir ist kalt. Lass uns rein gehen"
„Der letzte ist eine lahme Ente!"

Lachend rannten wir um die Wette, beide mit einem befreiten Gefühl im Bauch.

(Natürlich gewann ich!)

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Nach seeehr langer Zeit melde ich mich auch mal wieder mit einem neuen Kapitel. 
Vielen Dank an itzmee0124 für die Motivation haha :)

Sorry btw für das Drama - lies sich nicht vermeiden. 
Bald sind ja Ferien, da kommt bald das nächste Kapitel.

Ist ja viel passiert in letzter Zeit, deshalb einfach mal ein paar Fragen ...

Was ist euer Lieblingssong von Harry's House?
- Love of my life, Little Freak & Keep Driving

Was ist euer Lieblingssong von Faith in the Future?
- impossible to say guys! That's the way Love goes lieb ich grad sehr

Geht ihr auf ein Konzert in nächster Zeit?
- Ich gehe zu Harry und vielleicht sehe ich auch Niall im Sommer :D

Euch einen schönen Abend!
~Silvia❣

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 20, 2022 ⏰

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