Kapitel 18

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Ein Klopfen an meiner Tür reisst mich aus meinem Schlaf. Grummelnd hebe ich meinen Kopf von meinem weichen Kissen und sehe mit müden Augen zur Zimmertür, die in beinahe dem gleichen Moment aufgerissen wird. Während ich meinen Bruder, der im Türrahmen auftaucht, verwirrt entgegenblicke, bekomme ich von ihm einen verständnislosen Blick, der wohl eher mir zugestanden hätte. Was will er so früh morgens von mir?

"Du schläfst noch?" Ich lasse meinen Kopf zurück auf mein Kissen fallen und drehe mich um, sodass mein Rücken zur Tür zeigt.

"Ja!", murre ich und schliesse meine Augen wieder. Warum hat er das Licht angemacht? Darf ich jetzt nicht einmal mehr in Ruhe schlafen?

"Hast du schon auf die Uhr gesehen?" Als Antwort auf seine Frage ziehe ich meine Bettdecke etwas höher, um mich mehr darin einzukuscheln. Kann er mich nicht einfach weiterschlafen lassen? Egal welche Uhrzeit wir haben, es ist definitiv zu früh!

"Oh Nein! Komm mir nicht so." Obwohl ich seine Schritte höre, erschrecke ich mich, als er mir plötzlich meine kuschlig warme Decke wegzieht und mich die kalte Luft trifft.

"Mason! Was soll der Mist? Gib mir meine Decke wieder!" Böse sehe ich meinen Bruder an, während ich meine Beine sofort anziehe, um wenigstens etwas Wärme zu behalten.

"Auf keinen Fall, sonst stehst du nie auf. Wir sind sowieso schon spät dran. Ich konnte doch nicht ahnen, dass du ausgerechnet heute lange schlafen willst! Sonst hätte ich schon viel früher nach dir gesehen." Mason wirft meine geliebte Decke ans Fussende des Bettes, wobei er natürlich darauf achtet, dass ich meine Füsse nicht doch wieder drunter schiebe.

"Wieso? Was ist denn heute? Lass mich doch einfach schlafen."

"Wir gehen heute Schlittschuhlaufen." Verständnislos sehe ich ihn an. "Du brauchst einmal etwas anderes unter deinen Füssen als deine Skier." Er dreht mir den Rücken zu und will aus dem Raum verschwinden. "Und jetzt beeile dich, ich habe deine Freundin ebenfalls eingeladen und wir müssen sie noch abholen."

"Elli sitzt sowieso noch vor ihrem Kreuzworträtsel, also habe ich mehr als genug Zeit!"

"Wehe ich finde dich wieder unter der Decke, wenn ich wiederkomme", ruft er mir aus dem Flur nach. Ich verdrehe meine Augen und richte mich mühselig auf. Nicht das ich mich nicht freue, mit Mason und Elena Schlittschuh fahren zu gehen, aber warum muss das so früh am Morgen sein? Hätten wir das nicht auch am Nachmittag machen können?

Ich gönne es mir, noch ein paar Sekunden auf meinem Bett sitzen zu bleiben, bevor ich aufstehe und mich anziehe. Als ich fertig bin, mache ich einen kurzen Abstecher in die Küche, wo ich Mum und Mason vorfinde.

"Na sieh mal einer an, wer es auch noch aus dem Bett geschafft hat", grinst mein Bruder und trinkt einen Schluck aus seiner Tasse. Ich funkle ihn nur böse an, während ich mich an den Tisch setze. Mum lässt das ganze unkommentiert und reicht mir stattdessen einen kleinen Teller mit Frühstück. Ich bedanke mich, bevor ich alles aufesse. Anschliessend mache ich mich im Bad fertig, ehe ich wieder in die Küche komme.

"Bin jetzt so weit, wir können los", erkläre ich Mason und gähne herzhaft, was sowohl ihm als auch Mum ein Schmunzeln entlockt.

"Na zum Glück dauert die Hinfahrt ein wenig, dann kannst du noch im Auto ein wenig schlafen." Belustigt wuschelt mir mein Bruder durch die Haare, die ich eben erst gemacht habe. Was soll das denn jetzt?

"Wir sind dann mal weg!" Mum nickt nur, während Mason mich zur Haustür zieht. Der Rucksack meines Bruders steht schon neben der Haustür und wir beeilen uns, unsere Jacken und Schuhe anzuziehen. Mason wirft mir noch unsere Handschuhe und die Schäle zu, bevor er sich unsere Helme schnappt und die Tür öffnet. Wenn es nach mir ginge, würden Mützen zum Eislaufen vollkommen ausreichen, doch Mum sieht das leider ganz anders, also nehmen wir brav die Helme mit.

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