Kapitel 1

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eigentlich war das als oneshot geplant... aber pscht

* * *

Remus Lupin war momentan der wahrscheinlich gestressteste Jugendliche in New York. Nicht nur versuchte er gerade seinen Abschluss hinzubekommen, musste sich um seine Mutter kümmern, da diese krank im Bett lag und bekam von seinem Vater auch ständig irgendwelche Aufgaben an den Kopf geworfen.

Ach, und er war Spiderman.

Deswegen schwang er gerade auch durch die Straßen, die Hände das Netz festhaltend, das an dem Dach des nächsten Hauses klebte. Sein Rucksack schwang mit ihm mit und knallte ab und zu gegen seinen Rücken. Er war einfach nur schwarz, früher zwar voll mit gestrickten Aufklebern, die Remus aber angemacht hatte. Er wollte schließlich nicht, dass ihn jemand erkannte, wenn er auf dem Schulweg durch die Straßen flog.

Was er gerade auch tat. Er könnte eigentlich auch den Bus nehmen oder laufen, doch er schrieb heute eine Klausur und wollte früher da sein. Er konnte es nicht riskieren zu spät zu sein.

Aber, Spoiler Warnung, er war es trotzdem.

Warum, fragt ihr euch?

Es ist alles Schuld dieser blöden Katze.

Aber von vorne.

Remus war eine Stunde früher aufgestanden, um sich Zeit zu nehmen, früher da zu ein, seine Notizen durchzugehen, vielleicht mit Lily zu quatschen, ganz eventuell jemandem zuzulächeln und dann die Klausur zu schreiben. Alles lief genau Null Komma Null nach Plan.

Erst verschlief er. Erstmal kein Problem, weil er schließlich trotzdem genug Zeit hatte, aber dann brach die Kaffeemaschine auseinander und sein Spiegelei brannte an und er kippte Orangensaft über sich. Dann riss er aus Versehen seine Schranktür ab, da er in der Eile vergessen hatte, dass er Superstärke hatte, dann fragte seine Mutter nach einem Tee und Remus verschüttete ihn sich leicht über die Finger. Dann fuhr der Bus direkt vor seiner Nase davon, als er fünf Minuten zu spät aus der Wohnung trat.

Auf dem Weg zur anderen Bushaltestelle riss die Einkaufstüte irgendeiner Omi aus der Nachbarschaft und Remus konnte nicht anders, als seine Hilfe anzubieten, die Einkäufe zu ihr nach Hause zu schleppen. Dann hatte er dies hinter sich. Die Omi wollte ihn sogar aus Dankbarkeit bezahlen, aber Remus konnte das Geld nicht annehmen. Dabei brauchte er es dringend. Blödes Gutherz.

Auf seinem Sprint vom Haus der Omi hörte er dann Rufe kleiner Kinder und entgegen seines Gehirns, das ihn in höchster Lautstärke anschrie, dass er zu spät kam, lief Remus rüber, wo ein kleiner Junge und seine jüngere Schwester nach oben zur Baumkrone starrten. Irgendeine blöde Miezekatze hatte sich dorthin versteckt und miaute jetzt um Hilfe.

Remus hatte nicht das Herz, um umzudrehen und es zu ignorieren. Er kletterte den blöden, doofen Baum hoch, hoffend, dass die Kinder es nicht infrage stellen würden, dass er so einfach hochkam und streckte die Arme nach der Katze aus. Das Ding kratzte ihm das Gesicht und kletterte dann an ihm herunter, als wäre er bloß ihr Kratzbaum. Blöde, blöde Mieze. Die Kinder bedankten sich nichtmal. Und jetzt hatte Remus einen Kratzer auf der Wange. Es brannte. Sehr.

Also würde er zur Schule spinnen müssen. Ihr wisst schon. Weil er Spiderman war... ja, okay.

Egal, jetzt war er spät dran. Remus war neben Spiderman außerdem ein Pechmagnet, wie er heute gelernt hatte. Oder eher sein Leben lang.

Mit einem Krach knallte er in eine Hinterstraße in der Nähe seiner Schule und versteckte sich hinter den Mülltonnen, wo er seine alltäglichen Klamotten auspackte und in der Hektik einfach nur eine braune Strickjacke über den oberen Teil seines Kostüms zog. Seine Maske und Hose stopfte er in den Rucksack und rannte los.

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