Ihr lieben, heute gibt es ein extra langes Kapitel. Eigentlich sind es zwei, aber ich habe es nicht fertiggebracht, es irgendwo aufzuteilen. Ich wünsche euch viel Spaß :D
Zu schlicht. Zu freizügig. Zu langweilig. Kopfschüttelnd betrachtete Kaia die Auswahl ihrer Outfits, die sie auf ihrem Bett ausgebreitet hatte, seufzte und blies sich frustriert eine verlorene Locke aus der Stirn. Bereits eine halbe Stunde beschäftigte sie sich nun damit, was sie zu ihrer Verabredung mit Nio anziehen sollte, dabei wollten sie bloß ins Kino gehen. Bevor sie noch mehr Zeit damit verschwenden konnte, mit sich zu hadern, schlüpfte sie in eine hellblaue, an den Knien zerrissene Jeans und zog sich ein weißes T-Shirt mit buntem Print über. Nachdem sie den Saum seitlich in den Hosenbund gesteckt und den Stoff ein wenig in Form gezupft hatte, betrachtete sie sich skeptisch im Spiegel neben dem Kleiderschrank. Einmal mehr an diesem Abend schüttelte sie über sich selbst den Kopf.
„Reiß dich mal zusammen", sagte sie zu sich selbst. „Es ist ein blöder Kinobesuch, nichts weiter."
Bevor sie es sich nochmal anders überlegen konnte, huschte sie ins Bad, um sich zu schminken; nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Sie war nie Fan davon gewesen, sich übermäßig viel Make-Up ins Gesicht zu schmieren, aber sie liebte es, die Vorzüge hervorzuheben; ihre großen Augen, ihre runden Wangen und ihre vollen Lippen. Als sie ihre Locken in Form gezupft hatte, schnappte sie sich ihr Handy und ging die Treppe herunter, um dort auf Nio zu warten. Da sie noch ein wenig Zeit hatte, holte sie sich in der Küche etwas zu trinken.
Sie hatte gerade ein Glas aus dem Schrank genommen, als ihr Vater in Shirt, Shorts und Schlappen den Raum betrat. Seine blonden Locken standen wirr von seinem Kopf ab.
„Wo willst du denn hin?", fragte er mit einem schiefen Grinsen auf den Lippen, als er neben sie an die Anrichte trat. Kaia, die gerade dabei war, sich Orangensaft einzuschütten, drehte ihm den Kopf zu.
„Ich treffe mich mit Nio", erzählte sie bereitwillig. John runzelte skeptisch die Stirn.
„Für den hast du dich so aufgebrezelt?"
Kaias Ohren wurden heiß, doch obwohl sie sich ertappt fühlte, schnitt sie lässig eine verständnislose Grimasse. Wenn sie mit den Jahren etwas von ihrem Vater gelernt hatte, dann, ihre wahren Emotionen zu verbergen. Natürlich kannten ihre Eltern sie besser als sonst jemand, doch in letzter Zeit gelang es ihr immer öfter, auch ihnen etwas vorzumachen.
„Ja, ein T-Shirt und eine Jeans. Hab lang nicht mehr so viel aus mir herausgeholt", kommentierte sie triefend vor Sarkasmus. Er lachte.
„Was wollt ihr machen?", fragte er, holte sich ebenfalls ein Glas aus dem Schrank und nahm ihr die Flasche aus der Hand.
„Wir gehen ins Kino", antwortete sie bereitwillig. Er beobachtete sie von der Seite.
„Welcher Film?"
Kaia nippte an ihrem Saft.
„So eine neue Action-Komödie", sagte sie.
„Aha."
„Du könntest Mom ja auch mal wieder einladen", sinnierte sie, lehnte sich mit dem Rücken gegen die Anrichte und trank einen weiteren Schluck. John grinste bedächtig. Als sie verstand, dass er vorhatte, sich in ihrer Abwesenheit eine gute Zeit mit ihrer Mutter zu machen, verdrehte sie die Augen.
„Oh mein Gott, ist ja ekelhaft", stöhnte sie angewidert. „Sowas will ich nicht wissen, okay?"
„Ich habe doch gar nichts gesagt", lachte er, schraubte die Flasche wieder zu und stellte sie zurück an ihren Platz.
„Eigentlich wollte ich dich fragen, was ihr heute Abend vorhabt, aber irgendwie ist mir die Lust dazu vergangen", kommentierte sie trocken, trank einen weiteren Schluck und stellte das Glas zur Seite. Dann öffnete sie den Kühlschrank, um noch einen kleinen Snack einzuschieben. Das Hähnchen, das ihre Mom gestern Abend gemacht hatte, kam ihr gerade recht. Kurzerhand griff sie nach der Schüssel mit den Resten.
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Tausend Mal
Storie brevi„Warum triffst du dich überhaupt mit so einem?" Als sie merkte, dass es ihm gelang, sie aus der Reserve zu locken, überspielte sie ihren Ärger über sich selbst mit einem schiefen Grinsen. Es war besser, ihn nicht merken zu lassen, was er für eine Wi...