Ihr Süßen. Bevor es mit dem Kapitel weitergeht - die Vorgeschichte dazu findet ihr in meinem letzten Adventskalender "All I want for Christmas 2" in Kapitel 30 und 31. Ihr müsst es nicht gelesen haben, weil dieses Kapitel die Handlung dort zusammenfasst, aber wer es ausführlich lesen möchte, kann gern in dem Kalender vorbeischauen. Hier jetzt viel Spaß mit einem neuen Kapitel mit Kaia und Nio :)
Nio ließ seinen Blick die Einkaufsmeile hinunter schweifen. Die Sonne schien am strahlend blauen Himmel, nur hier und dort zeigte sich ein watteartiges Wölkchen. Das schöne Wetter lockte die Menschen auf die Straße und in die Außenbereiche der vielen Cafés und Bistros in der Fußgängerzone. Er war da keine Ausnahme. Die Mädels am Nebentisch steckten kichernd die Köpfe zusammen. Er nippte an seinem Espresso und warf dabei durch die dunklen Gläser seiner Sonnenbrille einen kurzen Blick herüber. Tatsächlich war keine von ihnen sein Typ. Unbeeindruckt stellte er die Tasse wieder auf dem runden Tisch vor sich ab und zog sein Smartphone aus der Tasche. Ein wenig Zeit hatte er noch, bis er Lia von ihrer Freundin abholen musste. Er konnte also noch ganz entspannt-.
„Nio?"
Stirnrunzelnd sah er vom Display seines Handys auf, geradewegs in Kaias Gesicht. Ihre blauen Augen funkelten im Sonnenlicht, die Sonnenbrille hatte sie lässig in ihre Haare geschoben. Sie trug ein beigefarbenes, knielanges Sommerkleid, das ihre Kurven locker umspielte. Den Tüten in ihrer Hand nach kam sie gerade von einem kleinen Shopping-Ausflug. Augenblicklich wurde sein Hals trocken. Seit sie ihn auf der Party bei Cassie und John spielerisch hatte abblitzen lassen, hatte er sie nicht mehr gesehen, ihre Anrufe ignoriert und sich nicht mehr bei ihr gemeldet.
„Hey... Wie geht's dir?", überspielte er seine Gedanken mit einem Lächeln. Sie stand noch immer an seinem Tisch und schaute mit unergründlichem Gesichtsausdruck auf ihn herab.
„Das sollte ich wohl eher dich fragen", erwiderte sie, ohne eine Miene zu verziehen. Augenblicklich kroch das schlechte Gewissen wieder in ihm hoch.
„Alles gut. Viel zu tun, wie immer", log er. „Und dir?"
Kaia winkte seufzend ab.
„Frag nicht...", antwortete sie und ließ frustriert die Schultern sinken. Nio runzelte skeptisch die Stirn. Für einen Moment war er hin- und hergerissen. Einerseits wollte er nicht mehr als nötig mit ihr sprechen, um die guten Vorsätze nicht direkt wieder einreißen zu lassen, andererseits wollte er wissen, was los war. Also deutete er mit einem Nicken den freien Stuhl gegenüber.
„Willst du dich setzen? Ich lad dich ein", schlug er diplomatisch vor, bereute seine Idee allerdings direkt wieder, als sie ein wenig ratlos darüber nachzudenken schien.
„Okay", nickte sie schließlich, setzte sich, stellte die Tüten neben sich ab und schlug die Beine übereinander. Dann schob sie sich die Sonnenbrille auf die Nase.
„Also, erzähl", setzte er das Gespräch fort. „Was war los?"
Kaia verzog ihr hübsches Gesicht zu einer Grimasse.
„Ich habe fast den ganzen Tag damit verbracht, mich um mein Auto zu kümmern", erzählte sie vage.
„Wieso? Was war denn damit?", wollte er wissen. Sie zog die Augenbrauen düster zusammen.
„Die Scheißkarre ist einfach nicht mehr angesprungen. Dad habe ich nicht erreicht und ewig auf einen Pannendienst gewartet. Der hatte aber keine neue Batterie dabei, also hat der mich abgeschleppt. In der Werkstatt hatten die so viel zu tun, dass ich stundenlang warten musste und mich zu Tode gelangweilt habe", antwortete sie.
„Warum hast du mich nicht angerufen?", fragte er. Schließlich hätte er die Sache in ein paar Minuten für sie erledigt. Kaia zog verblüfft die Augenbrauen hoch.
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Tausend Mal
Short Story„Warum triffst du dich überhaupt mit so einem?" Als sie merkte, dass es ihm gelang, sie aus der Reserve zu locken, überspielte sie ihren Ärger über sich selbst mit einem schiefen Grinsen. Es war besser, ihn nicht merken zu lassen, was er für eine Wi...