Die Überraschung

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Pov Neteyam

"Hast du es deinen Eltern schon gesagt?" fragte mich der hübsche Metkayina, als wir über dem Wasser auf unseren Ilus schwammen. "Ja hab ich, sie haben es echt super aufgefasst. Meine Mom hat sich sehr gefreut, dass ich endlich meinen Partner gefunden habe und Dad hat es mehr geschockt, dass du es bist, als alles andere." lachte ich.

"Warum hat es ihn geschockt, dass es ich bin?" fragte Aonung. "Wahrscheinlich, weil mein Bruder oft mit dir Auseinandersetzungen hatte und da ich nie wirklich über dich gesprochen hab, ist Dad wohl davon ausgegangen, dass wir auch nicht ganz miteinander aukommen." äußerte ich meine Vermutungen.

"Hm, ja das könnte einleuchten..." bestätigte Aonung. "Hast du mit deinen auch schon geredet?" Stellte ich ihm die Gegenfrage.

"Ja das hab ich auch schon. Auch sie waren positiv überrascht und haben sich gefreut." Berichtete mir mein Freund.

"Das freut mich, was du ja von deinem Vater schon berichtet hast, hab ich mir da keine Gedanken gemacht." Offenbarte ich ihm. "Nein bei meinem Vater hatte ich auch keine Bedenken. Bei meiner Mutter eher, aber auch nur, weil sie ja auf deine Familie Anfangs nicht so gut zu sprechen war. Aber auch sie hat such für mich gefreut." Erzählte er mir lächelnd.

"Also muss ich keine Angst haben, wenn ich ihr das nächste Mal über den Weg laufe?" Fragte ich ihn grinsend. "Nein das brauchst du nicht." Bestätigte er mir. Wir beide lachten und begannen wieder Unterwasser auf den Ilus zu schwimmen.

Nach einiger Zeit bemerkten wir, wie weitere Personen sich zu uns gesellten und ich entdeckte Lo'ak, Tsireya, Kiri, Tuk und Rotxo.

"Da seid ihr ja, wir haben euch schon gesucht." Begrüßte uns Tsireya, als wir auftauchten. "Uns gesucht? Warum?" Stellte Aonung seiner Schwester die Gegenfrage.

"Weil wir mit euch schwimmen wollten!" Rief Tuk hinter Kiri hervor. "Achso Na dann..." Entgegnete ich meiner Schwester grinsend.

Zusammen schwammen wir durch das Wasser, bis es Abend wurde. Aonung und ich verabschiedeten uns von den Anderen, da ich mit ihm ja noch etwas vorhatte.

"Komm" ich nahm Aonungs Hand und zog ihn hinter mir her. "Sag mir doch was wir machen" quengelte er hinter mir. "Nein es soll eine Überraschung werden." lachte ich.

Nun hörte ich eine seufzen hinter mir. Ich lief hinter die Zelte auf eine kleine Wiese und ließ Aonugs Hand los.

Ein Pfeifen kam über meine Lippen während ich mich in der Luft umsah. Aonungs fragenden Blick konnte ich nur zu gut in meinem Rücken spüren.

Da!

Ich hörte die Kräftigen Flügel schlagen und sah nach oben. Mein Ikran landete vor mir und ich streichelte ihn. "Gut gemacht, Großer." lobte ich ihn und drehte mich zu Aonung um.

Dieser sah nicht gerade begeistert aus, woraufhin ich ihn mit hochgezogenen Augenbrauen ansah. "Hast du das vor, was ich befürchte?" sprach der Metkayina seine Gedanken aus.

Ich schmunzelte und erwiederte ein freches 'möglich', ehe ich mich auf meinen bereits gesattelten Ikran schwang. Ihn hatte ich gestern schon gesattelt, da ich mir diesen Ausflug für heute Nacht gedacht hatte.

"Da soll ich drauf?" Fragte er mich ungläubig und ich streckte ihm als Antwort nur meine Hand hin.

"Das wird schön, versprochen." Versuchte ich ihn zu überreden. Er sah mich weiterhin skeptisch an, aber nach einem intensiven Blickduell, ließ er schließlich seine verschränkten Arme sinken und begab sich seufzend ein paar Schritte auf mich zu.

Ich grinste triumphierend und half ihm, auf das Große Tier zu kommen. "Halt dich gut fest." Meinte ich, ehe ich dem Ikran auch schon in die Luft steigen ließ.

Von Aonung vernahm ich einen unmännlichen Schrei, welcher mich kichern ließ. Seine Arme, welche er um meinen Bauch geschlungen hatte, drückten fester zu und ich spürte wie er seinen Kopf in meinen Nacken drückte.

Auf der Höhe angekommen, wo ich hin wollte ließ ich meinen Ikran gleiten und genoss die Aussicht.

"Aonung, schau mal." Meinte ich begeistert. Ich wollte, dass auch er diesen wunderbaren Anblick sehen konnte.

Der Himmel hatte sich in lila-, blau- und rosatönen gefärbt, die Wolken unter uns verdeckten die Sicht auf das Meer vollständig und sahen wunderbar weich aus. So wie als ob sie jeden möglichen Sturz einfach abfangen könnten. Die Sterne vor und über uns, leuchteten heller denn je.

Von Aonung bekam ich jedoch nur ein kopfschütteln und ein verneinenden Laut.
"Vertrau mir, dir kann nichts passieren." Um meine Aussage zu unterstreichen, legte ich meine Hand auf seine.

Langsam und zögerlich vernahm ich, wie er seinen Kopf aus meinem Nacken löste und kurz darauf entfloh dem Metkayina ein erstaunte Laut. "Wow... das ist wunderschön..." staunte er.

"Na das sag ich doch. Bist du jetzt froh, mitgekommen zu sein?" Fragte ich ihn. "Naja also ich hätte nichts dagegen, wieder auf dem Boden zu sein..." Antwortete er mir kleinlaut.

"Das glaub ich dir, aber sie dir die Aussicht an, sie ist atemberaubend und keine Sorge, ich pass auf dich auf. Dir wird nichts passieren." Versuchte ich ihn zu beruhigen.

Einige Zeit glitten wir noch über das Wolkenmeer und so langsam spürte ich, wie sich Aonungs Körper immer mehr von meinem löste. Ich drehte meinen Kopf nach hinten und sah, dass mein Freund begeistert durch die Gegend sah.

Das zauberte mir ein Lächeln auf das Gesicht. "Danke, Neteyam. Es ist wirklich schön..." Er legte seine Arme wieder sanft um meinen Bauch, da er sie vorher kurzzeitig auf meiner Hüfte abgelegt hatte. Auch sein Kopf fand Platz auf meiner Schulter nachdem er mir einen kleinen Kuss in den Nacken gegeben hat.

Meine Hand legte ich auf seine und verhakte unsere Finger miteinander. So flogen wir durch den Sternengefluteten Himmel.

Nach einiger Zeit, beschloss ich, dass wir wieder landen und meinte grinsend zu Aonung: "Halt dich gut fest." "Waru- AHHH NETEYAM!" Bekam ich von ihm als Antwort und ich musste lachen. Ich flog nämlich nicht normal nach unten, sondern machte eine Rolle im Sturzflug.

Das war Aonung anscheinend ein wenig zu rasant, da sich sein ganzer Körper erneut an mich presste. Ich flog uns grinsend wieder nach unten und landete meinen Ikran.

Aonung sprang nach unten auf den Boden. "Oh große Mutter danke!" Rief er erleichtert. "Och komm schon, so schlimm war es doch nicht." Entgegnete ich ihm lachend und sprang ebenfalls auf den Boden.

"Also wer dir die Erlaubnis gegeben hat, zu fliegen mit dem Flugstil..." neckte er mich, woraufhin ich die Augen verdrehte.

Er zog mich lächelnd an der Hüfte näher zu sich, sodass sich unserer Oberkörper berührten. Aonung legte seine Hand an meine Wange. "Das war wunderschön, danke mein Lieber." hauchte er und schon fanden seine Lippen den Weg zu meinen. Ich erwiderte den Kuss und war super glücklich, dass es ihm gefallen hat.

I fell first, but you fell harder | Neteyam x Aonung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt