Zeitpunkt: in etwa eine Stunde nachdem Felicia einschläft. ____________________________________
,,Papa, wieso riecht es hier so verbrannt?", fragt mich mein zwölf Jahre alter Sohn Tristan. ,,Keine Ahnung, aber letzte Nacht habe ich es noch nicht gerochen. Du gehst nach Hause und ich gucke nach, keine Widerrede." ,,Okay",sagt er leicht enttäuscht, aber mit dem Wissen, dass ich ihn nur beschützen will.
Als ich Tristan's Geruch nicht mehr so stark wahrnehme, gehe ich näher an die Stelle heran, an der ich Quelle des Gestanks vermute.
Ich merke schnell, dass der Geruch von der Asche, die hier überall liegt, kommt. Wahrscheinlich wurde sie vom Wind verweht, weil es in letzter Zeit nicht geregnet hat und deshalb die Asche nicht einfach am Boden kleben bleibt, sondern selbst von der kleinsten Brise verweht werden könnte.
Erst umrunde ich den Aschekreis, kann aber -außer der Asche- nichts ungewöhnliches endecken.
Also gehe ich in Richtung Mitte des Kreises, weil da vielleicht ein Hinweis ist.Plötzlich rieche ich einen Menschen, wahrscheinlich ein Mädchen im Alter von 11 - 14 Jahren.
Ich gehe weiter in Richtung des Mädchen, was garnicht so schwer ist, -obwohl sie sich sehr viel innerhalb des Aschekreises bewegt hat- weil sie seit mindestens einer Stunde an einer Stelle befindet.Als ich nur noch etwa zwei Meter von der stärksten Geruchsquelle entfernt bin, entdecke ich eine wind- und regenfeste Hütte, die etwa 1,70m hoch, circa 2m breit und etwa 3m lang. Außerdem entdecke ich, beim näher treten, eine Tür, die aber von innen verriegelt ist. Das bedeutet, dass jemand in der Hütte sein muss.
Nur wer? Das werden wir gleich herausfinden. Ich suche in meinem Rucksack und in meiner unmittelbaren Umgebung nach etwas geeignetem, um den Riegel hoch zu schieben.
Da! Ein sehr langer, dünner, aber stabiler Nagel. Zum Glück passt er in die kleine Ritze, direkt neben der Tür bei dem Riegel. Da stecke ich ihn rein und versuche, den Riegel hoch zu drücken, ohne dass der Nagel verbiegt oder ich ein Geräusch verursache.
Geschafft! Endlich kann ich die Tür öffnen und reingehen. Ich erkenne -zu meiner Überraschung- ein sehr geschickt gemachtes Bett aus Farnwedeln und Moos. Auf dem Bett schläft ein Mädchen, dass schokoladenbraune Haare und eine sehr athletische Figur hat.
Neben dem Bett, erwartet mich die nächste Überraschung. Ein Wolf. Der mich erst nur mit seinen blauen Augen anstarrt und dann leise los heult, um das Mädchen zu wecken.
Das Mädchen wacht auf und bemerkt mich. Plötzlich macht sie sich ganz klein und drückt sich gegen die Wand, um möglichst viel Abstand zwischen uns beiden zu erreichen.
Da ich vor der Tür stehe, kann sie nicht nach draußen fliehen.
Ich höre den Wolf knurren und bemerke, dass er erst ein Jahr alt sein kann und keine Chance gegen mich hat. Ihm scheint das zwar auch klar zu sein, aber er beschützt sie trotzdem. Dabei ist sie wahrscheinlich sogar stärker als er. Erstaunlich, aber wieso tut er das?!Jedenfalls muss ich ihr Vertrauen gewinnen, weil ich muss erfahren, warum sie vor mir so doll Angst hat. Dass sie ängstlich ist, weil sie mich nicht kennt und ich dazu auch noch ein zwei Meter großer, breiter, muskulöser, schwarz gekleideter Mann bin, finde ich ja wirklich vernünftig, aber sie ist richtig panisch: so als wäre ich ein Serienkiller mit Dolch oder Kettensäge in der Hand.
Ich setze mich im Schneidersitz hin, in der Hoffnung, dass sie mir dann schneller vertraut. Allerdings denke ich, dass das eine ganze Weile dauern wird.
575 Wörter
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Playmogirl
ParanormalEin zwölfjähriges, Playmobil süchtiges Mädchen. Eigentlich gar nichts Ungewöhnliches, es gibt ja auch viele erwachsene Menschen, die Playmobil lieben. Doch für Felicia ist Playmobil eine Art Versteck vor dem echten und -für sie- sehr unfairem Leben...