Als Rafael und meine Brüder aus dem Club spaziert kamen, war ich noch immer in meinen Gedanken versunken und schaute in die Richtung, in welcher der Fremde, oder eher gesagt Zane, verschwunden war. Ich erinnerte mich an seine eindringlichen grünen Augen, die mich seit dem ersten Moment an fesselten, an seine vollen Lippen und sein unfassbar attraktives Auftreten. Ich war Hin und Weg, wusste aber, dass ich ihn wahrscheinlich niemals wieder sehen würde.
Innerlich hoffte ich, er würde sein Versprechen halten und versuchen, mich zu beeindrucken. Andererseits wusste ich genau, dass das wahrscheinlich niemals passieren würde und der Fremde vermutlich einfach nur ein Glas zu viel intus hatte. Das Versprechen nach einem besonderen Date würde er niemals einhalten, weil er nur versuchte, mich in diesem Moment zu beeindrucken.
»Ihr alle drei seid auf dem Kopf gefallen. Wirklich. Wieso müsst ihr euch immer mit Irgendwem anlegen? Wieso könnt ihr nicht wie normale Leute feiern gehen?«, fragte Rafael seine drei kleinen Brüder, die sich nacheinander auf die Rückbank setzten. Alessios Gesicht blutete und ich konnte mir schon Mamas besorgten Blick vorstellen. Elio wirkte verärgert, vermutlich, weil ich durch diesen Trubel seine Freundin nicht kennenlernen konnte und Matteo musste sich das Grinsen unterdrücken, weil er die Situation mal wieder komisch fand. Rafael fuhr gereizt los und es blieb für einen Moment ruhig im Auto.
Ich bemerkte, dass Rafael zu schnell fuhr, sagte aber nichts, weil ich ihn damit nur wütender machen würde.
»Chill mal, Rafa. Der Typ ist einfach auf mich losgegangen. Woher hätte ich wissen können, dass diese Lara seine Ehefrau ist? Wenn sie mit mir auf Toilette verschwindet, ist das doch nicht mehr mein Problem«, erklärte Alessio genervt und fuhr sich mit seiner Hand über sein Gesicht, um sich das Blut an seiner Nase und Lippe wegzuwischen. Als ich durch den Innenspiegel nach hinten blickte, musste ich schmunzeln, auch wenn diese Situation alles andere als amüsant gewesen ist. Das war typisch für meine Brüder.
»Du hast eine verheiratete Frau auf der Toilette gefickt? Und den Ring an ihrem Finger hast du mal eben übersehen, oder was?«, fragte Rafael aufgebracht und bog wütend in die nächste Kurve.
Ich verzog mein Gesicht, weil mir die Vorstellung, wie meine Brüder mit Frauen schliefen, nicht gefiel. Ich wollte nicht daran denken und versuchte mir vorzustellen, dass sie das nicht taten. Oder zumindest versuchte ich dieses abstoßende Bild in meinem Kopf jetzt irgendwie loszuwerden.
»Es war nicht nur irgendeine Frau«, fügte Elio schadenfroh hinzu und gerade, als Alessio ihn schlagen wollte, ergänze er den Namen des Mannes, dessen Frau sie gewesen ist. »Giovanni Rossi«
Rafaels Augen weiteten sich und Matteo lehnte seinen Kopf an das Fenster, um uns zu zeigen, wie frustrierend diese Tatsache gewesen ist. Ich verstand weder, warum, noch konnte ich nachvollziehen, wer dieser Giovanni Rossi gewesen ist. Als Rafael mitten auf dem Landweg eine Vollbremsung machte, streckte er vorher seine linke Hand aus, um mich vor einem harten Aufprall zu bewahren und ließ unsere anderen drei Geschwister völlig nach vorne fliegen. Alessio, welcher in der Mitte saß, flog fast zu uns nach vorne, während die andern beiden mit ihren Köpfen gegen den Sitz vor ihnen knallten. Alle drei von ihnen fluchten und Rafael drehte sich im nächsten Moment zu ihnen.
»Dass ich Geschäfte mit Rossi mache wusstet ihr. Wie zur Hölle kann es sein, dass einer von euch mit seiner Frau auf Toilette landet? Was ist eigentlich falsch mit euch????«
Mein Herz schlug schneller und ich versuchte zu verstehen, was für Geschäfte er mit ihm machte, doch Alessio unterbrach meine Gedanken mit seiner Antwort. »Sorry Bro, die war extrem drauf aus und echt heiß man. Ich wusste das auch nicht«, sagte er verärgert und wischte sich das Blut, welches erneut an seiner Lippe hinunterlief, weg.
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craving the lovely
Romance𝐦𝐚𝐟𝐢𝐚 𝐥𝐨𝐯𝐞𝐬𝐭𝐨𝐫𝐲 / 𝐞𝐧𝐞𝐦𝐢𝐞𝐬 𝐭𝐨 𝐥𝐨𝐯𝐞𝐫𝐬 Felicia ist die Tochter des gefürchtetsten und mächtigsten Mannes Kanadas - Leonardo Martinelli. Die eigentlich sehr brave und schüchterne Studentin versteckt sich die meiste Zeit hint...